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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Zs.: Wiewer-<br />

Futt 2 f. Fehler, Fehlschlag. Et was ‘n Füttken (Fehler, nichts<br />

draus geworden). He häff ‘n Füttken maakt. → Fussen, Fuudel<br />

futt; futts (Rae) weg, fort, verloren. Et is futt. Wat futt is, is<br />

futt (weg ist weg). De Hassens wodden meestens futt edaon (Das<br />

Hirn wurde meistens weggeworfen). He is demet futt! (ist<br />

ausgerissen, z.B. mit dem Geld). Ik was futt van de Welt<br />

(ohnmächtig). futt gaon (weggehen). → quiet, wegg<br />

Futter n. Futter (<strong>der</strong> Kleidung). → Fooringe.<br />

Zs.: Holl-<br />

Futteraal n. (Futteraals) Futteral, Etui (z.B. für Brille,<br />

Patronen)<br />

füttern → föttkern<br />

füttfattken (Bor) herumspielen, -tändeln<br />

Futtke-, Füttke-, füttke-, Füttker, Füttkerij, füttke(r)n →<br />

Föttke-, föttke-, Föttker, Föttkerij, föttken<br />

futts → futt<br />

Fuudel m. (Fuudels) Fehler. → Flaater, Futt, Puudel<br />

fuudeln einen Fehler machen<br />

Fuugblick, -bleck n. Mörtelblech mit Aufkantung zum Fugen<br />

Fuugboom m. Deichsel, Einspann <strong>der</strong> Karre. → Köörboom<br />

Fuuge f. (Fuugen) Fuge (im Mauerwerk).<br />

Zs.: Dassel-, Kopp-, Laager-, Lang-, Platt-, Schnitt-, Stoot-,<br />

Streck-, Waater-<br />

fuugen fugen, Fugen zwischen den Verblen<strong>der</strong>n mit Mörtel füllen<br />

Fuugenpapier, -pepier n. Fugenpapier. Dat Fuugenpapier wodde met<br />

Waater upweekt un van’t Furnier trocken.<br />

Fuugentruufel m. schmale Maurerkelle zum Verputzen <strong>der</strong> Fugen<br />

Fuug-ieser, -n n. Fugeisen, Werkzeug zum Fugen. → Pannenmess<br />

Fuul n. Nachgeburt beim Vieh. De Koh bliff an’t Fuul staon (Die<br />

Nachgeburt kommt nicht). Dat Fuul in de Grund stoppen (vergraben).<br />

→ leste, Naogeburt<br />

fuul 1. verfault. * Een fuul Äi verdarwt den heelen Pannekooken.<br />

fuulen Straol (Strahlfäule, Hufkrankheit). 2. faul; bequem. Wat’n<br />

fuulen Hund! (Faulenzer). * Wenn de Fuulen (Löien, Soggen) kehrt<br />

(uutkehrt), dann lacht de Hööke. 3. fuul beim Knickerspiel (wenn<br />

jd. mit dem Knicker im <strong>Kreis</strong> bleibt, scheidet er aus, → Pöttkesscheeten).<br />

→ Aobend, Draod, flietig, Flucht 3.<br />

Zs.: mund-, stinke-<br />

fuule Greete f. Erdrauch (Mohngewächs)<br />

Fuulboom m. Faulbaum, wil<strong>der</strong> Zeringel, Flie<strong>der</strong> (Kreuzdorngewächs).<br />

→ Spraakel<br />

Fuulboombääse, -beer(e) f. Beere des Faulbaums. → Fuulboomtee<br />

Fuulboomholt n. Holz des Faulbaums (kein bes. gutes Holz, z.B.<br />

nicht geeignet zum Binden von Reisigbündeln, → Buuskenwedde;<br />

geeignet für das Flechtwerk <strong>der</strong> Lehmwand; wird wegen des<br />

intensiven Geruchs nicht von Würmern befallen). → Spraakelholt<br />

Fuulboomtee m. Tee aus den Beeren od. aus <strong>der</strong> Rinde des Faulbaumes<br />

(Abführmittel). → Spraakelbääsentee<br />

fuulen faulen, rotten<br />

fuulenzen faulenzen. Wat ligg he daor te fuulenzen.<br />

Fuulfeeber, -wer n. Faulfieber (1. Pferdekrankheit. 2. Faulheit,<br />

scherzh.)<br />

Fuulhäid f. Faulheit. Arbeit macht das Leben süß un Fuulhäid noch<br />

vull sööter. Wenn Fuulhäid (Löi-igkäit) Piene wass, dann soss’n äs<br />

häörn reern. Arbäid giff Brood, Fuulhäid Hungersnood. → fraogen

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