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I. Herz.

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Einleitung.<br />

Seitens seines Nerven. Ganz ebenso steht es mit der Secretion zahl<br />

reicher Drüsen, als Speicheldrüsen, Thränen- und Schweissdrüsen<br />

Pankreas; und wenn für die übrigen Verdauungsdrüsen und etliclu<br />

andere eine derartige Abhängigkeit vom Nerveneinfluss bislang niclr<br />

mit Sicherheit nachgewiesen ist, so spricht doch gar Manches dafür<br />

dass es sich auch bei ihnen nicht anders verhält. Mindestens ist es<br />

daselbst, genau so wie bei allen Muskeln und den obengenannter<br />

Drüsen, Nerveneinfluss, der ihnen in den erweiterten Arterien dm<br />

reichlichere Material zuführt, dessen sie zu ihrer Arbeit bedürfen<br />

Muskeln und Drüsen gewähren hiernach die eclatantesten Beispiek<br />

dafür, wie das Nervensystem in directester Weise in die chemischer<br />

Processe eingreift, welche im Innern der Gewebselementc ablaufen.<br />

Wenn aber durch die chemischen Processe, die bei der Muskel- und<br />

Drüsenthätigkeit in diesen Organen vor sich gehen, auch die Be­<br />

schaffenheit und der Zustand der betreffenden Organe sich ändert.<br />

nun, so genügt der einfache Hinweis auf diese, um die so oft auf­<br />

geworfene und so viel umstrittene Frage nach der Existenz trophi-<br />

scher Nerven als eine in dieser Allgemeinheit vollkommen müssige<br />

erscheinen zu lassen; jeder motorische oder secretorische Nerv ist, so­<br />

fern er in den Stoffwechsel und damit die Ernährung der Muskeln<br />

und Drüsen sehr entschieden eingreift, zugleich ein trophischer. Doch<br />

ist in Wirklichkeit die ganze Discussion nicht über diesen Punkt,<br />

sondern ganz im Gegentheil darüber geführt worden, ob, neben und<br />

abgesehn von der Arbeit, auch die übrige Lebensthätigkeit der Zellen<br />

vom Nervensystem beherrscht werde, oder mit anderen Worten, ob die­<br />

jenigen chemischen Processe in den Gewebselementen, durch die keine<br />

eigentliche Arbeit geleistet wird, vom Nervensystem abhängig sind,<br />

resp. durch dasselbe regulirt werden.<br />

Freilich, wer sich der ungemeinen Differenzen in der Innervation<br />

der verschiedenen Gewebe erinnert, und weiterhin erwägt, welche<br />

Complicationen bei der Untersuchung der Lebensverrichtungen des thie­<br />

rischen Organismus sich auf jedem Schritt herausstellen, der wird<br />

schwerlich eine einheitliche Antwort auf jene Frage erwarten. Bei<br />

einigen Organen und Geweben stehen die Elementartheile in so inniger<br />

Verbindung mit den Nerven, dass deren letzte Endigung in jenen<br />

selbst sich befindet; bei andern ist von einem derartigen Zusammen­<br />

hang auch entfernt keine Rede: sollen wir wirklich glauben, dass die<br />

Abtrennung der Nerven bei beiden ein ganz gleichwertiges Er-<br />

eigniss sei? Auf der andern Seite wollen Sie bedenken, dass mit<br />

dem Wegfall der Innervation nicht blos die Sensibilität und Motilität<br />

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