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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kottwaage(n) m. Verbindung zwischen Vor<strong>der</strong>- u. Hinterwagen. →<br />

Langwaagen<br />

kottwegg kurzerhand; rasch entschlossen<br />

Kottwiele f. Kurzweil. → Langewiele<br />

Kotze f. Erbrochenes<br />

kotzen erbrechen. Denne is to’t Kotzen (unausstehlich). → kutsken<br />

1, spijen<br />

Kotzerij f. Erbrechen<br />

kotzerig, kotzig 1. eklig, ekelerregend 2. unwohl. Ik föhl mi<br />

kotzerig. → kötterig<br />

Kou<strong>der</strong>wels(k) n. Kau<strong>der</strong>welsch, unverständliches Gerede<br />

kou<strong>der</strong>wels(k) kau<strong>der</strong>welsch; unverständlich, komisch u.<br />

durcheinan<strong>der</strong> (sprechend). He küürt so kou<strong>der</strong>welsk (döörneene)<br />

(unverständlich).<br />

Koue (Ra) f. (Kouen; Köiken) Käfig. Wenn’s ne Geetling föngs un<br />

döös’n in ne Koue, dat häff kinn Aard (Man fühlt sich nur in <strong>der</strong><br />

Heimat wohl). * Wann dat Köiken fäärig is, geht dat Vöggelken<br />

fleegen (Wenn das Haus fertig ist, löst die Braut das Verhältnis).<br />

Eerst dat Köiken, dann dat Fröiken (Erst bauen, dann heiraten, →<br />

Voggelkoue).<br />

Zs.: Ääkster-, Bedde-, Duuwen-, Eek-katten-, Farken-, Geetlings-,<br />

Kräien-, Lachduuwen-, Markollen-, Örgel-, Puggen-, Schnie-,<br />

Schwiene-, Spraolen-, Voggel-<br />

kouen kauen. → knuuwen<br />

Kous n. (Kousen) (Vr, St, Bor) Strumpf. → Hosse<br />

Koweer n. (Koweers) Briefumschlag<br />

Kraagen, Kraage m. (Kraagens; Kräägesken) Kragen; Revers. Nu<br />

platzt mi ‘n Kraagen! (Nun reicht es aber). → anschwellen, Hals,<br />

Schamiesken, Schlips.<br />

Zs.: Fall-, Hemd-, Mantel-, Pelz-, Stao-, Weluur-<br />

Kraagendook m.n. Oberteil <strong>der</strong> Frauentracht, Jacke, Bolero, →<br />

laaksk, Mantille, Ümschlaggdook<br />

Kraagenknoop m. Kragenknopf (Knopf am lose aufsitzenden Kragen)<br />

Kraagentimp(en) m. Kragenecke<br />

Kraakbedde n. Bett, das knarrt<br />

Kraake 1 f. (Kraaken) Karfreitagsratsche, Holzknarre od.<br />

Lärminstrument, das in <strong>der</strong> Karwoche die Glocken ersetzte<br />

(Gründonnerstag in <strong>der</strong> Messe ab dem „Gloria” u. in <strong>der</strong><br />

Karfreitagsliturgie; die Meßdiener benutzten es auch zum<br />

Eiersammeln). → Klapper, Raadel, Räppel 2, Raspe, Ratske, Rättel,<br />

Schnarre 1, Takträädel<br />

Kraake 2 f. (Kraaken) (Rh) altes, verfallenes Haus, verfallene<br />

Hütte. → Kabraake<br />

kraakelig ächzend, stöhnend. * Kraakelige Waagens, de föhrt lange<br />

(vom Stöhnen älterer Menschen, → kraaken).<br />

kraakeln stöhnen, klagen. Ik bün dien Kraakeln bolle leed!<br />

Kraakeltante f. (Rae) Frau, die viel stöhnt, klagt<br />

kraaken ein krachendes Geräusch verursachen; knarren, quietschen,<br />

krächzen, knirschen; ächzen, stöhnen. Nötte kraaken (knacken, →<br />

knappen). De Trappe kraakt. De Schoh kraakt, se bünt nich betahlt.<br />

Et kraakt mi in alle Bütte. En Radd, wat nich drööge is, dat<br />

kraakt. * Kraakende (Klaagende) Waagens föhrt (drääget) lange (vom<br />

Stöhnen älterer Menschen, → kraakelig). * Kraakende Waagens dräägt<br />

schwaor (Ge). Se kraakt as ne olle Schüüre (as ‘n old Heck, →<br />

Kraakhecke). → Feebruaar, galwern, Geheege, heel, klappern, Post<br />

m., quaaken, stönnen

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