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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Hundestatt m. Hundeschwanz. * Hundestatt un Froulööhand mött’t sik<br />

immer röhrn (Bor).<br />

Hundesump m. Freßnapf für Hunde<br />

Hundetuun m. Hundezwinger. → Hundeschuur<br />

Hundewaage(n) m. von Hunden gezogener kleiner Wagen <strong>der</strong> Hausierer<br />

(z.B. des Töpfers). → Hundekaore, Pöttewaagen<br />

Hundeweer, -wäär n. schlechtes, naßkaltes Wetter<br />

Hundsdaage (Pl.) Hundstage, die wärmsten Tage (23. Juli - 23.<br />

August). Wenn’t den eersten Dagg van de Hundsdaage räängt, (dann)<br />

räängt de ganze Tied. → miegen<br />

Hunger m. Hunger. Hunger lieden. Den Hunger driff den Wolf uut´n<br />

Buschk (St.). → Schmacht.<br />

Zs.: Gee-<br />

Hungerblöömken Hungerblume, Wucherblume<br />

Hungerharke f. breiter Rechen zum Nachharken des abgeernteten<br />

Stoppelfeldes. → Foortrecke<br />

Hungerjaor n. Hungerjahr<br />

Hungerkuhle f. Hüftknochen. → Hüppenbutt<br />

Hungerlohn m. Hungerlohn, Lohn, <strong>der</strong> nicht einmal für die Nahrung<br />

reicht. De moch föör ne Hungerlohn Torf stääken.<br />

Hungermaond m. „Hungermonat”, Juni (Monat vor <strong>der</strong> Getreideernte)<br />

hungern hungern. → schmachten<br />

Hungersnood f. Hungersnot<br />

hungrig. hüngrig (Ge) hungrig. * De hungrigsten (schmächtrigsten)<br />

Schwiene, de schreewt am hättsten (Wer im Unrecht ist, schreit am<br />

lautesten). Ne hungrige Luus bitt scharp. → fisken, schmächtrig<br />

hunnert → hun<strong>der</strong>t<br />

Huorn, Huorn-, hüörnen → Haorn, Haorn-, häörnen<br />

Huornken, Huornken- → Haornte, Haornten-<br />

Hüpoteekentaorn, -turn m. Dachausbau (durch Hypotheken finanziert,<br />

scherzh.). → Kiek-uut<br />

Hupp m. (Huppen) (Bo) Wiedehopf. → Schiethüpper<br />

Huppe f. (Huppen) Bastflöte, selbst gemachtes Blasinstrument aus<br />

Weidenrinde, Vogelbeerholz, grobem Gras od. Roggenhalm;<br />

vibrieren<strong>der</strong> Ton, kurzlebig). → Schalmaie.<br />

Zs.: Ssapp-<br />

Hüppe, Huppe f. (Hüppen) Hüfte; Hüftknochen. Se häff ne scheewe<br />

Hüppe (z.B. gehbehin<strong>der</strong>t). De Kohnen könnt sik de Hüppe afloopen<br />

in de Döören (den Hüftknochen verletzen). → Hüppenbutt, maager<br />

Hüppen m. Eisenring (z.B. am Stiel gegen Spleißen). ne iesern<br />

Hüppen an’n Stell. → Hoop 2, Hubbel<br />

huppen auf <strong>der</strong> Bastflöte blasen<br />

hüppen → hüppken<br />

Hüppenbutt n. Hüftknochen. de Kippse up de Hüppenbütte (up de<br />

Hüppen) schmieten (z.B. bei magerem Pferd). → Hungerkuhle, Knoop<br />

Huppenholt n. Hoyxlz <strong>der</strong> Salweide. → Ssappholt<br />

Hüppenknocken m. Hüftknochen<br />

Huppenpiepe f. Blasinstrument aus Rinde. → Huppe<br />

hüpp(k)en; hüppern (Bo) hüpfen. Den Kläinen hüppket up (de)<br />

Schoole an. Daor willt se nich up hüppen (bieten) („Auf dem Ohr<br />

hören sie schlecht”).<br />

Zs.: wegg-<br />

Hurn, Hurn-, hürnen → Haorn, Haorn-, haornen<br />

Hurnken, Hurnken-, Hurntke, Hurn(t)ken- → Haornte, Haornten-<br />

Huraa n. in <strong>der</strong> Wendg. in’n Huraa (in Eile). Et göng alls in’n<br />

Huraa. in’n Huraa ümbrääken (schnell u. oberflächlich pflügen)

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