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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Buurnmussikant m. altmodischer Musikant (<strong>der</strong> z.B. auf<br />

Bauernhochzeiten, Schützenfesten spielt)<br />

Buurn-nenndöör(e), -nönndöör(e) f. hofseitige Tür des<br />

Bauernhauses. en Speckhassen as ne Buurn-nenndööre groot. →<br />

Nenndööre<br />

Buurn-öhm(e) m. unverheirateter Onkel auf dem Hof. Buurn-öhms<br />

häbbt keene Kinner un starwt nich uut. Ne Buurn-öhm un ne Wallach:<br />

aone de geht’t nich up’n Buurnhoff. De Buurn-öhms, de wochten de<br />

blooß up, dat ne Hahn van’t Recke feel (Sie warteten darauf, daß<br />

ein Bauer starb u. sie bei einer Witwe einheiraten konnten).<br />

Buurnpappschleew m. grober, ungehobelter Junge. → Pappfrääter<br />

Buurnpolßäi, -pulßäi f. Bauernpolizei (war zuständig für die<br />

Außenbezirke). → Stadtpolßäi<br />

Buurnpost, -poss m. „Bauernpfahl“, in <strong>der</strong> Wendg. Olle Buurnpöste<br />

de staot faste (Reiche Bauern sind im Handel überlegen). →<br />

Hookpost<br />

Buurnrabarber m. Wolfsmilchgewächs<br />

Buurnrabatte f., -rabatt n. Beet im Bauerngarten. Buurnrabatten<br />

met’n Pisspott up’n Nacken, Sääbel an de Sied, gudden Aptiet<br />

(Spottvers <strong>der</strong> Schulkin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Stadt auf Bauernkin<strong>der</strong>, Vr.<br />

Antwort → Börgerblaagen)<br />

Buurnreckel m. männlicher Hund auf dem Bauernhof, Hofhund<br />

Buurnschlächter m. Hausschlachter, Metzger. → Döörenschlächter<br />

Buurnschmitt m. Schmied aus dem Dorf, <strong>der</strong> für Bauern arbeitet<br />

Buurnschnie<strong>der</strong> m. Schnei<strong>der</strong> auf dem Lande<br />

Buurnschoole f. Bauerschaftsschule, Landschule im Ggs. zu →<br />

Stadtschoole (abw., nur in <strong>der</strong> Stadt geläufig)<br />

Buurnschoppen m. (Vr, St, Sü, Ge) Bäuerliche Bezugs-, u.<br />

Absatzgenossenschaft. → Äierschoppen<br />

Buurnschussee f. schlechte Straße, z.B. Schotterstraße in den<br />

Bauerschaften. → Schotterschussee<br />

Buurnsollo m. best. Spiel beim Doppelkopf (Bube ist Trumpf)<br />

Buurnspill n. bäuerliches Gerät<br />

Buurnsplien m. Einbildung, Dünkel (bei Bauern). Hooge in’n Kopp un<br />

leege in de Knippe, dat is ne Buurnsplien (von eingebildeten<br />

Leuten).<br />

Buurnstallströier, -sträier m. in <strong>der</strong> Wendg. Ne Buurnstallsträier<br />

is de noch wall an (von recht dummer Person, die nur zum<br />

Stallstreuen taugt).<br />

Buurnstand m. Bauernstand<br />

Buurnstolt m. Bauernstolz<br />

Buurnstraote f. Wirtschaftsweg; schlechte Straße, z.B.<br />

Schotterstraße. → Buurnschussee<br />

Buurnstuute(n) m. großes Bauernweißbrot. → gries, witt<br />

Buurnsünne f. Mond (scherzh.)<br />

Buurntimmermann m. Zimmermann in <strong>der</strong> Bauerschaft (fertigte z.B.<br />

Wagenleitern, Eggen, Türen, Klappen für Gitter im Stall, bes.<br />

Fachwerkgerüste)<br />

Buurntwist m. bäuerlicher Volkstanz (scherzh.). → Kun<strong>der</strong>danz<br />

Buurn-uutdruck m. Ausdruck, Redensart <strong>der</strong> Bauern<br />

Buurnwaage(n) m. Bauernwagen, Kastenwagen<br />

Buurnwark, -werk n Bauernarbeit (Arbeit des Bauern, wie z.B.<br />

pflügen, füttern, od. Arbeit für Bauern, z.B. bes. schwere Arbeit)<br />

Buurnwegg m. schlechter, nicht instandgehaltener Weg. → Drietwegg

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