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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Tappendräier m. „Zapfendreher”, im Spottvers Wilm, Wilm,<br />

Tappendräier, häff de Bux vull Gaase-äier.<br />

tappendüüster stockfinster. Nu is’t boll tappendüüster! (Jetzt ist<br />

Schluß). → ssappendüüster<br />

Tappenkien n. Harztropfen, Harzkügelchen an Kiefernzweigen. →<br />

Tilltappen, Wirk<br />

Tappenlängte f. Länge des Zapfens, Holzkeils. → Zirkel<br />

Tappenlock n. Zapfenloch am Balken, Pfosten od. Riegel (Loch, in<br />

das ein Holzkeil gesteckt werden kann)<br />

Tappentien → Terpentien<br />

Tapper m. Wirt, Schankwirt. → Wäärd 2.<br />

Zs.: Beer-<br />

Tappert → Tabbert<br />

Tappezeerer, tappezeern → Tappßeerer, tappßeern<br />

Tapphahn m. Zapfhahn am Faß. → Fatthahn<br />

täppken, täppkern, tärpken (Vr, St, Ge) ärgern, sticheln; reizen;<br />

necken. De täppkert sik (necken sich spielerisch). → targen<br />

Tapplock n. Spundlock am Faß. → Spundlock<br />

tapps konisch. De Speeken wodden tapps maakt (saßen konisch in <strong>der</strong><br />

Nabe).<br />

Tappßeerer, Tapp(e)zeerer m. Tapezierer, Anstreicher (seit ca.<br />

1900)<br />

tappßeern, tapp(e)zeern tapezieren. de Stobbens tappezeern (Papier<br />

wurde an die Wand geklebt: gesiebtes Roggenmehl mit Alaun - gegen<br />

Fäulnis - als Kleister verwendet). → Roggenmähl<br />

Tapptöite f. (Wes, Vr, St, Sü, Ge, Ra, Bor) große Bierkanne, in<br />

die gezapft wurde<br />

Tappwottel f. Möhre, frühe Karotte (im Ggs. zu → Harwstwottel). →<br />

Kockwottel<br />

tapsen schwerfällig, ungeschickt gehen; sich unbeholfen benehmen<br />

tapsig tapsig, schwerfällig<br />

Targe- auch: Tagge-, Tärge-<br />

Targebüül m. zänkische, streitsüchtige Person; wer nörgelt,<br />

quengelt<br />

targen. taggen (Hei, Rae, Rh). tärgen (Wes) sticheln, ärgern,<br />

reizen, verspotten. * Du kaas wa’ ne Pedde (‘n Fiss) uut’t Waater<br />

targen (wenn jd. ständig ärgert, → Kiekfosk). De tagget sik<br />

(zanken sich). → äösen, foppen, pesten, täppken<br />

Targepott m. zänkische, streitsüchtige Person; wer nörgelt,<br />

quengelt. → Brummpott<br />

Targerij. Taggerij f. (Hei, Rae, Rh) Gezänk, Ärgerei, Streit.<br />

Zs.: Tann-<br />

Tarpentien → Terpentien<br />

tärpken → täppken<br />

Tarwe f. (St, Ge, Bor, Bo) Weizen. → Wäite<br />

Taske (Wes, Ot, Vr, St, Sü, Ge, We, Ra, Bor, Hei). Taschke (Vr).<br />

Tasse (Rae, Rh, Bo) f. (Tasken; Tasken) Tasche (z.B.<br />

Einkaufstasche); Jacken- od. Hosentasche (in <strong>der</strong> man das Geld<br />

trägt). De Rieken dräägt’t in de Taske, de Armen schmiet’t ‘t in<br />

de Aske (De Buur schmitt et wegg, de Heer steck et in de Taske)<br />

(Rätsel: Taschentuch mit Inhalt). * Ne naakenden Käärl könn ih<br />

nich in de Taske griepen (packen) (Wo kein Geld ist, ist nichts zu<br />

holen). He woll mi in de Taske föhlen (mich betrügen). Se willt em<br />

nich up de Taske (up de Knippe) liggen (finanziell nicht zur Last<br />

fallen). He dööt sik wat in de Taske (ist auf den eigenen Vorteil<br />

bedacht). * Famillie mutt sik uut de Taske bliewen! (Keine

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