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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Faasel n. Scheide von Säugetieren (bes. Kuh, Sau); weibl. Scham.<br />

De Koh is schöört in’t Faasel (gerissen bei <strong>der</strong> Geburt). → Gelte 2<br />

faasel (Vr, St, Sü) nährwertarm; mager, unterernährt. te faasel<br />

hen foorn (schlecht füttern). De Kinner wodden te faasel foort<br />

(bekamen keine nahrhafte Kost, sind mager, unterentwickelt). →<br />

lööpern<br />

Faaselfarken n. 1. Weideschwein, halbwüchsiges Läuferschwein, das<br />

(in <strong>der</strong> Vormast) nur Grünfutter bekommt, min<strong>der</strong>wertig gefüttert<br />

wird. De Faaselfarkens wodden so hen efoort. He frett as ‘n<br />

Faaselfarken (ißt gierig). → Lööper. 2. deckreifes Schwein<br />

Faaselfoor, -fuur n. mageres Futter; Grünfutter von geringem<br />

Nährwert für junge Schweine. → Rapp<br />

Faaselgelte f. junge, noch nicht gedeckte od. noch nicht deckreife<br />

Sau. → Faaselfarken<br />

faaselig 1 appetitlos, lustlos beim Essen. Dat Deernken is<br />

faaselig in’t Ääten. → ottkerig<br />

faaselig 2 zerstreut (redend)<br />

Faaselkodde f. (Wes, Ge) Läuferschwein. → Faaselfarken<br />

faaseln dummes Zeug reden, schwatzen. Denne faaselt sik wat<br />

terechte.<br />

Faaselschwien n. (Wes) Läuferschwein, Jungsau. → Faaselfarken<br />

Faaselveh n. Weidevieh, abgemagertes Vieh, das auf die Weide kam<br />

fääsen (Vr, St, Sü, Ge, Bor); fässeln (sth. s) (Ra) fasern,<br />

Gewebtes auflösen; splittern. De Moue fääst (Der Ärmel franst).<br />

Dännenholt fääst mähr bi’t Klööwen as Eeke (spaltet nicht glatt).<br />

De Keese fääst so (zieht Fäden). → fluusen<br />

Faaser f. (Faasern; Fääserken) Faser (von Gewebe od. Holz);<br />

Splitter. Dao wann’ Faasern an <strong>der</strong> Klumpe (Der Holzschuh war nicht<br />

sauber gearbeitet).<br />

Faaserholt n. Weichholz (für Spanplatten)<br />

fääserig; fässig (sth. s) (Ra) fasernd, faserig, ausgefranst (von<br />

losem Gewebe)<br />

Fääster, Fääster- → Fenster, Fenster-<br />

Faate, Fääte → Fatt<br />

Faatemaaker → Fättemääker<br />

Fabriek, Febriek, Fabrick f.n. (Fabrieken) Fabrik. De Jungs<br />

droffen wat lährn, un wi mochen nao de Fabriek (sagte ein<br />

Mädchen). Ne Buurndeerne gong nich nao de Fabriek, se moch leewer<br />

as Tante in’t Huus bliewen. Dat is hier ne mo<strong>der</strong>ne Fabriek (wenn<br />

bei einem Fest gut aufgetischt wird, → flöiten). → Seele.<br />

Zs.: Picker-, Reemen-, Schoh-, Ssiepel- Ssucker-ijs-, Steen-<br />

Fabriek- auch: Febriek-, Fabrick-<br />

Fabriek-arbäid f. Arbeit in <strong>der</strong> Fabrik<br />

Fabriek-arbäi<strong>der</strong> m. Fabrikarbeiter<br />

Fabrieker(t) m. Fabrikarbeiter. Wenn’t de Fabriekers gudd geht,<br />

dann geht’t us ook gudd (Meinung <strong>der</strong> Bauern).<br />

Fabrieksbüsse f., -büssken Kaffeebüchse aus Weißblech für die<br />

Fabrik (oval, mit Henkel). → Koffiebüsse<br />

Fabriekschosteen m. Fabrikschornstein<br />

Fabrieksding(en) n. (Wes, St, Sü, Ge, Ra, Bor, Rae) Produkt einer<br />

Fabrik<br />

Fabriekskladde(n) m., -kläddeken (Wes, Ot, Vr, St, Sü, Rae)<br />

Fabrikarbeiterin (abw.). Wat wuss dann met so’n Fabriekskladden?<br />

(wenn ein Bauer eine Fabrikarbeiterin heiraten wollte).<br />

Fabriekskorw m. (Vr, St, Sü, Ge, Bor) kleiner Armkorb,<br />

Einkaufskorb (aus geschälten Weiden; darin wurden den Arbeitern um

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