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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Mouke 1; Mauke (Rh, Bo) f. 1.Pfer<strong>der</strong>äude: Ausschlag mit Juckreiz<br />

an den Beinen, in <strong>der</strong> Fesselbeuge. → Kööten, Röierie. 2. Fuß,<br />

Schweißfuß.<br />

Zs.: Hoow-, Schweet-, Stink-<br />

Mouke 2; Mauke (Rh, Bo) f. Lehm od. Ton in <strong>der</strong> Grube. → Potteerdenkuhle<br />

Mourump m., -rümpken gestrickte wollene Unterjacke mit langen<br />

Ärmeln (behielt man den ganzen Winter hindurch an, auch nachts)<br />

Muck m. (St, Sü, Ge, Ra, Bor, Hei, Bo) in <strong>der</strong> Wendg. up’n Muck<br />

häbben (in Verdacht haben, mißtrauen). De häbb se up’n Muck. →<br />

Kiekert, Zugg<br />

Mucke f. (Mucken) Laune, Eigenart. Denne häff so siene Mucken. →<br />

Nücke<br />

Muckefuck m. Malzkaffee (bes. aus frisch gebrannter Gerste, selten<br />

aus Weizen). → Kaorn-, Molt-, Ssuckerijskoffie<br />

mucken mucken; nörgeln, trotzen. He muckt nich (ist ganz leise).<br />

Häör up te mucken! (Halt den Mund).<br />

mucksen trotzen, trotzig, beleidigt sein<br />

mucker aufmüpfig, aufsässig. De Froulöö wassen alltied a´so<br />

mucker. → upmucken<br />

Müdde, Mudde f. (Müdde) (Vr, St) altes nie<strong>der</strong>ländisches Hohlmaß,<br />

Kornmaß (140 Pfund, um 1850). ne Müdde Rogge<br />

muddelik trübe, naß; schmutzig. → mod<strong>der</strong>ig, schmuddelig<br />

Muddelkaore f. 1. Schiebkarre mit Rahmen (zum Transportieren von<br />

Erde, Sand). 2. wer unordentlich arbeitet. → Musselkaore<br />

Mud<strong>der</strong>gotts, Moo<strong>der</strong>gotts f. Mutter Gottes, Maria. → Maria-<br />

Verkündigung<br />

Zs.: Kääweler<br />

Mud<strong>der</strong>gotts- auch: Moo<strong>der</strong>gotts-<br />

Mud<strong>der</strong>gottsbeld n. -belleken Muttergottesbildchen. → Immerwährende<br />

Hilfe<br />

Mud<strong>der</strong>gottsdagg m. Marienfest.<br />

Zs.: kollen<br />

Mud<strong>der</strong>gottsfest n. Marienfest<br />

Mud<strong>der</strong>gottsgesich(t) n. frommer Augenaufschlag<br />

Mud<strong>der</strong>gottsglässken Zaunwinde (weiße Blüte, größer als<br />

Ackerwinde). → Pisspöttken, Trechterbloome<br />

Mud<strong>der</strong>gottskästken Muttergottesvitrine (hing in <strong>der</strong> Küche, oft<br />

über einer Tür)<br />

Mud<strong>der</strong>gottslämpken rotes Licht, Öllämpchen vor dem Marienbildnis<br />

„Immerwährende Hilfe”<br />

Mud<strong>der</strong>gottslech(t) n. Öllämpchen vor dem Marienbildnis<br />

Mud<strong>der</strong>gottsleed n. Marienlied. Se sung alle Mud<strong>der</strong>gottslee<strong>der</strong><br />

döör.<br />

Mud<strong>der</strong>gottslittenij f. Marienlitanei, Lauretanische Litanei<br />

Mud<strong>der</strong>gottsprussioon(e) f. Marienprozession<br />

Mud<strong>der</strong>gotts-söößken (St, Ge, Ra) Specksoße (ausgelassener Speck<br />

mit Mehlschwitze zu Salzkartoffeln od. Salat, als Speise für<br />

Abstinenztage, scherzh.). → Boomspeck, Pappsooße<br />

Muddion, Moddion, Mollion, Murrion (Ge, Ra, We, Bor) n. kleiner<br />

kupferner Kaffeetopf mit Stiel (Bodendurchmesser größer als die<br />

Öffnung; wurde am Herdfeuer in die heiße Asche gesetzt, um schnell<br />

ein Täßchen Kaffee zu kochen; auch zum Erwärmen von Milch). →<br />

Koffieschmudde, Setter<br />

Muff 1, Müff m. Mief, übler Geruch. → Mief

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