12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

682<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

feststellen konnten, dass die Muskelvergrösserung der eigentlichen<br />

Wachsthumsperiode in hohem Grade unabhängig von der Innervation<br />

erfolgt, giebt es nach Abschluss derselben keine Muskelzunahme<br />

ohne bestimmende Mitwirkung des Nervensystems:<br />

eine Mitwirkung, die übrigens, wie ich wohl kaum erst ausdrücklich<br />

zu bemerken brauche, auch auf die Zunahme der Muskulatur innerhalb<br />

der Wachsthumsperiode einen modificirenden Einfluss ausüben<br />

kann. Genau wie mit der quergestreiften verhält es sich mindestens<br />

bei einem Theil der glatten Muskulatur, z. B. der des Darms, während<br />

bekanntlich für andere Theile derselben die Abhängigkeit ihrer<br />

Thätigkeit von Nerveneinfluss bislang nicht mit Sicherheit nachgewiesen<br />

ist. Dagegen steht dies, wie Sie wissen, für eine Reihe von<br />

Drüsen fest, und so giebt es denn auch keine andere Möglichkeit eines<br />

Wachsthums der Speicheldrüsen, des Pancreas, der Hoden nach Abschluss<br />

der Wachsthumsperiode, als durch gesteigerte Arbeit<br />

unter Nerveneinfluss. Bei denjenigen Drüsen aber, deren Action<br />

nicht in so directer Weise vom Nervensystem dependirt, wie Niere<br />

und vielleich auch Leber, können es naturgemäss auch nicht nervöse<br />

Einflüsse sein, welche nach Ablauf der Wachsthumsperiode ihre<br />

etwaige Vergrösserung herbeiführen. Vielmehr bedarf es dazu der<br />

energischen und anhaltenden Action derjenigen Momente, welche daselbst<br />

die Erregung der Drüsenzellen, sowie die Erweiterung der zuführenden<br />

Arterien bewirken: wenn es z. B. nach der früher (p. 109<br />

und 126) geäusserten Hypothese der Gehalt des Blutes an harnfähigen<br />

Stoffen ist, von dem einerseits die Weite der kleinen Nierenarterien,<br />

andererseits die Arbeitsgrösse der Nierenepithelien abhängt,<br />

so werden die Nieren eines Erwachsenen sich nur dann vergrössern,<br />

wenn durch längere Zeit hindurch der Gehalt seines Blutes an harnfähigen<br />

Stoffen sich auf beträchtlicher Höhe erhält. Eine analoge<br />

Betrachtung gilt jedenfalls auch für diejenigen glatten Muskeln, die<br />

angeblich durch etwas Anderes, als Nerveneinfluss, erregt werden.<br />

Weshalb ich bei allen diesen Organen und Geweben, welche die<br />

gesammten eigentlichen Arbeitsorgane des Körpers in sich begreifen,<br />

in der uns beschäftigenden Frage ein so grosses Gewicht auf die von<br />

einer Erregung abhängige Thätigkeit gelegt habe, wird Ihnen sofort<br />

einleuchten, sobald Sie dessen eingedenk sind, dass die Elementartheile<br />

dieser Organe, soviel wir wissen, nur dann assimiliren,<br />

wenn sie erregt werden. Ein Muskel, der von einem reichlichen<br />

Blutstrom durchflössen wird, contrahirt sich deshalb ebensowenig, wie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!