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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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verstoppen 1. verstopfen, zustopfen. 2. verstecken. Dat Wild<br />

verstoppt sik. Verstoppen spöllen (met of aone Anschlagg)<br />

(Verstecken spielen; Kin<strong>der</strong>spiel). → duuken, Rieserbessem,<br />

weggstoppen.<br />

Zs.: Piep-<br />

verstoppt verstopft; ohne Verdauung<br />

verstorwen 1. ausgestorben. De Stellmaakerij is ‘n verstorwen<br />

Handwark. → af-, uutstarwen. 2. verwaist. ‘n verstorwen Kind<br />

(Waise)<br />

verstrie(de)n (Wes, St, Sü, Ge, Ra, Bor, Hei, Rae) die Beine<br />

verrenken, verzerren<br />

verstrieken 1. durchstreichen; erledigen; besorgen. Dat häbb’ke<br />

all verstrecken (abgehakt, bereits erledigt). Dat Wark is gawwe<br />

verstrecken (schnell getan). En paar Frouens, de verstriekt dat<br />

daor (regeln das, besorgen die Arbeit). 2. verstreichen. Nu is de<br />

Tied verstrecken. 3. glätten, vertreichen (z.B. Mörtel, Farbe)<br />

verströien, -sträien verstreuen, zerstreuen. Stroh verströien<br />

verströit verstreut, an verschiedenen Stellen. De Famillie sitt so<br />

verströit harüm (z.B. beim Fest: ohne Zusammenhalt).<br />

verstummen 1. zum Schweigen bringen. → daalen, tüssen. 2.<br />

verstummen<br />

verstuuken verstauchen, verzerren. He häff sik den Dummen<br />

verstuukt.<br />

verstuuthaspeln (St, Sü) zurechtsetzen; zurechtstauchen. Denne<br />

häbb’ke ornlik verstuuthaspelt (Dem habe ich deutlich die Meinung<br />

gesagt).<br />

verstuuwen 1 verstieben. Dat Mähl verstüff. → Kaff 1<br />

verstuuwen 2 verstauben, vollstauben. De Bööker wann’ ganz<br />

verstowwen.<br />

verstüüwen (Vr) ausdünnen (z.B. Schlagholz). → uutstüüwen<br />

versünst, versüss (Vr, Ra, Bo) umsonst. Vanweegen versünst,<br />

betahlen! → umsüss<br />

versuupen 1. ertrinken, in Wasser versinken. Us bünt ‘n paar<br />

Morgen versoppen (verregnet, unter Wasser). In de Bux, daor<br />

versüpp he noch in (Die Hose ist ihm viel zu groß). → verdröögen,<br />

versoppen. 2. ertränken. ne Katte versuupen. 3. vertrinken,<br />

versaufen. He häff alls versoppen, Kapp un Koggel. → Fell, Kalw,<br />

söönig, Statt, verbraanen, Verstand, wonnen<br />

versüürn, -suurn 1. sauer werden, versauern. De Wäiden wann’<br />

versüürt (sauer, zu naß). 2. eingehen (z.B. durch Einsamkeit,<br />

Langeweile). Wenn ik noch länger nix te doon häff, dann versuur ik<br />

noch.<br />

vertällen 1. erzählen. Dat kaas drieste vertällen. Dat wi’k noch<br />

eens vertällen (Beginn einer Erzählung). Ik häbb dat van eene<br />

vertällen häört (weiß das vom Hörensagen). Well fain vertällen<br />

kann, de kann ook fain leegen. Sa’k uh wat vertällen? Kick-uut<br />

siene Gesellen, de könnt met de Nösse Erpel schällen (Spottvers).<br />

→ Döönken, Geschichte, mien, wied, wiese. 2. sik vertällen (sich<br />

verzählen, falsch zählen).<br />

Zs.: wie<strong>der</strong>-<br />

Vertällsel n. Erzählung. → Döönken, Sooße, tamper.<br />

Zs.: Spook-<br />

Vertällster f. Erzählerin; Frau, die Geschichten erzählt<br />

Vertällsterbook n. Buch mit Geschichten, Erzählungen<br />

Vertällstück n., -stücksken Märchen, kleine Erzählung (für<br />

Kin<strong>der</strong>). → Sünt-Jansdagg

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