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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Ohr hauen”). Wi willt em äs ääben lüüsen (beim Kartenspiel: Geld<br />

abgewinnen).<br />

Luusepatt m. „Läuseallee”, Scheitel (scherzh.)<br />

Luuseräägen, -räänge(n), Lüüseräägen,<br />

-räänge(n) m. (St, Sü, Ge, Hei, Rae, Bo) Nieselregen (bringt nicht<br />

viel Nässe). → Fissel-, Schnuuwräägen<br />

Luusetante f. Fürsorgerin, die die Köpfe <strong>der</strong> Schulkin<strong>der</strong> auf Läuse<br />

untersuchte (scherzh.)<br />

luusig verlaust; „lausig”, kläglich. Et bünt luusige Tieden<br />

(schlechte Zeiten). Et is luusig kold (sehr kalt). →<br />

luusebuukskold<br />

Luußifeer, Lüüßifeer n., -feerken Streichholz (alt). → Sticken<br />

Luuzifer m. Luzifer, Teufel. Luuzifer, de wacht wall up em (wenn<br />

ein böser Mensch gestorben ist).<br />

Luwiese, Lowiese PN Luise<br />

Luzerne f. Luzerne (Stickstoff sammlende Futterpflanze)<br />

M<br />

’m → man<br />

Maade f. (Maanen) Made. In’t Fröhjaor, dann kweemen de Maanen in’n<br />

Schinken.<br />

Zs.: Speck-<br />

Maagd f. (Määgde) Magd. Se was Maagd bi ne Buur. Wi hadden ne<br />

groote un ne kläine Maagd (eine Magd, die schon lange auf dem Hof<br />

diente, mehr verdiente, u. eine junge, die angelernt wurde). →<br />

Maid.<br />

Zs.: Bruuds-, Brüüms-, Denst-, Groot-, Old-, Paapen-<br />

Maagen, Maage m. (Maagens) Magen. In de Maage wodde ook Mett in<br />

estoppt (beim Wursten). Doot de män ne Knuuw Brood achter, dat<br />

sitt in de Maage (Schwarzbrot sättigt). He häff ne Maagen as ‘n<br />

Peerd (hat einen unempfindlichen Magen, → Schohnäägel). Et is em<br />

up’n Maagen schlaone (schlaagen) (Magenverstimmung od.<br />

Appetitlosigkeit aufgrund von Ärger, Verdruß). Leewer de Maage<br />

ver-renken äs de Buur (Köcken) wat schenken (z.B. bei einer<br />

Bauernhochzeit). → Schlaopsack, Schwill.<br />

Zs.: Hohner-, Koh-, Peerde-, Schwaore-, Steen(e)-<br />

Maagendroppens (Pl.) Magentropfen<br />

Maagenkrimpe, -krempe f. Steinmagen des Huhns; Haut des<br />

Steinmagens (wird abgezogen, <strong>der</strong> Magen selbst mit verwertet)<br />

Maagenlie(de)n n. Magenleiden<br />

Maagenpien(e) f. Magenschmerzen<br />

maager fettarm; mager. maager Ääten (Essen, das wenig Fett<br />

enthält). Et is ‘n maager Brood (schwer verdientes Brot, → suur).<br />

up de maagere Sogge rieden laoten (jd. auf einem Stock zwischen<br />

den Beinen hochheben, grober Scherz <strong>der</strong> Jungen, bes. auf dem<br />

Schulhof). → Brand, frääten, Rams 1, schrao.<br />

Zs.: brand-, rappel-<br />

Maagerigkäit, Maagerkäit f. Magerkeit. Dat Peerd kann van<br />

Maagerigkäit nich loopen.<br />

Maagermelk f. (St, Ge) Magermilch. → Ün<strong>der</strong>melk<br />

maagern 1. mager werden. → afmaagern. 2. mager machen (z.B. Ton<br />

mit Sand mischen)<br />

Maagerschlämpe f. Gemisch aus Sand, Wasser u. Zement (z.B. für<br />

Kellerfußböden)

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