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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Frollain n. (Frollains) Lehrerin. → Juffer<br />

frömd 1. fremd, nicht einheimisch. frömd Volk (fremde<br />

Arbeitskräfte, die nicht zur Familie gehören). ‘n frömden Hahn<br />

up’n Mest (‘n frömden Reckel in’t Dorp) (Junge aus dem Nachbardorf<br />

beim Tanz, beim Freien, gab oft Schlägerei). * Frömde Oogen lährt<br />

best (Ein frem<strong>der</strong> Lehrmeister ist besser als <strong>der</strong> Vater). Wat du de<br />

eerste Nacht in’t frömde Bedde drööms, geht faake up. Dat is em<br />

van de wilde Frömde nich anschlaon (nicht von einer fremden<br />

Person, er hat es geerbt, es liegt in <strong>der</strong> Familie, → Bookwäiten).<br />

2. seltsam, eigenartig; ungewöhnlich. De Koh dööt frömd. Dat kümp<br />

mi ganz frömd vöör. → raar.<br />

Zs.: wild-<br />

Frömde f. Fremde, fremde Welt. * In de Frömde schmiet’t se di nix<br />

nao (hollt se di nix to) (wird man nicht verwöhnt, beschenkt). Et<br />

is so’n Lääben in de Frömde (außer Haus, z.B. wenn man im<br />

Nachbardorf war, iron.). * Well hier Brood in’t Schapp häff, sall<br />

üm de Botter nich in de Frömde gaon (nicht leichtfertig<br />

Arbeitsplatz, Heimat aufgeben, Bo). → hier<br />

frömdgaon fremdgehen, ehebrechen<br />

Frömdwaord, -wurd n. Fremdwort<br />

fromm 1. zahm, friedlich, harmlos, gutmütig, warmherzig. ne<br />

frommen Tossen (zahmes Pferd, ohne Tücken, → tamm). ne frommen<br />

Ossen (friedlicher Ochse, im Ggs. zu → Bull-ossen). so fromm äs ‘n<br />

Schaop (as ‘n dood Schaop, as ‘n Engel). Dat is ‘n frommen Hals<br />

(Schloffen, Schlocks, Schluckert) van ne Käärl (läßt sich alles<br />

gefallen). Fromm is nich wied van dumm. → guddmöödig, Schloffen 1,<br />

Tossen. 2. fromm. He lött ‘n frommen Jan uuthangen (scheinheilig).<br />

→ Domineer, gewährn, kattollsk, Wijwaater.<br />

Zs.: dood-, lamm-<br />

Frömmigkäit f. Frömmigkeit. He is de Frömmigkäit sölwes (ist<br />

scheinheilig fromm).<br />

Frönd. Fröind (Ge, We) m. (Frönde; Fröndken) Freund. ne gudden<br />

Frönd (mit ihm kann man nicht gut auskommen, iron.). He was nich<br />

besünners good Frönd met em. He was kinn Frönd van Kaarten (mochte<br />

nicht Karten spielen).<br />

Zs.: Allermanns-, An<strong>der</strong>manns-, Duuwen-, Kin<strong>der</strong>-, School-<br />

Frönd-, frönd- auch: Fröind-, fröind-<br />

fröndlik freundlich. Et was ‘n fröndlik Määske. He häff ne<br />

fröndlike Aard. → luunsk.<br />

Zs.: gast-, schiet-, un-<br />

Fröndlik-käit f. Freundlichkeit<br />

Fröndschup, -schop f. Freundschaft. → Büül<br />

fröndshalwer aus Freundschaft. Drinks du fröndshalwer eene met?<br />

fröndsööt(e) (St, Sü, Ra, Bor, Rae) liebenswürdig, freundlich<br />

Froonlieknam m. Fronleichnam (Fest <strong>der</strong> katholischen Kirche mit<br />

Sakramentsprozession am zweiten Donnerstag nach Pfingsten)<br />

Froonlieknamsprussioon(e) f. Fronleichnamsprozession<br />

frooseln, frooßeln; frusseln (Ge) 1. kämpfen, ringen, sich balgen.<br />

2. spielerisch ärgern, foppen; stänkern. De Jungs bünt an’t<br />

Frooßeln.<br />

frösterig. früsterig (Rae) fröstelnd, schau<strong>der</strong>nd; frostig.<br />

frösterig Weer (Frostwetter). → fösterig, freesen<br />

Frou f. (Frouen; Fröiken) Frau; Ehefrau (von höherem Stand als →<br />

Froumensk). Daor is van Kisfeld ne Frou kommen (eingeheiratet).<br />

Solange mi usse Häärgott de Frou nimp, nemm ik dr’ eene weer, sagg<br />

de Mann, daor namm he de fiewte Frou. Ne mooie Frou häört ‘n Käärl

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