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I. Herz.

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Geschwülste. 791<br />

Masse vereinigt denken, so würden Sie gar manches Mal finden, dass<br />

im Laufe weniger Monate Goschwulstgewebe von 10,12 Kilo und mehr<br />

producirt worden ist. und das in der Hegel von einem Körper, dessen<br />

physiologische Einrichtungen ihn nur eben befähigen, sich in seinem<br />

Gleichgewicht zu erhalten, resp. bei jugendlichen Individuen über das<br />

physiologische Maass des Wachsthums hinaus.<br />

Zu alledem kommt, wenigstens für die sehr grosse Mehrzahl<br />

aller Geschwülste, noch Eines. Sehen wir nämlich von den Gewächsen<br />

ab, welche frei über die Körperoberfläche nach Art eines Polypen<br />

hinaus, oder in eine Höhle hineinwachsen, in der durch Ausdehnung<br />

ihrer Wände Raum geschaffen wird, so muss nothwendig überall da,<br />

wo die Geschwulstmasse Platz greift, normales Gewebe<br />

verloren gehen. Dafür ist es an sich ganz irrelevant, ob eine<br />

Geschwulst gut- oder bösartig ist; Raum muss in allen Fällen ge­<br />

schaffen werden, und das bewirkt hier wie dort die Druckatrophie.<br />

Höchstens in dem Modus der Atrophie giebt es insofern gewisse<br />

Unterschiede, als z. B. eine gutartige Geschwulst einen Muskel durch<br />

Compression von aussen zur Atrophie bringt, eine bösartige dagegen<br />

dadurch, dass ihre Zellen zwischen die Muskelfasern und selbst in s<br />

Innere des Sarcolemmaschlauehs hineinwachsen: was doch aber dem<br />

keinen Eintrag thut, dass es sich beide Male um Druckatrophie<br />

handelt. Gerade wie es für den mechanischen Einfluss auf die Cir­<br />

culation ganz gleichwertig ist, ob eine Geschwulst die Vene von<br />

aussen zusammendrückt oder hineingedrungen als Thrombus ihr Lumen<br />

verlegt, so auch hier: die Krebszellen fressen die Gewebselemente<br />

nicht und lösen sie auch nicht auf, sondern diese weichen vor dem<br />

Wachsthumsdruck jener zurück und verschwinden successive, wobei<br />

zweifellos die Compressionsanämie das Beste mitthut. Und so haben<br />

wir denn hierin ein zweites für den Organismus unheilvolles Moment:<br />

es entstehen nicht blos auf seine Kosten für ihn völlig wert­<br />

lose Gewebsrnassen. sondern er büsst dabei noch Theile ein, die<br />

für ihn werthvoll sind, weil sie zu seinem physiologischen Besitz<br />

gehören. Um wie Vieles nachtheiliger auch in dieser Hinsicht die<br />

bösartigen Geschwülste sind, welche vermöge ihrer Generalisation auf<br />

zahlreiche und sehr verschiedene Organe gleichzeitig ruinirend wirken,<br />

bedarf keiner weiteren Erläuterung.<br />

Ueber den Stoffwechsel der Geschwülste wissen wir viel zu wenig,<br />

um etwas Positives darüber aussagen zu können, wieviel gutes und<br />

nützliches Material dem Körper behufs Ernährung derselben ent­<br />

zogen wird. Einen Arbeitsverbrauch irgend welcher Art giebt es, wie

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