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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Pottsverdoorie → Podoorie<br />

Pott-tied f. Pflanzzeit (Frühjahr)<br />

Pott-tuffel → Pottkartuffel<br />

Pott-uutschrääper m. (Wes, Vr, St, Sü, Rae) 1. Topfkratzer. →<br />

Pottschrääper. 2. Flußmuschel<br />

Pottvandaale, Pottverdoorie → Podoorie<br />

Pottweggen m. run<strong>der</strong> Korinthenstuten (evtl. im Topf gebacken)<br />

Potzioon → Possioon<br />

potzjunkeln → passjunkeln<br />

Pou- auch: Pau-<br />

Pouenfeere, -fäär(e) f. Pfauenfe<strong>der</strong><br />

Pouen-ooge n. Pfauenauge (Schmetterling)<br />

Pouhahn m. Pfau<br />

Pouhenne f. Pfauhenne<br />

Pouhohn n. Pfauhuhn<br />

Pouschwänzken Ziertaubenart (mit hochstehendem Schwanz wie beim<br />

Pfau)<br />

Prääke; Präädigt (Bor). Praik(e) (We, Ra, Bor, Rae). Präädige (Bo)<br />

f. (Prääken) Predigt. Ne goode Präädige is nett as ‘n good<br />

Patrett, et kick uh an, waor ih uh ook hensetten willt (Bo). *<br />

Well met de Nösse an de Karke lönnt (wonnt), kümp äs lesten nao de<br />

Präädigt (kümp faaken te laate). Prääke bi’t Richten<br />

(Richtspruch).<br />

Zs.: Daibel-un-Dooria-, Fasten-, Fest-, Gardienen-, Ollejaors-,<br />

Straof-<br />

Prääk(e)- auch: Praik(e)-<br />

Prääkebook n. Predigtbuch<br />

Prääkebröör, -brüür m. klatschsüchtige, schwatzhafte Person; wer<br />

viel redet, erzählt, sich gern reden hört. → Praotebüül<br />

Prääkebüül m. klatschsüchtige, schwatzhafte Person<br />

Prääkekäärl, -kerl m. klatschsüchtiger, schwatzhafter Mann<br />

Prääkemester m. schwatzhafte Person. Dat was ook ne mooien<br />

Prääkemester (erzählte z.B. gern Geschichten).<br />

prääken 1. predigen. 2. reden, erzählen, schwatzen. Wat kann denne<br />

prääken! → Buuße, lüüden<br />

Prääker(t) m. Schwätzer, wer viel redet, erzählt<br />

Prääkstohl m. Predigtstuhl, Kanzel. Se bünt van’n Prääkstohl<br />

follen (se wödd van’n Prääkstohl schmetten) (sagte man, wenn das<br />

Brautpaar von <strong>der</strong> Kanzel aus aufgeboten wurde). → Altaor, Buxennemmen,<br />

graleern, Kanzel, Upgebott, vöörnemmen<br />

Praame f. (Praamen) 1. Presse (Arbeitsgerät des Holzhandwerkers,<br />

z.B. des Wagenbauers u. des Holzschuhmachers zum Festkeilen <strong>der</strong><br />

Rohlinge, eine Art Werkbank); Sattlerzange. Den Naaben kamm in de<br />

Praame. de Klumpe in de Praame fastklossen (einklemmen). →<br />

Driewpinn, losskielen, Presse. 2. eigensinnige, trotzige Person,<br />

haßerfüllter, boshafter, gemeiner Kerl. → Praamert.<br />

Zs.: Bohr-, Honning-, Schnie-<br />

praamen 1. pressen, drücken. 2. schmollen, beleidigt sein,<br />

meckern, brummen. He is an’t Praamen (spielt den Beleidigten). →<br />

bramsen.<br />

Zs.: fast(e)-<br />

Praamenkiel m. Keil an <strong>der</strong> Werkzeugbank des Holzschuhmachers<br />

Praamer(t) m. (Vr, St) beleidigter, eigensinniger, unumgänglicher<br />

Mann. → Knötterpott<br />

Praamholt n. Füllholz, Keil an <strong>der</strong> Werkzeugbank des<br />

Holzschuhmachers zum Festkeilen <strong>der</strong> Rohlinge. → Füllholt

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