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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Moo<strong>der</strong>, Moor f. (Möö<strong>der</strong>s; Möö<strong>der</strong>ken) Mutter. to mien Moo<strong>der</strong>s<br />

Tieden (zu Lebzeiten meiner Mutter). mien (usse) Moo<strong>der</strong> (auch:<br />

meine Ehefrau). He is noch nargens west as ächter Moo<strong>der</strong>s Pott<br />

(immer zu Hause, ohne Erfahrung). Pass up, glieks kümp Moo<strong>der</strong> un<br />

brögg dij nao Bedde (Du bist noch „grün”, unerfahren, Rh). Well de<br />

Moo<strong>der</strong> kennt, kennt ook de Dochter (Sie sind sich sehr ähnlich).<br />

Dat is ook so ne Moor (so’n Möörken) (ältere Frau, dickliche Frau,<br />

abw., → Möie). Moo<strong>der</strong> häff ook noch ne Stemme in´t Kapittel<br />

(Mutter redet auch noch ein Wörtchen mit). → allreeds,<br />

Aobendräägen, Dochter, Dummhäid, ersetten, Famillie, flietig,<br />

Höfflik-käit, houen, Knee, Markstuuten, Moor f., ruhig, säängen,<br />

Schlippe, Schosteen, Stää, uutsäängen, upfoorn, Vaa<strong>der</strong>.<br />

Zs.: Bess-, Bruuds-, Groot-, Huus-, Knuffel-, Koffie-, Kraom-,<br />

Pläite-, Quadraot-, Schulten-, Schwieger-, Steef-, Stork-,<br />

Tuutken-, Uurgroot-, Wiese-<br />

Moo<strong>der</strong>-aore f. -aor n. Roggenhalm mit zwei Ähren<br />

Moo<strong>der</strong>-dröff-ik-räisen (St, Sü, Bor, Bo) Bewegungsspiel für<br />

Kin<strong>der</strong>: Auf die Frage Moo<strong>der</strong>, dröff ik räisen? sagt die „Mutter”<br />

z.B. Jao, wohen? Nao Hamburg. Die „Kin<strong>der</strong>” gehen zwei Schritte<br />

(Ham-burg) vor; wer als erster die Ziellinie erreicht, wird dann<br />

„Mutter”.<br />

Moo<strong>der</strong>gottes, Moo<strong>der</strong>gotts- → Mud<strong>der</strong>gottes, Mud<strong>der</strong>gotts-<br />

Moo<strong>der</strong>hatt(e) n. Mutterherz<br />

Moo<strong>der</strong>huus n. Elternhaus. → Vaa<strong>der</strong>huus<br />

Moo<strong>der</strong>kalw n. weibl. Kalb. → Bullkalw, Starkenkalw<br />

Möö<strong>der</strong>koffie m. „Mütterkaffee” (Jahresversammlung <strong>der</strong> Katholischen<br />

Frauengemeinschaft)<br />

Moo<strong>der</strong>kumme f. große Tasse (für den Kaffee, den die Mutter nach<br />

<strong>der</strong> Geburt bekommt). → Kraompott<br />

Moo<strong>der</strong>leewde, -leewte f. Mutterliebe. Ganz ersetten kann kinn-een<br />

Moo<strong>der</strong>leewde. Moo<strong>der</strong>leewte geht öwwer alle Leewte.<br />

Moo<strong>der</strong>melk f. Muttermilch<br />

moo<strong>der</strong>säälen-alleen(e) ganz allein, mutterseelenallein. Den Öhme<br />

wonnde daor moo<strong>der</strong>säälen-alleen (ohne nahe Angehörige).<br />

Moo<strong>der</strong>schoot m. Mutterschoß, Mutterleib<br />

Moo<strong>der</strong>sdood m. Mutterkorn (Schmarotzerpilz in <strong>der</strong> Roggenähre). →<br />

Hahnenkaorn<br />

Moo<strong>der</strong>siede(e), -siete f. in Wendungen wie Bröörs van Moo<strong>der</strong>siede.<br />

Famillie van Moo<strong>der</strong>siete (mütterlicherseits verwandt). →<br />

Vaa<strong>der</strong>siede<br />

moo<strong>der</strong>sieds mütterlicherseits<br />

moo<strong>der</strong>sööt(e) anhänglich, verwöhnt (von Kin<strong>der</strong>n)<br />

Moo<strong>der</strong>spraoke f. Muttersprache<br />

Moo<strong>der</strong>stää f. Mutterstelle. Se häff daor Moo<strong>der</strong>stää verträän (nach<br />

dem Tode <strong>der</strong> Mutter vertrat oft die älteste Tochter od. eine Tante<br />

die Stelle <strong>der</strong> Mutter).<br />

Moo<strong>der</strong>-wuvölle-Tratt-dröff-ik-gaon Bewegungsspiel für Kin<strong>der</strong>: Auf<br />

die Frage Moo<strong>der</strong>, wuvölle Tratt dröff ik gaon? antwortet die<br />

„Mutter” z.B. Fief Tratt! Die „Kin<strong>der</strong>” gehen fünf Schritte vor;<br />

wer als erster die Ziellinie erreicht, wird dann „Mutter”.<br />

Moodfeern, -fäärn (Pl.) (Ot, Vr, St, Sü, Hei) in <strong>der</strong> Wendg. de<br />

Moodfeern hangen laoten (mutlos werden, plötzlich den Mut<br />

verlieren, bes. von mutwilliger Person)<br />

Moodhahn m. Großtuer, Angeber. → Kropphahn<br />

Möödigkäit, Mööigkäit f. Müdigkeit. Ik kann vöör Möödigkäit nich<br />

schlaopen.

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