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I. Herz.

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Entzündung. 305<br />

dies zu einem Eintheilungsprincip benutzt worden ist. Es giebt ja<br />

starke und schwache Mensehen, heissblütige, wie man sagt, sanguinische<br />

und phlegmatische, schlaffere, und es ist nun selbstverständlich,<br />

dass bei so differenten Constitutionen der Verlauf der<br />

Krankheit sich entsprechend modificirt. Sic werden gewiss nicht erwarten,<br />

dass bei einem heruntergekommenen, kraftlosen Greis die<br />

Hitze, die Röthung, selbst die Exsudation und der Schmerz so hohe<br />

Grade erreichen, als wenn ein kräftiger, gutgenährter Mann in seinen<br />

besten Jahren von einer Pneumonie, einer Gesichtsrose befallen wird.<br />

immerhin mag man noch heute die aus älteren Zeiten überkommenen<br />

Bezeichnungen der stheirischen und asthenischen Entzündungen<br />

beibehalten, falls man nichts Anderes damit ausdrücken will, als<br />

Grade der Helligkeit, mit der die Symptome der Entzündung einhergehen.<br />

Das treffendste Beispiel für die asthenischen Entzündungen<br />

sind die sogenannten hypostatisehen, worunter man diejenigen versteht,<br />

welche im Gefolge und auf Grund von Hypostasen entstehen.<br />

Denn hier handelt es sich nicht blos überhaupt um geschwächte Individuen,<br />

sondern überdies um Entzündungen in Organen, deren Circulation<br />

noch besonders darniederliegt; hier genügen einerseits schon<br />

geringfügige Schädlichkeiten, eine Entzündung hervorzurufen, und wenn<br />

dieselbe sich ausgebildet hat, so können ihre Symptome so wenig<br />

hervortreten, dass sie dem Kranken selbst völlig entgehen und nur<br />

durch aufmerksame Untersuchung von Seiten des Arztes aufgefunden<br />

werden.<br />

Weit mehr Gewicht als auf diese Unterschiede im Gesammtcharakter<br />

der Entzündung, möchte ich auf die Modificationen des<br />

Bildes im Einzelnen legen. Doch haben wir der meisten in Betracht<br />

kommenden Details schon früher gedacht, so der verschiedenen<br />

Grade der Röthung, der verschiedenen Höhe der Erhitzung, der verschiedenen<br />

Grösse der Schmerzhaftigkeit und der Functionsstörung, und<br />

bei der Besprechung der Entzündungsgeschwulst auch die differenten<br />

Formen, unter denen diese in die Erscheinung tritt, hervorgehoben,<br />

so weit dies von der anatomischen Einrichtung des entzündeten Organs<br />

abhängig ist. Aber gerade beim Tumor erscheint es wünschenswerth<br />

noch ein AVenig zu verweilen, weil dieser an demselben Organ in so<br />

verschiedenem Habitus auftreten kann, dass man hierin ein geeignetes<br />

Eintheilungsprincip zu finden gemeint hat. Zuerst wollen Sie Sich erinnern<br />

, dass wir selbst die Möglichkeit a priori zugelassen haben,<br />

dass der Tumor ganz fehlen, resp. auf dasjenige Mass beschränkt<br />

Cohnheim, Allgemeine Pathologie. 2. Aufl. 20

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