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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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magg ook noch gäärne ‘n gröön Bladd. de gröönen Kommiesen<br />

(Grenzbeamte). → Buck, gääl, Hegge, nüüdlik, Rock. 2. unreif; roh,<br />

ungar, ungekocht; nicht ausgewachsen. gröön Holt (frisches, nicht<br />

abgelagertes Holz). grööne Bohnen (ungeröstete Kaffeebohnen).<br />

Braod-erpel van grööne Erpels (aus rohen Kartoffeln). gröön Flees<br />

(ungares Fleisch). gröön Speck (ungeräucherter Speck). gröönen<br />

Fisk (ungeräuchert, z.B. Hering). grööne Äier (rohe, geschlagene<br />

Eier, für Kranke). He is nich völle grööne Äier mähr wäärd (stirbt<br />

bald). Häs grööne Äier hat? Wat büs hel<strong>der</strong> in’n Hals (wenn jd.<br />

laut spricht). gröönen Kalk (frisch gebrochener Kalk). grööne<br />

Schööre (ungebrannte Töpferware). gröönen Gaapert (Grünschnabel, →<br />

Grööngaapert). * Maak di nich gröön, süss frett’t di de Schaope<br />

(Mach dich nicht zum Hampelmann, Wortspiel mit Bed. 1 u. 2). Den<br />

eenen is mi gröön leewer as den annern dreemaol gekockt (Vergleich<br />

von zwei Personen).<br />

Zs.: gääl-, gröss-, hell-, in-, spaan-, ssenk-<br />

grööne Renette f. Apfelsorte (klein, grün)<br />

grööne Seepe f. Schmierseife (Heilmittel bei Frost in den Händen).<br />

→ bruune, sachte, Schmeerseepe, Seepe, Steen-ollie<br />

Groonau → Gronau<br />

Gröönbeck m. Grünschnabel<br />

Grööndun<strong>der</strong>dagg, -dunnerdagg m. Gründonnerstag. Grööndun<strong>der</strong>dagg<br />

met’t Aalenfättken in’n Gaorden (Am Gründonnerstag düngten die<br />

Bürger ihre Gärten). → stillen Frijdagg<br />

gröönen grünen. De Blaa gröönt in’n Winter (sprießen).<br />

Gröönfoor, -fuur n. Grünfutter, z.B. Stoppelrübenblätter, Gras<br />

Grööngaapert m. Grünschnabel<br />

Gröönhegge f. Feldrain<br />

Gröönkaamer f. Futterküche (Raum für die Häckselmaschine). →<br />

Foorkaamer<br />

Gröönkohl m. Grünkohl (mod.). → Moos<br />

gröönlik grünlich<br />

Gröönpäppel, -pöppel f. Pappelart, im Ggs. zu → Schwatt-,<br />

Wittpäppel<br />

Gröönspaan m. Grünspan. so’n koppern Wostehäörnken met Gröönspaan<br />

Gröönspecht m. Grünspecht. → Bunt-, Schwattspecht<br />

groot (grötter, gröttst) 1. groß. de groote Dääle (Tenne). de<br />

groote Köcken (Diele, Eingangsraum, früher die Küche, →<br />

Vöörköcken). Erpel up’t groote Land (Spätkartoffeln vom Acker im<br />

Ggs. zu frühen aus dem Garten). ne grooten Buur (reicher Bauer).<br />

Met fiewtehn Kohne, dat wassen de gröttsten Buurn. groote Löö<br />

(Erwachsene, → Äärs). groote Jungs (met leerne Buxen) (große<br />

Bohnen, scherzh., groote Bohne). groot weern (wachsen;<br />

aufwachsen). Wat is den Jungen groot wodden! Se wodden nich alle<br />

groot (Kin<strong>der</strong>sterblichkeit). Daor bünt se owwer groot wodden<br />

(haben aufgetrumpft). ‘n grooten Beck (großes Mundwerk). en groot<br />

Waord häbben (→ Grooten). De groote Tande bünt met fiew Jaor weer<br />

daor (bei Pferden). öwwer den grooten Tehn loopen (Füße nach innen<br />

gestellt). 2. tüchtig, ordentlich, viel. Ik weet dr’ nich groot<br />

van (weiß nichts Beson<strong>der</strong>es dazu zu sagen). Dat wodde nich groot<br />

schrewwen (tat man nicht oft, nicht gerne, war ohne Bedeutung).<br />

Daor häff wi doch groot un breed öwwer praot (Das wurde<br />

ausführlich besprochen). Wat wiss daor groots föör nemmen (nicht<br />

viel wert beim Handel). → Boosem, Buur, dood, flott, Gräwwel,<br />

Hoop, kläin, Klocke, Maagd, Nixdoon, Schubb, Sünte Klaos.<br />

Zs.: arften-, halw-, manns-, middel-, öwwer-, riesen-

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