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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Schnäbbeltante f. schwatzhafte Frau<br />

Schnäbbeltriene f. schwatzhafte Frau<br />

Schnäbbelwiew n., -wiewken schwatzhafte Frau<br />

schnabbern → schnabbeln<br />

schnäbbig, schnäbbelig (Wes, Sü, Ge, We, Ra) schwatzhaft,<br />

redselig; vorlaut<br />

schnack, schnacks (Vr, Ge, Bo) eng, dicht (an etw.) anliegend;<br />

unmittelbar, plötzlich. Dat Kleed sitt lück te schnack. Dat göng<br />

schnack an mi vöörbi. → spierlik<br />

Schnacke f. (Schnacken; Schnäcksken) (St, Sü, Bor, Rae, Bo) kleine<br />

Peitsche. → Schwöppe<br />

schnacken knallen (mit <strong>der</strong> Peitsche); klappern; schnipsen (mit den<br />

Fingern). met de Schwöppe öwwer de Eerde schnacken. Et schnacken<br />

bi’t Schaope-scheern (best. klapperndes Geräusch). met de Finger<br />

schnacken. Dann schnackt’t di vöör’t Gatt (Dann tritt das ein,<br />

wovon du geredet hast). → Fohrmann<br />

Schnacker m. 1. Gummischleu<strong>der</strong>, Zwille (Jungenspielzeug). Alle<br />

Jungs hä’en frühr ne Schnacker. ne Schnacker to’t Vöggel-scheeten.<br />

→ Fletske. 2. Schlagstock, Schlagarm beim Oberschläger am<br />

mechanischen Webstuhl. → Schlagglatte<br />

schnacks → schnack<br />

Schnagge f. (Schnaggen) (Vr, Sü, Rae, Rh) Ferkel (alt). → Kodde<br />

Schnäi<strong>der</strong> → Schnie<strong>der</strong> 2<br />

schnäien, schnaien (Vr) wegschnappen, wegnehmen, schnorren,<br />

abweiden lassen (z.B. beim Hüten von Vieh: Rüben, Klee, Roggen<br />

abfressen lassen). auch: billig kaufen<br />

Schnaod m. (Schnäöde) (Ot, Vr, Sü, Ge, Ra) 1. Stiel <strong>der</strong> Kniesense.<br />

met’n Schnaod döörhouen. 2. in <strong>der</strong> Wendg. He häff ne (gudden)<br />

Schnaod drup (Er fährt sehr schnell). → Naod.<br />

Zs.: Saiden-<br />

Schnaodsteen m. Grenzstein. → Scheedsteen<br />

schnaor 1. knapp, stramm, eng. Et geht schnaor längs den Tuun<br />

(knapp am Zaun entlang). Dat is schnaor mäit (dicht über dem<br />

Boden, zu tief gemäht). den Sack schnaor tobinden (stramm, fest).<br />

2. scharf, genau; streng. ne schnaore Jüffer (strenge Lehrerin). →<br />

astrant. 3. schlank, hager, knochig. → schmächtrig<br />

Schnaore f. (Schnaoren) Ähre, Blatthülle <strong>der</strong> unreifen Ähre bei<br />

Roggen, Gerste, Weizen; Ähren- od. Fruchtstand von Raigras. De<br />

Schnaoren bünt noch nich lang genoog.<br />

Zs.: Gasten-, Haawer-, Roggen-, Wäiten-<br />

Schnapente → Ssapente<br />

Schnappelippe f. (St) kupferne Öllampe. → Pedde<br />

schnappen schnappen; erwischen; schnell zupacken. De Kläinen<br />

schnappt se, de Grooten laot’t se loopen (die kleinen Übeltäter).<br />

Zs.: wegg-<br />

Schnapp-ente, -ante f. freche Person. → Ssapente<br />

Schnäpper 1 m. bewegliches Gelenkteil, z.B. einrasten<strong>der</strong><br />

Verschluß. → Schnappschlott<br />

Schnäpper 2 m., Schnäpperken Fliegenschnäpper, Heckenbraunelle. →<br />

Heggenpütterken, Fleegen-, Müggenschnäpper, Moostückert,<br />

Wientäpperken.<br />

Zs.: Fleegen-, Müggen-<br />

schnapphalsen schwer atmen, keuchen. → kluck-, quack-,<br />

schwechhalsen<br />

Schnäppken n. kleiner Vorteil, Gewinn. en Schnäppken maaken (z.B.<br />

etw. günstig einkaufen)

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