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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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so wied öwwer’n Tuun scheeten (über den Zaun hinüberreichen). De<br />

Kaamer schött de Dääle up (Das Zimmer ragt auf die Tenne hinaus).<br />

Daor schött he weer längs (geht eilig vorüber). → Aom,<br />

Jammersäcksken, Knee, lachen, Lock, Maone, Vaa<strong>der</strong>-unser, Wessum.<br />

Zs.: Äier-, dood-, Duuwen-, Finger-, Flitzeboggen-, hoog(e)-,<br />

kaputt-, Könnings-, krank-, Kring-, Kühlkes-, Müürkes-,<br />

Pöttkes-, Schiewen-, Voggel-, wegg-<br />

Scheeter m. 1. Samentrieb; hoher Sproß, Pflanze, die schneller als<br />

die übrigen gewachsen ist. → Lodde. 2. Brotschieber, Backschieber.<br />

→ Schüüwer.<br />

Zs.: Back-, Brood-, Ommen-<br />

Scheetflinte f. Schießgewehr<br />

Scheetgewehr n. Schießgewehr (Kin<strong>der</strong>spr.)<br />

Scheetpulwer n. Schießpulver. → Kruud<br />

scheetrech(t) senkrecht. scheetrechte Boggens. → lootrecht<br />

scheew schief. ‘n Peerd met scheewe Beene. scheewe Grund (Acker,<br />

<strong>der</strong> schräg abfällt). De Planke häff sik scheew etrocken (hat sich<br />

verzogen). de Sollen (Hacken) scheew trään (Absatz, Schuhsohlen<br />

einseitig abnutzen). De Lampe (‘t Beld) häng scheew (Streit in <strong>der</strong><br />

Familie, → Huus-säängen). De Saake kann scheew gaon (kann schlecht<br />

enden). Ik häbb met em kinn scheew Wäördken hat (keinen Streit).<br />

Dat is mi scheew loopen (hat nicht geklappt). He hadde ganz scheew<br />

elaaden (war ganz betrunken). → ankieken, Deckel, Flinte, krumm,<br />

Lappen, schääl, Stell m.<br />

Zs.: wind-<br />

Scheewhacke f. wer schiefe Schuhabsätze hat<br />

Scheewhals m., -hälsken wer den Kopf zur Seite hält<br />

Scheewkopp m. wer den Kopf zur Seite hält<br />

Scheewräägen m. (St) Regen u. Wind<br />

Scheffer m. (Hei, Rh) Inhaber eines Amtes in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

(Zwei Personen müssen ein Jahr lang die wichtigsten Pflichten<br />

übernehmen, für den satzungsgerechten Ablauf aller Ereignisse<br />

innerhalb <strong>der</strong> Nachbarschaft sorgen.)<br />

Schelee m. Gelee, Marmelade<br />

Schelmerij f. schelmenhaftes Gehabe; Scherz, Streich<br />

Schelle f. (Schellen; Schelleken) Schelle, Klingel (z.B. am Haus,<br />

am Fahrrad); Glocke. Se wann’ em all met’t Schelleken achter’t<br />

Gatt (Er ist dem Tode entronnen: hatte die Sterbesakramente<br />

bekommen, wobei <strong>der</strong> Meßdiener mit einem Glöckchen läutet). →<br />

Klingel.<br />

Zs.: Huusdöör-<br />

Schellekes (Pl.) Hirtentäschel (in reifem Zustand). → Ganse-,<br />

Taskenkruud<br />

schellen 1 fehlen. Et was ne groote Hochtied, et schellen an nix.<br />

Daor schellt’t an nix (Alles ist in Ordnung). ** Bääter wo’t is as<br />

wo’t schellt (kommen mutt) (z.B. die Pfunde bei dicken Leuten,<br />

Geld bei Reichen). Wat schellt den Kläinen? (Was fehlt dem Kind).<br />

Wat schellt di dann? (wenn sich jd. dumm anstellt). Et schellt em<br />

dr’eene (Er ist nicht ganz gescheit). → backeläien, Buuske,<br />

fehlen, mankeern, Wedde<br />

schellen 2 schellen, klingeln, läuten<br />

schellen ‘schälen’ → schällen<br />

Schellenlööper m. (Bo) Gassenrufer, städtischer Ausrufer. → Up-,<br />

Uutscheller<br />

Schellfisk, -fiss m. Schellfisch<br />

Schellke, schellken → Schäälke, schäälken

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