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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Koste; Köste (Ot, Vr). Korste (Rh, Bo) f. (Kösten; Kösteken) 1.<br />

Kruste (z.B. Brotkruste, Wundschorf). ne Koste Brood. De is wall<br />

güst, mon daor schellt ‘n Köstken an (geistig beschränkt, →<br />

halwgebacken). * De is wall backen, mon daor is kinne Köste üm. →<br />

bieten, bikriegen. 2. gutmütige, unbeholfene Person. Dat was ne<br />

fromme Koste (van ne Käärl). → Kossen.<br />

Zs.: Brood-, Knabbel-, Macken-, Schlaop-, Sieden-<br />

Kosten, Kösten (Pl.) Kosten, Unkosten. Et giff te völle Kösten. up<br />

diene Kosten. He droff kinn Möite un Kosten bespoorn.<br />

Zs.: Un-<br />

kosten Geld kosten. Dat kost ja alle Welt noch nich (ist noch zu<br />

bezahlen). Kann rüig ne Koh kosten, is ja nich usse! (vom Feiern).<br />

Dat nemm män met, dat kost ja nix. → Daaler, Mark-stuuten, Möite<br />

Köster m. (Kösters) Küster (oft im Nebenberuf, z.B. Küster u.<br />

Wirt). Dat kann di de Köster wall vergewwen (eine kleine Sünde).<br />

Bimmel, bammel, bäier, de Köster magg keene Äier, wat magg he<br />

dann? Speck in de Pann (Fuusel in de Kann). Hu, wat ne leckern<br />

Köster is dat (oh, wat is dat ne Leckertand)! (Kin<strong>der</strong>vers). →<br />

Bimmel-bammel, Hahn, Jaggdhund, Kind-dööpe, Örgel, Pastoor, Sünde.<br />

Zs.: Aapen-, Karken-, Lüüde-, Matten-<br />

Kösterbröör, -brüür m. 1. wer gern in <strong>der</strong> Küche arbeitet (mehr<br />

stört als hilft, → Kockskrömmel). 2. umständlicher Kerl<br />

Kösterdens(t), -dää(n)st m. Küsterdienst<br />

Kösterhuus n. Küsterhaus<br />

Kösterij f. 1. Küsterei, Besitzung des Küsters (Haus, kleiner<br />

Acker); Küsterberuf. 2. Nachdenken, umständliches Überlegen<br />

köstern 1. Küsterdienste verrichten. 2. schimpfen, „Moralpredigt”<br />

halten. → Kapittelsmisse. 3. umständlich arbeiten (z.B. in <strong>der</strong><br />

Küche); tüfteln, überlegen u. herumprobieren (ohne Erfolg). He<br />

köstert bi Moo<strong>der</strong> üm de Pötte. He köstert de so achter-in (läuft<br />

so mit, störend). → musseln 1.<br />

Zs.: pott-<br />

Kösters Kämpken Friedhof<br />

Kösterske f. Frau des Küsters<br />

Köstersteen m. (St, Ge, We, Hei, Rae) Stein vor <strong>der</strong> Kirche (Dort<br />

wurde verkauft, wurden Nachrichten ausgerufen.)<br />

Kösterwonnung f. Küsterwohnung<br />

Kostgänger m. Kostgänger, wer zur Untermiete mit Beköstigung<br />

wohnt. Usse Häärgott häff so allerläi Kostgängers („Es gibt solche<br />

u. solche”). Du büs ne düüren Kostgänger (wer viel ißt). Dat bünt<br />

mooie Kostgängers (nette Leute, iron.). Dat is di ne Kostgänger!<br />

(wer z.B. samstags lange feiert, → Kostgängersmisse). → Angänger,<br />

Dagghüürer, Loschies<br />

Kostgängersmisse f. späte Messe (für Langschläfer, früher um 10.30<br />

od. 11 Uhr, letzte Sonntagsmesse). → Schläöpersmisse<br />

Kostgeld n. Kostgeld (bezahlen Kin<strong>der</strong>, die schon verdienen, aber<br />

noch zu Hause wohnen)<br />

Kosthuus n. „Kosthaus” (wo man beköstigt wird). en gudd Kosthuus<br />

(Haus mit guter Kost). Wenn nich aardig büs, kaas di män ‘n an<strong>der</strong><br />

Kosthuus sööken (zu Ehemann od. Kin<strong>der</strong>n, scherzh.)<br />

kostig → kossig<br />

Kostüüm n. 1. Kostüm (bes. Fastnachtsverkleidung). 2.<br />

Damenoberbekleidung (zweiteilig).<br />

Zs.: Aadams-<br />

Kostver-ächter m. „Kostverächter”, in <strong>der</strong> Wendg. Dat is kinne<br />

Kostver-ächter (ißt gern, ist zu dick).

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