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I. Herz.

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»ertliche Kreislaufssninnmen. 1 1 ',l<br />

heil sich davon überzeugen, dass nach der Beseitigung einer mehr­<br />

tägigen Ischämie durch die Wände der Venen und Capillaren<br />

farblose und rothe Blutkörperchen und vollends Blutflüssig­<br />

keit in reichlicher, ja überreichlicher Menge durchtrete n. Indem<br />

wir das genauere Studium dieser merkwürdigen Vorgänge für eine<br />

spätere Gelegenheit verschieben, geht doch schon aus dem, was ich<br />

ihnen soeben mitgcthcilt habe, soviel hervor, dass auch die Function<br />

der Blut gefässwandungen durch eine extreme Anämie intensiv<br />

beschädigt wird. Blutgefässe, welche selbst, und in ihren Vasa vasorum<br />

längere Zeit nicht vom Blute durchströmt worden sind, vermögen, um<br />

es kurz auszudrücken, das Blut nicht mehr in ihrem Innern zu hallen,<br />

sondern lassen ihren Inhalt in ganz abnormer Weise nach aussen<br />

durchsickern; es ist mithin die Durchlässigkeil ihrer Wandun­<br />

gen, ihre Porosität, eine abnorme geworden. Es gilt dies übri­<br />

gens, wie ich gleich hier bemerken will, nur von den Capillaren und<br />

Venen, nicht von den Arterien, von jenen aber in allen Organen, nur<br />

mit dem Unterschiede, dass die Gefässe der verschiedenen Gebiete<br />

mit. ungleicher Heftigkeit und Schnelligkeit auf die Ischämie reagiren.<br />

Wodurch es bedingt ist, dass die Gefässe des Darms, des Gehirns so<br />

bald, die der Haut und Muskeln aber so spät erst durch die Ab­<br />

sperrung des Blutes beschädigt werden, das ist bislang nicht aufge­<br />

klärt; es ist diese Thatsache nur ein neues Glied in der Kette der<br />

Erscheinungen, welche darauf hinweisen, wie die Gefässe der ver­<br />

schiedenen Bezirke durchaus nicht völlig glcichwerthig und gleichartig<br />

sind in ihrem physiologischen und histologischen Verhallen. Die­<br />

jenigen aber von Ihnen, welche sich bereits dem Studium der Chi­<br />

rurgie gewidmet haben, brauche ich nicht erst daran zu erinnern,<br />

eine wie grosse Wichtigkeit die Widerstandsfähigkeit der Haut- und<br />

Muskelgelasse gegenüber der Ischämie in der modernen operativen<br />

Technik erlangt hat; denn sie ist es, welche Esmarch es bat wagen<br />

lassen, stundenlang einen Kautschukschlauch um eine Extremität zu<br />

schnüren, damit er währenddess ohne jede Blutung operiren konnte.<br />

Wenden wir aber diese Erfahrungen noch auf den vorhin erörter­<br />

ten Einzelfall des Verschlusses einer Endarterie an, so ergiebt sich<br />

mit Notwendigkeit, dass nach einiger Zeit, sobald durch den Mangel<br />

arteriellen Zuflusses die Wände der Capillaren und \'enen abnorm<br />

durchlässig geworden sind, das in sie eingedrungene Blut durch ihre<br />

Wandungen durchtreten und in die Maschen des umgebenden Gewebes<br />

sich inliltriren muss. Unter diesen Umständen füllt sich der betreffende

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