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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Schlipsentaske, -tasse f. Tasche im Schoß des Gehrockes. ne<br />

Schlipsentaske van’n Kommissrock (Tasche im Schoß <strong>der</strong> Uniform). →<br />

Flippsentaske<br />

Schlobbe; Schlowwe (Hei, Bor) f. 1. flüssiges, warmes Viehfutter<br />

(z.B. Kartoffeln u. Getreide in warmem Wasser für geschwächte<br />

Tiere; Spörgel od. gekochte Rüben u. Kartoffeln für Kühe; wenig<br />

nahrhaft). 2. schmutzige Flüssigkeit. 3. schlechtes Mittagessen. →<br />

Schlump.<br />

Zs.: Aobend-, Erpel-, Farken-, Morgen-<br />

Schlobbe- auch: Schlowwe-<br />

Schlobbekäätel, -kettel m. großer Kessel für gekochtes Viehfutter<br />

(wurde über dem Feuer zum Kochen gebraucht). → Vehkäätel<br />

schlobben; schlowwen (Hei, Bor, Rh) mit gekochtem Futter füttern.<br />

de Küie schlobben<br />

Schlobbepott m. großer Kessel für gekochtes Viehfutter<br />

schlock 1. locker, schlapp; unfest; weich. De Reemens bünt te<br />

schlock (locker, lose). Dat Seel höng schlock (schlaff, nicht<br />

straff). de Gasten schlock binden (Garben locker binden). Dat<br />

Peerd geht schlock in de Ketten (müde, erschöpft, zieht nicht<br />

durch). De Jüffer is te schlock (nicht streng, im Ggs. zu →<br />

strabant). 2. lau, milde (vom Wetter). schlock Weer (mildes<br />

Wetter). ne schlocken Winter (Winter ohne Frost). → Karkhoff,<br />

loss, sachte, schlou, week<br />

Schlöcke m. Durchzug, Zugluft. in’n Schlöcke sitten. up’n Schlöcke<br />

(van de Wind) staon. → Schlöckewind, Zugg<br />

Schlöcke f. (Schlöcken) Schluck. → Schluck<br />

Schlocken m. gutmütiger Kerl; Mann ohne Durchsetzungsvermögen. →<br />

Schlocks<br />

schlockerig (Wes, St, Sü, Ge, We, Bor) unordentlich, dreckig. →<br />

schlackerig<br />

Schlöckewind m. Zugluft, Durchzug (z.B. zwischen zwei Häusern). →<br />

Schlöcke m.<br />

Schlocks gutmütige Person; Mann ohne Durchsetzungsvermögen. ne<br />

frommen Schlocks. → Schloffen 1<br />

Schlod<strong>der</strong>bux(e) f. 1. zu weite, schlotternde Hose. 2.<br />

unordentliche, unsaubere od. unachtsame Person<br />

schlod<strong>der</strong>ig 1. zu weit, ungebügelt (von Kleidung). 2. nachlässig;<br />

verkommen, unordentlich, dreckig. → schlad<strong>der</strong>ig<br />

Schlod<strong>der</strong>ij f. Unordnung; Nachlässigkeit<br />

Schlod<strong>der</strong>kopp m. unordentliche Person<br />

Schlod<strong>der</strong>michel m. (Vr, St, Sü) nachlässige, unordentliche Person.<br />

→ Schluu<strong>der</strong>michel<br />

schlod<strong>der</strong>n schlottern; unordentlich aussehen (bes. von Kleidung)<br />

Schlod<strong>der</strong>triene f. unordentliche Frau. → Lod<strong>der</strong>triene<br />

Schlod<strong>der</strong>wiew n. unordentliche Frau<br />

Schloffen 1, Schloffe, Schloff m. (Schloffen; Schlöffken) 1.<br />

Stoffpantoffel; aus Stoff genähter Fußsocken (bes. aus Cord; zum<br />

Schonen <strong>der</strong> Strümpfe in den Holzschuhen). ne Muule äs ne Schloffe<br />

(ein großes Mundwerk, → Klumpen). He is uut de Schloffen gaon<br />

(gestorben). → Schlappe. 2. in <strong>der</strong> Wendg. up Schloff wenn’<br />

(unterwegs sein). → Bisse. 3. gutmütige Person; Mann ohne<br />

Durchsetzungsvermögen; unordentliche Person (bes. Hausfrau). ne<br />

frommen Schloffen. ne Schloffe van ne Frou. Wenn’t Geld is<br />

vertehrt, geht ‘t Schlöffken üm’n Heerd (Wenn ein Mädchen wegen<br />

ihres Geldes geheiratet wurde, ist sie später nur noch für die

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