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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Bookholler m. Buchhalter<br />

Book-kaorn n. (Vr) Buchecker<br />

Booknötte f. (Vr) Buchecker<br />

Bookwäite(n), Buckwäite(n) m.f. Buchweizen (früher für die<br />

Bewohner <strong>der</strong> Sandböden eine wichtige Anbaupflanze; da <strong>der</strong><br />

Buchweizen empfindlich gegen Frost ist, wurde Ende Mai u. im Juni<br />

gesät). Is uh de Bookwäite verfroorne? Gudd’n Morgen, Bookwäite,<br />

büs ook verfroorne? (sagten die Bauern um den 14. Juni während <strong>der</strong><br />

Blüte zum empfindlichen Buchweizen; auch zu jd., <strong>der</strong> morgens nicht<br />

spricht, nicht grüßt). Den kick, as wenn em de Bookwäite<br />

verfroorne is (guckt grimmig). Bi’t Bookwäiten-dosken moch wi de<br />

Klumpe uut-trecken (schonen<strong>der</strong> Umgang mit dem empfindlichen,<br />

dreikantigen Buchweizensamen). Säi de Bookwäite nich so dicht; de<br />

Katte mott de un<strong>der</strong>döör loopen können un bowwen öwwerhen (Zwischen<br />

den Halmen muß Platz sein, damit die Frucht kräftig wird). ‘t Geld<br />

in de Bookwäite schmieten (verschwenden). Ik find dat Geld ook<br />

nich in de Bookwäite (bekomme es nicht umsonst). He dee dat in de<br />

wilde Bookwäite (unüberlegt). Van de wilde Buckwäite schlaagt em<br />

dat nich an (Er hat es geerbt, z.B. best. Eigenschaften, → frömd).<br />

Man soll’n in de Bookwäite jaagen (zum Teufel jagen, entlassen).<br />

Haawer mäien, Bookwäit säien. Kehr di links üm, rechts, rechts,<br />

rechts (Kin<strong>der</strong>lied, Spiellied, in Leiermelodie gesungen). → Hecke,<br />

Hossenföötling, verhaageln<br />

bookwäiten aus Buchweizenmehl. ne bookwäiten Pannekooken<br />

Bookwäiten- auch: Buckwäiten-<br />

Bookwäitenblöie, -blöite f. Buchweizenblüte. ne Bookwäitenblöie<br />

honnigt blooß vöörmiddaggs (Bienen konnten nur vormittags Nektar<br />

aus Buchweizenblüten holen).<br />

Bookwäitenbulster m. (Ot, Vr, St) Spelz, Spreu von Buchweizen<br />

(wurde für die Wiege, Kin<strong>der</strong>matratze gebraucht). → Haawerkaff,<br />

Pissküssen<br />

Bookwäitendeeg m. Teig für Buchweizenpfannkuchen<br />

Bookwäitenfoor(e), -fuur(e) f. Furche im Buchweizenacker. →<br />

Roggenbloome<br />

Bookwäiten-Jan-Hinnerk, -Hin<strong>der</strong>k m. Buchweizenpfannkuchen. →<br />

Bookwäitenpannekooken<br />

Bookwäitenmähl n. Buchweizenmehl (früher ein wichtiges<br />

Nahrungsmittel, z.B. als Pfannkuchen u. für die „Mehlwurst“,<br />

billiger als Weizenmehl). Kaarnemelkspapp met Bookwäitenmähl (war<br />

ein Frühstück)<br />

Bookwäitenpann(e)kooke(n) m. Buchweizenpfannkuchen. In<br />

Bookwäitenpannekooken mott ne örndlike Fensterschiewe in (von<br />

Speckstücken, die den Geschmack verbessern).<br />

Bookwäitenpeer(e) f. Birnensorte (langhalsig mit roter Backe,<br />

grau, sauer)<br />

Bookwäitenpüfferken Hefegebäck aus Buchweizenmehl (süß, mit<br />

Rosinen). → Struuwen, wegg-gaon<br />

Bookwäitensack m. Sack für Buchweizenmehl<br />

Bookwäitensaod n. Buchweizensamen. Bookwäitensaod un Froulöö Raod<br />

geht selten up (gröit blooß alle sewwen Jaor). Wiewer Raod un<br />

Buckwäitensaod gerödd alle sewwen Jaor eenmaol. → Book 2, Verlaot<br />

Bookwäitensemmel m. Kleie, Spelzen von Buchweizen (wurde zum<br />

Aufbewahren <strong>der</strong> Mettwürste benutzt od. als Bindemittel unter den<br />

Kalk gemischt)

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