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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kindsbeene (Pl.) „Kindesbeine”, in <strong>der</strong> Wendg. van Kindesbeen(e) an<br />

(seit frühester Kindheit, Jugend)<br />

Kindsdeel n. kindliches Erbteil (gesetzlich festgelegt)<br />

Kinds-eerste f. 1. Erstgeburt, Erstgeborene(r), das älteste Kind.<br />

2. Anfängerarbeit. Dat was Kindseerste (z.B. Lehrlingsarbeit, von<br />

jungem Mädchen gekochtes Essen, iron.).<br />

Kindskopp m. kindische Person<br />

kinds(k) kindisch<br />

Kindsmöie; Kin<strong>der</strong>möi (Ge) f. Hebamme, Amme. → Wiesemoor<br />

Kinkel m. (Kinkels) (Vr, St, Sü, Ge, Ra, Bor, Rae) Speck, <strong>der</strong> an<br />

den Schinken grenzt; würfelförmiges od. dreieckiges Stück<br />

Schinken, Speck, Fleisch (entsteht z.B. beim Zurechtschneiden von<br />

Schinken u. Speckseiten). dat Flees in kläine Kinkels schnieden<br />

(Fleischwürfel).<br />

Zs.: Speck-<br />

Kinkelspeck m. (Vr, St, Sü, Ge, Ra, Bor, Rae) würfelförmiges od.<br />

dreieckiges Stück Speck. Kinkelspeck wodde as eerste bruukt,<br />

wäägen at’t am eersten döörsalten was. → Speck-kinkel<br />

Kinkerlij f. Kleinigkeit; wertloses Ding<br />

Kinkerlitzken n. Kleinigkeit, z.B. leicht zu erledigende Sache.<br />

Kinkerlitzkes (wertlose Dinge). → Klacks<br />

Kinn n. Kinn.<br />

Zs.: Un<strong>der</strong>-<br />

kinn, kien, ginn, keen kein. Kinne Dagg, at he nich kümp (jeden<br />

Tag). kinn Menske (niemand). Et is kinne Proppern (unsauber).<br />

kinne Gudden (böser, schlechter Kerl). kinne Dreet (überhaupt<br />

nicht, ganz u. gar nicht). Wi gaot kinne mooie Tied enteggen (z.B.<br />

auf den Winter zu). → nich<br />

kinn- auch: kien-, ginn-, keen-<br />

Kinnbacke f. (We) Backe, Wange<br />

kinn-een(e) keiner, niemand. → kinn, nich-eene<br />

Kinner-, kinner- → Kin<strong>der</strong>-, kin<strong>der</strong>-<br />

Kinnkette, -kedde f. Kette, die am Zaumzeug hebelt, doppelt zieht<br />

(für bes. wi<strong>der</strong>spenstige, unempfindliche Pferde, → hattbecksk,<br />

Stangentoom)<br />

Kippböggel m. Kippbügel, Eisenstange zum Verriegeln des<br />

Kastenaufbaus auf <strong>der</strong> Sturzkarre, auf dem Einspann<br />

Kippdämper m. Kochkessel für Viehfutter, Dampfdruckkessel<br />

Kippdiss, -disk m. Klapptisch. → Klappdiss<br />

Kippe 1 f. (Kippen) äußerster Rand, Kippe. de Kippe van’t Brood<br />

(Brotende). up de Kippe (auf <strong>der</strong> Wende). Et steht (is) up de Kippe<br />

(steht wackelig, kann umkippen; unmittelbar vor <strong>der</strong> Geburt, vor<br />

finanziellem Ruin, Tod). → Wippe<br />

Kippe 2 f. (Kippen) Männermütze mit Schirm. → Kippse<br />

Kippe 3 f. (Kippen) Huhn<br />

kippen 1. kippen, umfallen, umstürzen. In Stadtlohn kippt de Kaore<br />

up’n Assenkloss, un in Vreene kippt de Asse met (zwei Modelle <strong>der</strong><br />

Sturzkarre). He ha’ en Maiken un was kippt („umgefallen”, z.B.<br />

Theologiestudium aufgegeben). → nippen. 2. eine Fehlgeburt<br />

erleiden. Et is kippt. → upkippen<br />

Kipper m. kippbarer Wagen, z.B. zum Transport von Mist od. Rüben<br />

Zs.: Twee-ass-tweesieden-, Twee-ass-dreesieden-<br />

Kippkaore f. Sturzkarre, zweirädriger Wirtschaftswagen, den man<br />

kippen kann<br />

Kipp-ploog m. Wendepflug, Pflug mit zwei Pflugscharen

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