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I. Herz.

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296 Pathologie der Circulation.<br />

weisen die Erfahrungen, die wir gelegentlich der puriformen Erweichung<br />

der Thromben und soeben erst in der Geschichte der traumatischen<br />

Entzündung gemacht haben, unzweideutig darauf hin, dass wir in<br />

erster Linie viel niedere Organismen aus dem grossen Geschlecht der<br />

Schizomyceten für unsern Zweck ins Auge fassen müssen. Wirklich<br />

ist die Aufgabe, bei den verschiedenen Infectionskrankheiten die<br />

zugehörigen Spaltpilze aufzufinden und die Abhängigkeit der betreffenden<br />

Krankheiten von diesen nachzuweisen, innerhalb des letzten Jahrzehnts<br />

von den verschiedensten Seiten mit grosser Rührigkeit in Angriff<br />

genommen werden, und der Erfolg hat denn auch nicht gefehlt.<br />

Allen voran möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf eine ganz hervorragende<br />

Arbeit aus dieser Zeit lenken, welche über eine der gefährlichsten<br />

Infectionskrankheiten so helles Licht verbreitet hat, dass<br />

dadurch das Gesammtverständniss aller analogen Processe ungemein<br />

gefördert worden ist. Für den Milzbrand hat man seit dem Auffinden<br />

glasheller, unbeweglicher, stäbchenförmiger Körper, sog. Bactcridien<br />

oder Bacillen, im Blute der an dieser Krankheit gestorbenen<br />

Thiere, vielfache Anstrengungen gemacht, in diesen Stäbchen<br />

die Ursache, das Contagium derselben nachzuweisen, und ganz<br />

besonders Davaine, einer der Entdecker der Bacteridien, hat durch<br />

Impfungen den Beweis zu führen versucht, dass an die Gegenwart<br />

derselben die Wirksamkeit des Blutes etc. geknüpft sei 34 . So beweiskräftig<br />

aber auch seine Experimente grossentheils schienen, und so<br />

schlagend insbesondere die Thatsache, dass das stäbchenhaltige Blut<br />

trächtiger milzbrandkranker Thiere inficirt, dagegen nicht das stäbchenfreie<br />

der Foeten, für Davaine's Hypothese sprach, so konnten<br />

dem gegenüber andere Experimentatoren sich nicht davon überzeugen,<br />

dass nach erfolgreicher Uebertragung bacteridienhaltigen Blutes jedesmal<br />

wieder Bacteridien im Blute des erkrankten Thieres sich nachweisen<br />

lassen, und trotz dem Fehlen derselben fanden sie dieses Blut<br />

doch wirksam. Vor Allem aber wurde gegen Davaine s Annahme<br />

immer, anscheinend mit sehr gutem Recht, angeführt, dass der Milzbrand,<br />

wie ich Ihnen vorhin schon hervorgehoben habe, in einem<br />

unzweifelhaften Zusammenhange mit Bodenverhältnissen stehe, der<br />

Art, dass er an gewissen Lokalitäten endemisch herrsche und an<br />

feuchten Boden gebunden sei. Nun, alle diese Bedenken sind jetzt<br />

mit Einem Schlage durch die erwähnte Untersuchung von Koch beseitigt<br />

worden 55 . Koch hat zunächst die Entwicklungsgeschichte des<br />

Milzbrandbacillus in folgender Weise festgestellt. Die Stäbchen ver-

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