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I. Herz.

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*'ertliche Kreislaufsstürungen. 135<br />

durch Inductionsströme von allmählich wachsender Stärke eine Zeit<br />

lang reizt, so gesellt sich zu der rasch eintretenden gewaltigen Hyper­<br />

ämie der betreffenden Zungenhälfte ein ausgesprochenes Oedem,<br />

welches etwa zehn Minuten nach Beginn der Reizung für das blosse<br />

Auge erkennbar wird und von da ab in den nächsten zehn Minuten<br />

continuirlich bis zu einer sehr ansehnlichen Stärke anwächst. Dieser<br />

sehr bemcrkenswerthe Versuch, dessen Kenntniss ich der freundlichen<br />

Mittheilung des Herrn Ostroumoff verdanke, ist wohl geeignet Zweifel<br />

anzuregen, ob alle, wie auch immer bedingten Congestionen hinsicht­<br />

lich der Lymphbildung gleichwertig sind, und das um so mehr, als<br />

es einzelne Erfahrungen, z. B. über das rasche Aufschiessen von<br />

Urticariacjuaddeln nach unzweifelhaft nervösen Einwirkungen, auch<br />

beim Menschen giebt, die nur zu deutlich auf innige Beziehungen<br />

zwischen Lymphbildung und Gefässinnervation hinweisen.<br />

Dass eine häufig sich wiederholende oder anhaltende arterielle<br />

Fluxion Hypertrophie des betroffenen Körpertheils erzeugt, habe<br />

ich schon gelegentlich der collateralen Hyperämie hervorgehoben; im<br />

Uebrigen werden wir auf die Bedeutung der Blutwallung für Stoff­<br />

wechsel und Function der einzelnen Organe später einzugehen haben.<br />

Hier kommen nur noch die Folgen derselben für das <strong>Herz</strong> und die<br />

Gefässe selber in Frage. Doch kennen wir von den Bedingungen,<br />

unter denen pathologische Congestionen in den Kranzarterien auf­<br />

treten, zu wenig, um die Wirkung derselben auf die <strong>Herz</strong>thätigkeit<br />

präeise deliniren zu können. Wahrscheinlich ist es freilich auch hier,<br />

dass oft wiederkehrende Wallung der Coronararterien das <strong>Herz</strong> hyper­<br />

trophisch macht; wenigstens haben wir allen Grund, in physiologischen<br />

Hyperämien der Kranzgefässe die letzte Ursache der Massenzunahme<br />

des <strong>Herz</strong>ens in allen den Fällen zu suchen, wo die Hypertrophie die<br />

Folge gesteigerter Arbeitsansprüche ist.<br />

Von den Gefässen ist es eine selbst unter Aerzten verbreitete<br />

Ansicht, dass sie durch starke Congestionen leicht bersten, und so<br />

mehr oder weniger starke Blutungen durch diese veranlasst werden<br />

können. Indess wäre es ein schlechtes Zeugniss für unsere Organi­<br />

sation, wenn die Gefässe nicht einmal so massige Steigerungen des<br />

Binnendruckes aushalten sollten. Auch ist jene Befürchtung grundlos:<br />

Sie können durch Athemsuspension den Blutdruck eines Hundes enorm<br />

in die Höhe bringen, während zugleich, wie Heidenhain gezeigt hat,<br />

die Hautgcfässe der Extremitäten erweitert sind 3 , nichtsdestoweniger

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