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I. Herz.

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342 Pathologie der Circulation.<br />

gar auffallend sein, dass man so lange Zeit hindurch so zahlreiche<br />

fettkörnchcnhaltendc epithclioide und Riesenzcllen trifft, wenn nicht<br />

diese auch einen ganz anderen Ursprung haben könnten. Da nämlich,<br />

wie wir soeben festgestellt haben, die Eiterkörperchen und ihre Abkömmlinge,<br />

die epithelioiden und Riesenzellen, in sich aufnehmen,<br />

was ihnen geboten ist, so ist nichts begreiflicher, als dass sie auch<br />

fettiges Material in sich einverleiben. Spritzen Sic einem Frosche<br />

eine feintropfige Oelemulsion in einen Lymphsack — Sie werden in<br />

wenigen Tagen die schönsten und prächtigsten Fettkörnchenkugeln<br />

daselbst nachweisen können, was übrigens Wegner 48 auch in der<br />

Bauchhöhle von Kaninchen nach Oeleinspritzung gelungen ist. Beinahe<br />

eben so rasch entstehen Fettkörnchenkugeln, wenn zerfallene<br />

oder abgestorbene Nervenmasse in den Bereich von Eiterkörperchen<br />

gerathen; statt unverkennbarer Myelintropfen fand Scnftleben 29<br />

Fettkörnchen in den grossen Zellen, wenn er einige Tage länger wartete<br />

bis zur Herausnahme der in die Bauchhöhle eingebrachten Hirnstückc,<br />

und es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel, dass die vielbesprochenen<br />

Körnchenkugeln, die mit solcher Constanz in allen<br />

Entzündungs-, Erweichungs- und Degenerationsprocessen im Centralnervensystem<br />

auftreten, lediglich der Aufnahme von zerfallener<br />

Nervensubstanz, hauptsächlich wohl Nervenmark, in und durch<br />

Lym ph - oder farblose Blutkörperchen ihren Ursprung verdanken.<br />

Aber eben dieselben Körnchenkugcln finden sich auch oft in sehr<br />

grosser Menge in Entzündungsherden des Unterhautzellgewebes oder<br />

der Bauchhöhle, wo es ganz und gar kein Nervenmark giebt, und<br />

Ziegler ist ihnen in seinen Glaskammern begegnet. Doch hat es ja<br />

auch hier nicht die geringste Schwierigkeit, ihre Bildung zu erklären;<br />

denn in den verfetteten Eiterkörperchen ist ja das vortrefflichste fettige<br />

Material zur Aufnahme geboten, und wir können hiernach ganz sicher<br />

einen erheblichen Bruchthcil der grossen Körnchenkugeln einfach darauf<br />

zurückführen, dass verfettete Eiterzellen von andern aufgezehrt<br />

worden sind. Und zwar nicht blos von den gewöhnlichen Körnchenkugcln,<br />

die in der Grösse mit den epithelioiden übereinstimmen, auch<br />

in der Regel einen grossen hellen Kern haben und somit füglich als<br />

eine grobgranulirte Modifikation jener bezeichnet werden können; sondern<br />

die ganze Erörterung gilt auch für die grobgranulirten, fettkörnchenhaltendcn<br />

Riesenzcllen. Nirgend nämlich trifft man prächtigere<br />

Exemplare der letzteren, als in älteren Erweichungsherden des<br />

Gehirns oder in der nächsten Umgebung von todten Hirnstücken, die

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