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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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getrieben; am Sonntag nach <strong>der</strong> Hochzeit wurde <strong>der</strong> Erlös von den<br />

Nachbarn verzehrt.)<br />

Silwerpäppel, -pöppel f. Silberpappel. → Wittpäppel<br />

Silwersaaken (Pl.) Silbersachen<br />

Silwerstück n. silbernes Geldstück<br />

Silwester PN Silvester. → Ollejaorsaobend<br />

Silwesterscheeten n. best. Brauchtum zu Silvester. →<br />

Ollejaorsaobend<br />

simmeleern nachdenken, grübeln; leise vor sich hin sprechen. Daor<br />

is he faake met an’t Simmeleern (Darüber denkt er oft nach). He<br />

simmeleert so’n bettken (erzählt z.B. Unsinn).<br />

Simmi in <strong>der</strong> Wendg. Et giff Simmi! (Es gibt Schläge, zu Kin<strong>der</strong>n).<br />

Simöönken wer oft zweifelt. Dat is di ‘n Simöönken!<br />

simpel einfältig, leichtgläubig<br />

Sims m. (Simse) Gesims. → Müüre<br />

Simshoobel m. Gesimshobel<br />

sind seit (alt). → siet. Sind gistern bün ik all hier. → wanneer<br />

singen (singt; sung, sungen; sungen) 1. singen. De sungen monks<br />

up’t Huus an (sangen auf dem Heimweg). Up eenmaol, dao gaff’t wat<br />

Kläins, daor was’t Singen an’n Ende (Da war die Freude aus). →<br />

flöiten, Leed 2, Liesdaorn, Lööning, morgens, Nachtigall. 2. ein<br />

singendes, pfeifendes Geräusch verursachen. Den Käätel singt. Dat<br />

Waater singt (Das Wasser siedet). → Sudde 1.<br />

Zs.: Äier-, Nij-jaors-, Sünte-Matten-<br />

singende Misse f. Hochamt; gesungene Messe. Räängt’t sunndaggs<br />

un<strong>der</strong> de singende Misse, is de ganze Wääke wisse. → Hoomisse<br />

singensmaote nach Singen zumute. Us is nich singensmaote.<br />

Singer m. Sänger; wer singt.<br />

Zs.: Karken-, Koor-, Nij-jaors-, Vöör-<br />

Singerij f. Gesang<br />

Singmeese f. Singmeise<br />

Singspöll n. Singspiel (Kin<strong>der</strong>spiel, <strong>Kreis</strong>spiel)<br />

Singvoggel m. Singvogel. Wat ne spassigen Singvoggel (seltsame<br />

Person, Einzelgänger).<br />

Sinkelsand m. (Vr, Sü, Bor, Rae) Treibsand, Fließsand. →<br />

Schwemmsand<br />

sinken (sinkt; sank, sanken; sunken) sinken. * Gott lött wall<br />

sinken, apatt nich verdrinken.<br />

Sinn m.n. (Sinne) 1. Sinn. Dat is mi noch nich in’n Sinn kommen!<br />

(Daran habe ich nie gedacht). Dat kann di doch nich in’n Sinn<br />

kommen (Das meinst du doch nicht wirklich; das ist unmöglich). Dat<br />

häff kinn Sinn (Verstand) (Das ist Unsinn). He dööt dat aone Sinn<br />

un Verstand. He sägg dat met Sinn un Verstand (bedächtig, bewußt).<br />

Lao we ‘n Schluck drinken, dat we an<strong>der</strong>n Sinns weern. Ik was noch<br />

wall Sinns, dat te doon (hatte vor, das zu tun). in’n Sinn häbben<br />

(vorhaben). Ik weet nich, wat se demet in’n Sinn häbbt. Sägg äs,<br />

wat häs in’t Sinne? → egaal, Hööfd, kruus, teggen, Zweck. 2. in<br />

Wendungen wie Sinn häbben an (Lust haben auf). He ha’ Sinn an<br />

Flees (mochte gerne Fleisch, hatte Appetit auf Fleisch). Ik häbb<br />

Sinn an’n (up’n) Köppken Koffie. He häff Sinn an Trouen (ist<br />

heiratslustig). Ik häbb de kinn Sinn an (Daor steht mi ‘n Sinn<br />

nich nao) (Dazu habe ich keine Lust). Is dat nao dienen Sinn? (Ist<br />

es dir recht). Denne kaas’t nich nao’t Sinne maaken (Ihm kann man<br />

es nicht recht machen). 3. in <strong>der</strong> Wendg. met Sinne (metsinne)<br />

(langsam, allmählich, mit <strong>der</strong> Ruhe). Met Sinne mo’k nao Huus. Met<br />

Sinne lährt se’t ook noch (allmählich, nach u. nach). Doo’t met

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