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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Goldwark, -werk n. Goldschmiedearbeit; Gold. Ringe van Goldwark<br />

Goldwarks, -werks n. Schmuck aus Gold, bes. Halsschmuck<br />

gollen → golden<br />

göllen wiehern (Lockruf <strong>der</strong> Hengste, wenn eine brünstige Stute in<br />

<strong>der</strong> Nähe ist); heulen, jodeln, rufen; gellen, lärmen. Wat göllt de<br />

Wind! Se staot daor buuten te göllen (machen Krach). Daor göllt<br />

dat Waater döör (vom reißenden Gebirgsbach). He göllen, dat mi’t<br />

trock döör Mark un Beene. → ronneken<br />

Gölpe. Gülpe (Ge, Ra, Hei, Rae) f. (Gölpen) 1. Guß, Schuß<br />

Flüssigkeit. He kreeg ne Gülpe Waater öwwer’n Kopp hen. 2. dünner<br />

Kaffee. → Göite<br />

gölpen (Wes, Vr, St, Sü). gülpen (Ge, Ra, Hei, Rae) stoßweise<br />

ausströmen, sich ergießen<br />

gönde(n) → gennen<br />

gön<strong>der</strong> → gentert<br />

gönnekant(e) → gennekante<br />

gönne(n) → gennen<br />

gönnen 1. günnen (Ra, Rh, Bo) betteln, bettelnd schauen; um Futter<br />

betteln; futterneidisch sein. Wat ligg de Hund daor te gönnen. →<br />

drönnen, giwweln<br />

gönnen 2. günnen (Rae, Rh, Bo) 1. gönnen. Ik gönn em dat. Et is em<br />

wall te gönnen. Du gönns mi noch wat (wenn jd. z.B. das Glas nicht<br />

voll schenkt, iron.). He gönnt em dat nich (mißgünstig). Se gönnt<br />

(wünsket) sik alls, blooß nix Gudds (Sie wünschen sich das<br />

Schlechteste). De gönnt di leewer alle Jaor ‘n Kind as ‘n fett<br />

Farken (sebben Kin<strong>der</strong> bi de Frou un een Köiken bi de Sogge) (Sie<br />

sind sehr mißgünstig). 2. in <strong>der</strong> Wendg. sik wat gönnen (sich etw.<br />

zugute tun). Ik gönn mi noch ‘n Köppken Koffie. → Balge,<br />

Fingernäägel, gudd, Hatte, Lecht, Pest, Salt, Schluck, todenken,<br />

tokommen, Waord<br />

Gönnsied(e), gönnsied(s) → Gennsiede, gennesieds<br />

Gons(ter)dagg → Goosedagg<br />

gönter(t), göntsied → gentert, gentsied<br />

Gööbel m. (Gööbels) Göpel, Antrieb aus Gußeisen, von einem Pferd<br />

od. von mehreren Pferden gezogen; Winkelgetriebe (zum Antreiben<br />

<strong>der</strong> Häckselmaschine, <strong>der</strong> Dreschmaschine, Schrotmühle od.<br />

<strong>Kreis</strong>säge, <strong>der</strong> Tonmühle des Töpfers usw.).<br />

Zs.: Glocken-<br />

Gööbel-dosken, -dösken Dreschen mit Göpelantrieb<br />

gööbeln sich übergeben. Dat is den Suupsack sölwer (in) schuld,<br />

dat he gööbeln mutt. → kutsken 1, Räier<br />

Gööbelstange f. Göpelstange, Welle, Kraftübertragung vom Göpel zur<br />

Maschine<br />

goochem, goochum, joochum schlau, gewitzt (bes. beim Handeln).<br />

Laot den män loopen, dat is ne ganzen Goochemen.<br />

good → gudd<br />

Good n. (Goo<strong>der</strong>en) Gut, Besitz.<br />

Zs.: Arw-, Blood-, Karken-, Land-, Pacht-, Roow-, Steen-<br />

good-, Good- → gudd, Gudd-<br />

goodenwall → gudd-un-wall<br />

gooien; guien (Ra) werfen, wegwerfen, -schleu<strong>der</strong>n, ungezielt u.<br />

heftig werfen. → Pette, schmieten<br />

Goons(e)dagg, Goosdagg → Goosedagg<br />

Goonst, göönstig → Gunst, günstig<br />

Gööre, Göör f. (Göören, Göörs) Maulwurf. Wenn de Göören so nao<br />

bomm bosst, dann giff’t Räägen. → Wöhle 1

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