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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Schaord. Schüörd (St, Sü) m. (Schäörde) 1. Scherbe, abgesprungenes<br />

Stück von Porzellan-, Tongeschirr; Probescheibe im Salzloch des<br />

Töpferofens; Bruchstück. → Schööre. 2. Haufen, große Menge. Se<br />

häbbt ne Schaord verkofft. He häff gudden Schaord bout (viel<br />

gepflügt). ne heelen Schaord Geld (eine Menge Geld). Dat was ne<br />

mooien Schaord! (Die Sache hat sich gelohnt, → Klampen 1).<br />

Zs.: Pott-, Prööwe-<br />

Schaorpel n. Schorf, eingetrocknete Kruste. → Bloodkoste,<br />

Fiskhuud, Rowwe<br />

Schapp n. (Schäppe; Schäppken) Schrank; Unterteil des<br />

Küchenschrankes; Schrankfach (z.B. für Brot). De häff kinn Brood<br />

in’t Schapp (sehr arm). De Sünne häff noch nümms ‘t Brood uut’t<br />

Schapp schient (Die Sonne schadet <strong>der</strong> Ernte nicht, wohl aber<br />

Wasser). * Well hier sien Brood in’t Schapp häff, mott nich in de<br />

Frömde gaon (Wer hier seinen Lebensunterhalt verdient, sollte<br />

nicht das Glück in <strong>der</strong> Fremde suchen). in een Schapp doon met<br />

(„über einen Kamm scheren”, → Kaom 1). → Schenke 1, Spook.<br />

Zs.: Brood-, Bruuds-, Droogen-, Fleegen-, Glaasen-, Keller-, Kiek-<br />

, Köcken-, Koffiebohnen-, Lääpel-, Linnen-, Melk-, Nacht-, Schoh-,<br />

Schöttel-, Speegel-, Teller-, Tüüg-, Wand-, Wöske-<br />

Schappbredd n. Schrankbrett, Wandbrett<br />

Schappdöör(e) f. Schranktür, Schrankfachtür<br />

Schappe → Schabben<br />

schappken bellen, kläffen. → schäffken<br />

Schappoklack m. (Ot, St, Sü, Bor, Hei, Rae, Bo) Chapeau claque,<br />

Klappzylin<strong>der</strong> (Hutform)<br />

Schapptreck f. (Ge) Schublade des Schrankes<br />

schärfen anschrägen. → Driewreemen, Schärpe 2<br />

scharp(e) scharf, spitz; schneidend geschliffen. de Äxe scharp<br />

maaken up’n Schliepsteen (schärfen, → scharpen, schliepen). scharp<br />

schlichten (jäten mit <strong>der</strong> Unkrautegge, mit nach vorne gerichteten<br />

Eggenzinken). Dat Peerd is scharp (hat Hufeisen mit Stollen für<br />

Glätte). De Koh häff wat Scharps binnen (hat z.B. einen Nagel mit<br />

dem Futter gefressen). scharpen Draod (Stacheldraht, →<br />

Prickeldraod). Kin<strong>der</strong> häört un seht scharp (hören u. sehen genau).<br />

scharp Gräi (z.B. starkes Getränk). De Lucht is scharp (trocken,<br />

rauh). Daor is he ganz scharp up (gierig, versessen). → Mess,<br />

Mostert<br />

Schärpe 1 f. (Schärpen) Schärpe. ne Schärpe öwwer de Schul<strong>der</strong><br />

(Teil <strong>der</strong> Schützenuniform)<br />

Schärpe 2 f. (Schärpen) sich verjüngendes Endstück des Eisens, das<br />

bei <strong>der</strong> Feuerschweißung verbunden werden soll. Eerst de Schärpen<br />

anschlaon, dat se sik verbindt (z.B. beim Zusammenschweißen eines<br />

Ringes).<br />

scharpen schärfen, zuspitzen. ne Saage scharpen (schärfen mit <strong>der</strong><br />

Feile)<br />

scharwenzeln → schlawenzeln<br />

Schasseel m. (Vr, Sü, Rae) kleiner Pferdewagen für Personen. →<br />

Scheese<br />

Schassel → Schaasken<br />

Schattebeer, -bier n. Hochzeitsbrauch: Fest <strong>der</strong> Nichtverheirateten<br />

von dem Geld für das „Freikaufen” <strong>der</strong> Braut<br />

Schattegeld n. Lösegeld, Geld zum „Freikaufen” <strong>der</strong> Braut beim<br />

Gratulieren nach <strong>der</strong> Hochzeit. → Fangegeld, schatten, verschatten,<br />

vertehrn

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