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I. Herz.

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Thrombose und Embolie.<br />

Leber; doch können auch gelegentlich von den Lungenvenen her<br />

Metastasen im Aortengebiet inducirt werden. Alle diese sind äusserst<br />

wechselnd in ihrer Grösse; es giebt auch unter ihnen ganz kleine,<br />

miliare, doch erreichen viele von ihnen den Umfang einer Wallnuss,<br />

ja eines Borsdorfer Apfels und darüber. Ihre Gestalt pflegt, total<br />

abweichend von den Infarcten hinter Endarterien, eine kuglige oder<br />

wenigstens annähernd kuglige zu sein, der Art, dass wenn sie in<br />

der Lunge oder Leber bis an die äussere Oberfläche des Organs heran­<br />

reichen, sie den serösen Ueberzug nicht wie die Infarcte mit ihrer<br />

breitesten Stelle, der Basis, sondern nur mit einem kleinen Abschnitt<br />

ihres Umfangs berühren; übrigens sitzen sie weit häufiger, als dies<br />

bei den Infarcten der Fall ist, entfernt von der Pleura und im Innern<br />

der Lunge, in grösserer oder geringerer Nähe des Hilus. Gerade in<br />

den Lungen hat man oft die schönste Gelegenheit, die völlige Ueber­<br />

einstimmung dieser Herde mit lobulären, in Eiterung ausgehenden<br />

Pneumonien zu constatiren. Denn es ist durchaus nichts Ungewöhn­<br />

liches, dass man in einer und derselben Lunge um maligne Emboli<br />

derbe graue oder graugelbe Hepatisationsherde trifft, neben anderen,<br />

die im Uebergang von gelber Hepatisation zur eiterigen Schmelzung<br />

sich belinden, und wieder andere, welche vollkommen einer mit zähem,<br />

gelbem Eiter gefüllten Abscesshöhle gleichen. In der Leber dagegen<br />

lässt sich fast jedesmal, besonders an den Herden von jüngerem Da­<br />

tum die innige Verbindung des entzündlichen, zur Eiterung führenden<br />

Proccsses mit nekrotisirenden Vorgängen demonstriren; ganz ungleich-<br />

massig wächst der Herd und breitet sich nach aussen aus, indem<br />

ein Acinus nach dem anderen, der eine früher, der andere später,<br />

zuerst der Nekrose verfällt und dann erst die Eiterung auch auf<br />

diesen Bezirk übergreift. Dass aber in diesen metastatischen Ab-<br />

scessen Bacteriencolonien fasst niemals vermisst werden, das wird<br />

für Sie nach dem, was ich früher Ihnen mitgetheilt habe, nichts<br />

Ucberraschendes haben.<br />

Doch führt uns dies Moment sogleich noch einen Schritt weiter.<br />

Wenn überhaupt Mikrokokkenhaufen im Blute circuliren, so können<br />

dieselben offenbar so gut wie die Luftblasen und Fetttropfen, vom<br />

Blutstrom überall hin verschleppt werden, bis sie an eine Stelle ge-<br />

rathen, die ihre weitere Passage nicht mehr gestattet. Nun konnte<br />

ich Ihnen schon von den Fetttropfen anführen, dass sie das Capillar-<br />

system der Lunge vielfach passiren und so in die Schlingen der Glo-<br />

mcruli etc. gelangen. Ebendasselbe gilt natürlich auch von Bacterien-<br />

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