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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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alls van’t Liew (Durchfall). De Beeste könnt up dree Meeter in de<br />

Pulle schieten (haben starken Durchfall). De Peerde schit´t sik<br />

uut de Wäide (haben bald so viele → Schietpölle in <strong>der</strong> Weide, daß<br />

sie nichts mehr zu fressen finden. Pferde fressen nicht das um den<br />

Kothaufen wachsende Gras). → Botter, drieten, Foore, frääten,<br />

Haasen, Hacke 1, Hoop 1, Hund, kötteln, rieke, Schaop, Spörriekoh,<br />

Tand, Taske. 2. anzeigen; betrügen. → anschieten, Pannekooken<br />

schieten ‘schießen’ → scheeten<br />

schietendick(e) stark betrunken (grob). → drietendicke<br />

schietendonne stark betrunken. → drietendonne<br />

Schieter → Schietert<br />

schieterig 1. Durchfall habend. → schetterig. 2. schmutzig,<br />

häßlich; wertlos.<br />

Zs.: klook-<br />

Schieterij f. Durchfall<br />

Schieter(t) m. 1. Angsthase. 2. unzuverlässige Person.<br />

Zs.: Klook-<br />

schietfröndlik übertrieben, gekünstelt freundlich<br />

Schiethacke f. Knick im Hinterfuß beim Rind (Die Ferse steht stark<br />

nach hinten, ist daher von Kot verschmutzt.)<br />

Schiethook m., -hööksken wertlose Ecke, z.B. schlechtes,<br />

unbedeutendes Stück Land. He ha’ daor noch so’n Schiethööksken<br />

Grund liggen.<br />

Schiethuppe, Schiethuupe f. (Rae, Rh, Bo); Schiethupp m. (Bo).<br />

Schiethüpper m. (St, Sü, Ge) Wiedehopf (kleiner bunter<br />

Wasservogel, <strong>der</strong> sein Nest aus Kot baut). * Well den Voggel<br />

taxeert nao de Feern, kümp bi de Schiethuppen terechte (wenn jd.<br />

nur äußerlich vornehm ist, Rh, → mooi, Puu<strong>der</strong>). → Driethüpper,<br />

Hupp<br />

Schiethuus n. Klo, Toilette (grob). → Driethuus<br />

Schiethuusbirnken, Schiethüüskesbirne f. sehr schwache Glühlampe<br />

(z.B. nur 15 Watt, scherzh.)<br />

Schiet-in’t-Föör, -Füür n. Kohlmeise (nach dem Gesang Schiet in’t<br />

Föör, schiet in’t Föör). → Bijmeese<br />

Schietkäärl, -kerl m. Mistkerl, Schuft<br />

Schietkraom m. wertlose Sache; unangenehme Angelegenheit<br />

Schietpoll m. Stelle mit üppigem Graswuchs um einen Kuhfladen<br />

herum. → Köttelpoll<br />

Schietweer, -wäär n. Schmutzwetter, naßkaltes Wetter. → Driet-,<br />

Rottweer<br />

Schiewe, Schiebe f. (Schiewen; Schiewken) Scheibe (z.B.<br />

Schinken-, Brotscheibe, Töpferscheibe, Zielscheibe,<br />

Fensterscheibe). ne Schiewe Schinken (→ Plaate). De Schiewen bünt<br />

kapott un de Döören hangt dr’uut (verwahrlostes Haus, → Fenster).<br />

döör de Schiewe met ‘n Lock schmieten (up Schiewe scheeten)<br />

(Scheibenwerfen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, → Schiewen-schmieten).<br />

Zs.: Afdräi-, Appel-, Boom-, Brems-, Butzen-, Dräi-, Erpel-,<br />

Fassett-, Fenster-, Foot-, Glass-, Hand-, Knee-, Reem-, Schubbe-,<br />

Sitte-, Spann-, Stao-, Stoot-<br />

Schiewen- auch: Schieben-<br />

Schiewenhonnig m. Scheibenhonig (in geschnittenen Waben)<br />

Schiewenkopp m. Drehscheibe des Töpfers (die obere, dicke<br />

Holzscheibe, auf <strong>der</strong> die Gefäße geformt werden; auswechselbar,<br />

sehr glatt gedrechselt)<br />

Schiewenpott m. handgedrehter Blumentopf, im Ggs. zu →<br />

Maschienenpott

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