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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Melkvisiete, -vesiete f. Brauch bei Hochzeit, Taufe od. Beerdigung<br />

(Die Frauen bringen Milch zum Kochen von Pudding mit; die Milch<br />

wurde zum Haus des nächsten Nachbarn gebracht). → Brandewienshuus<br />

Melkwaage(n) m. Milchfuhrwagen (flacher Wagen zum Transport <strong>der</strong><br />

Milchkannen). → Melkbuur<br />

Melkwäide f. Kuhweide<br />

Melle → Melde<br />

mellen → melden<br />

Memme. Mömme (Rh, Bo) f. (Memmen) 1. Zitze am Euter; Brustwarze. →<br />

Damme, Strich. 2. ängstliche, feige, weichliche Person. 3. in <strong>der</strong><br />

Wendg. Dat is eene Memme Tüüte! (Das ist ganz egal). → Pottnatt,<br />

Wickse<br />

Memoaarie-en (Pl.) (Vr, St, Sü, Ge, Hei, Rae, Bo)<br />

Lebensgeschichte, Erinnerungen. He woll lück lääsen uut siene<br />

Memoaarie-en.<br />

men → män<br />

Mengefatt n. Faß zum Anrühren von Teig. → Lööpen<br />

Meng(e)kaorn, -kurn (Vr, St, Sü, Ge, Ra); Mangkaorn, -kurn (Vr,<br />

Sü, Ra, Rh) n. Gemenge von verschiedenen Korn- od. Mehlsorten<br />

(z.B. Gerste u. Hafer als Viehfutter, Hühner- od. Vogelfutter);<br />

Gemisch von verschiedenen Samen, Saatgemisch (Sommerroggen, -<br />

gerste, -hafer)<br />

Mengel m. (Mengels) Hohlmaß: ein Viertelliter. twee Mengels Fuusel<br />

haalen. → Aort<br />

Mengelööpen n. Gefäß zum Anrühren u. Aufbewahren von Teig, bes.<br />

Pfannkuchenteig (konisch, mit einer Griffdaube; meist geküfert,<br />

doch auch aus Irdenware, Steinzeug od. Emaille)<br />

Mengemolle f. Holznapf zum Kneten von Butter od. Teig<br />

mengen mengen, mischen; anrühren, kneten. → backen<br />

Mengetrogg m. Kiste zum Kneten von Brotteig<br />

Mengkaorn, -kurn → Mengekaorn<br />

Mengsaod, Mangsaod n. (Vr, Sü, Ge, Ra, Hei) Gemenge von Korn,<br />

Samen. → Mengekaorn<br />

Menne Kuhname, in <strong>der</strong> Wendg. Menne magg nich, Papp is suur! (wenn<br />

man Essen od. Trinken ablehnt).<br />

menne-menne → määne-määne<br />

mennen ‘sich abquälen’ → määnen<br />

mennen ‘meinen’ → meenen<br />

Menninge, Mennige, Menning m.f. Menning, rotes Bleioxyd.<br />

Zs.: Blij-<br />

Menorkas (Pl.) alte, schwarze Hühnerrasse<br />

Mensen-, mensen-, menslik → Mensken-, mensken-, mensklik<br />

Mensk, Menske, Mää(n)ske. Mense, Mentse (Rh, Bo). Mai(n)ske (St,<br />

Sü, Ge, We) m.n. (Mensken) Mensch, Person (Mann od. Frau). Wat büs<br />

‘n Määske! (Was bist du für einer). ‘n wies Menske (Geizhals).<br />

Wenn äs ‘n Menske kümp (wenn jd. zu Besuch kommen sollte). Daor<br />

was kinn Määske (niemand). Fisk lött ‘n Määske so at he is (Fisch<br />

enthält kein Fett). → Kalen<strong>der</strong>, Kalw, lieken 1, old, Sort,<br />

verloopen, verträäden.<br />

Zs.: Arbäids-, Ik-, Frou-, Käärls-, Kristen-, Manns-<br />

Mensken-, mensken- auch: Mää(n)sken-, Mai(n)sken-, Men(t)sen-,<br />

mää(n)sken-, mai(n)sken-, men(t)sen-<br />

Menskendokter m. Arzt (im Ggs. zu → Vehdokter)<br />

Menskenfell n. Menschenhaut, in <strong>der</strong> Wendg. * Ik häbb mien Lääwen<br />

noch kinn Menskenfell up’n Tuun sehn hangen (Das Äußerste bleibt<br />

einem erspart, Bor).

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