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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Liemstock m. Leimrute zum Vogelfang<br />

Lien n. Flachs. Up de gudde Grund wodde Lien up säit. → Flass,<br />

Linnen<br />

lien → lieden<br />

Liena PN Karoline → Kaliene<br />

Liene f. (Lienen; Lienken) Leine, Schnur, Wäscheleine; Zügel. He<br />

geht an de lange Liene (ist gleichgültig, bequem). → Sünte<br />

Kottrien.<br />

Zs.: Aol(s)-, Bi-, Drööge-, Dübbel-, Fang-, Fohr-, Foor-, Gaorden-<br />

, Houdopp-, Hunde-, Kork-, Krüüs-, Kutskwaagen-, Loot-, Maot-,<br />

Peerde-, Ploog-, Schwemm-, Sette-, Settpinn-, Töggel-, Waagen-,<br />

Wöske-<br />

Lienenfänger m. Pferd, das mit dem Schwanz in die Leine schlägt,<br />

nicht geführt werden kann. → Geschirrspringer<br />

Lienen-öögte f. Loch für die Pflugleine im Aufbau des zweirädrigen<br />

Vor<strong>der</strong>pfluges. → Ploogstell<br />

Lienenpatt m. Treidelpfad an schiffbaren Flüssen<br />

lienenrech(t) an die Leine gewöhnt. Dat Peerd is lienenrecht (läßt<br />

sich mit <strong>der</strong> Leine steuern, wird nicht mehr am Zügel geführt, ist<br />

aber noch nicht ganz abgerichtet).<br />

Lienen-schlaon → Lienken-schlaon<br />

Lienfarwe f. mit Leinöl angerührte Farbe. → Olliefarwe<br />

Lienje f. (Lienjen) Linie.<br />

Zs.: Hand-, Middel-<br />

Lienken-schlaon, Lienen-schlaon Seilschlagen (Kin<strong>der</strong>spiel). →<br />

Seelken-schlaon<br />

Lienken-spannen Hochzeitsbrauch: den Hochzeitszug aufhalten mit<br />

einem über den Weg gespannten Seil. → Seelken-spannen<br />

Lienken-springen Seilchenspringen. → Seelken-springen, Töikesschlaon<br />

Lienkooke(n), -kook m. Leinsamenkuchen (gepreßte Rückstände aus<br />

<strong>der</strong> Leinölgewinnung, wurde als Viehfutter, bes. für Kühe nach dem<br />

Kalben gebraucht). → Ollie-, Presskooken<br />

Lienmähl n. Mehl aus ausgepreßten Leinsamen (wurde in mit warmem<br />

Wasser verdünnte Milch gegeben u. als Futter für Kälber gebraucht)<br />

Lien-ollie m. Leinsamenöl, aus Leinsamen gepreßtes Öl. gekockten<br />

un ungekockten Lien-ollie. → Boom-, Raab-ollie<br />

Liensaod n. Flachs-, Leinsamen<br />

Lientrecker m. Lineal. → Lineaol<br />

Lier(e), Lier-, lier- → Led<strong>der</strong>, Led<strong>der</strong>-, led<strong>der</strong>-<br />

Lierndräier m. (Sü, We, Bor, Rae) 1. Leierkastenmann,<br />

Straßenmusikant. 2. Faulenzer. → Töömig-gänger<br />

Liernspiele f. (Rh, Bo) Leitersprosse. → Led<strong>der</strong>stock<br />

Lies m. Schwertlilie, Iris. → Löösbloome<br />

Liesbett, Libbett PN Elisabeth. → Liese, Ssette.<br />

Zs.: Kladden-<br />

Liesdaorn, -durn m., -däörnken; Liesedaorn (Ge) Singdrossel. He<br />

singt as ne Liesdaorn (1. Er singt sehr schön. 2. Er ist<br />

betrunken). → Kramms-, Waatervoggel<br />

Liese 1. PN Elisabeth. 2. langweiliges Mädchen.<br />

Zs.: Drömmel-, Drööm-, Kääkel-, Klüngel-, Täödel-<br />

Lieskespeer(e) f. Birnensorte (graugrün, weich)<br />

Lieste 1 f. (Liesten) Leiste, Randeinfassung. ne Lieste üm’t Beld.<br />

Zs.: Deck-, Foot-, Graot-, Schlagg-, Stohl-, Un<strong>der</strong>-<br />

Lieste 2 f. (Liesten) Liste, z.B. Vordruck.<br />

Zs.: Pries-, Suup-

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