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I. Herz.

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Hydrämie und Anhvdrämie.<br />

weis auf einige Hauptpunkte begnügen. In erster Linie kommen alle<br />

diejeuigen Processe in Betracht, welche auf beiden Seiten den Zutritt<br />

des Blutes zu den Glomeruli und die Passage durch diese erschweren,<br />

da ja die Glomeruli diejenigen Abschnitte des Nierengefässsystems<br />

sind, durch welche gerade das Wasser aus dem Blute abgeschieden<br />

wird. Das klassische Beispiel dafür ist die Granularatrophie,<br />

durch welche viele Glomeruli direct verödet, zu andern die Blutzufuhr<br />

behindert wird, während zugleich zahlreiche Harnkanälehen unwegsam<br />

gemacht werden. Hieran schliesst sich die diffuse, doppelseitige<br />

Nierenentzündung; denn Sie wissen ja, dass die Arterien und<br />

Capillaren eines entzündeten Organs dem Blutstrom abnorme Wider­<br />

stände entgegensetzen. Für die Nieren aber ist dieser Umstand<br />

von um so grösserer Tragweite, als die Harnmenge eine Function<br />

des Blutdrucks in den Glomeruli und nicht der Blutmenge<br />

ist. Denn daraus folgt, dass die Erniedrigung des Drucks in den<br />

Glomeruli, die ja von jeder Nephritis unzertrennlich ist, die Quanti­<br />

tät des Harns herabsetzen muss. In hohem Grade störend auf<br />

die Grösse der Harnausscheidung müssen endlich abnorme Wider­<br />

stände wirken, die sich in den Harn wegen entgegenstellen; jedes<br />

Hinderniss in den Ureteren, das von dem Secretionsdruck des Harns<br />

nicht überwunden wird, macht sehr bald der ferneren Harnausschei­<br />

dung aus den Nieren ein Ende. Wenn nun derartige Widerstände<br />

auf beiden Seiten sitzen, so kann die dadurch bewirkte Ver­<br />

ringerung der Harnmenge sogar sehr hohe Grade erreichen. Zu<br />

einigen der genannten Affectionen gesellt sieh aus Gründen, die ich<br />

Ihnen später des Eingehenden darlegen werde, eine Hypertrophie des<br />

linken Ventrikels, unter deren Einfluss der arterielle Druck dauernd<br />

erhöht und nun z. B. bei der Granularatrophie die Seeretion aus<br />

den noch offenen Glomeruli der Art vermehrt ist, dass die harn­<br />

vermindernden Einflüsse vollständig ausgeglichen, ja sogar übercompen-<br />

sirt werden können. Aber nicht in allen Fällen von Granularatrophie<br />

entwickelt sich eine genügende <strong>Herz</strong>hypertrophie, und auch bei den<br />

andern genannten Erkrankungen der Nieren kommt es keineswegs<br />

immer zu solcher; auch würde selbst die stärkste <strong>Herz</strong>hypertro-<br />

phie die Verlegung der Ureteren durch eingeklemmte Steine nicht<br />

zu beseitigen vermögen. Unter diesen Umständen bleibt also das­<br />

jenige Wasser, um welches die Harnabscheidung unter die Norm ver­<br />

ringert ist, im Blute; da aber alle übrigen Bestandteile des Blutes<br />

um Nichts abgenommen haben, so muss augenscheinlich das Gesammt-<br />

Cobnhoim, Allgemeine Pathologie. •_'. Aufl. »>v<br />

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