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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

als die Vermuthung, sie seien selber der amyloiden Degeneration<br />

verfallen.<br />

An all diesen Fundorten, so verschiedener Natur sie auch sein<br />

mögen, fehlt es augenscheinlich an eiweissartigen Substanzen nicht,<br />

aus denen das Amyloid sich kann transformirt haben. Doch darf<br />

a priori auch die Möglichkeit nicht ausser Augen gelassen werden,<br />

dass es dort, wo es gefunden wird, garnicht entstanden, vielmehr<br />

dorthin gerade so abgelagert, deponirt worden ist, wie die Erdsalze<br />

bei der Verkalkung. Erwägen wir von diesem Gesichtspunkte aus die<br />

Bedingungen, unter denen die Amyloidentartung auftritt, so verdient<br />

vor Allem hervorgehoben zu werden, dass es sich bei der zweiten<br />

Form um eine Erkrankung von ausgesprochen progressiver Natur<br />

handelt, die sich bei längerer Dauer niemals auf ein einzelnes Organ<br />

beschränkt. Sie befällt freilich zuerst eine bestimmte Lokalität, und<br />

zwar in der sehr grossen Mehrzahl der Fälle die Milz, in der deshalb<br />

bei ganz frischer Erkrankung das Amyloid häufig allein getroffen<br />

wird; aber immer werden nach kurzer Zeit noch andere Organe<br />

hineingezogen, die Nieren, die Leber oder der Darm, resp. die übrigen<br />

oben genannten. Noch eclatanter aber weist die Aetiologie darauf<br />

hin, dass die amyloide Entartung auf allgemeinen Störungen beruht.<br />

Es ist die durchgängige Regel, dass die Individuen, welche<br />

von derselben befallen werden, an einer anderweiten schweren Krankheit<br />

chronischer Natur leiden 16 Am häufigsten ist es die chronische<br />

Tuberkulose, besonders der Lungen, in deren Gefolge die Amyloidentartung<br />

sich entwickelt; demnächst stellt das grösste Contingent die<br />

constitutionelle Syphilis und dann chronische Eiterungen,<br />

vorzugsweise der Knochen und Gelenke, aber auch der<br />

Weichtheile. Neben diesen drei Kategorien treten alle übrigen<br />

völlig in den Hintergrund. Zu Leukämie, zu hartnäckiger Intermittens,<br />

ferner zu chronischer Ruhr und zu Gicht gesellt sich<br />

die speckige Degeneration mitunter hinzu; äusserst selten dagegen zu<br />

krebsiger oder sarkomatöser Geschwulstkachexie. Doch wird diese<br />

Ausnahmestellung wohl nur darin ihren Grund haben, dass es sich<br />

bei der Amyloidentartung um ein exquisit chronisches Leiden handelt,<br />

zu dessen Entwicklung im günstigsten Falle c. 3 Monate gehören 17 ,<br />

und deshalb bei den perniciösen Geschwulstprocessen nicht die Zeit<br />

zu ihrer Entwicklung gelassen ist. Dafür spricht insbesondere, dass<br />

bei relativ gutartig und langsam verlaufenden Carcinomen, z. B. dem<br />

Gallertkrebs, die Anfänge der Degeneration schon öfters getroffen

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