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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kuckhüüwe f. (Sü, Rae) kastenartiger, aus Stroh geflochtener<br />

Bienenkorb (Lüneburger Stülpe)<br />

Kuckuck m. (Kuckucks) 1. Kuckuck. Den Kuckuck röpp (raosket). Den<br />

Kuckuck schännt sien eegenen Naamen uut. Kuckuck, treck de Bux<br />

uut, holl de West an (treck den Sack an), dann häs noch wat an<br />

(Kin<strong>der</strong>vers, wenn man den Kuckuck hört). Wenn’s eerste den Kuckuck<br />

häörs, dann moss Geld in den Taske häbben. He süht uut (He is<br />

schrao), as wenn em ‘n Kuckuck uutsoggen häff (sieht schlecht aus,<br />

→ Piere). → Elsenbladd, fäärdig, Geetling, Palm, pänden. 2. Flöte<br />

aus Ton in Form eines Vogels (Das Blasloch befindet sich am<br />

Schwanz, → Flöite, Hund, Voggel). 3. Eisenbügel am Langbaum des<br />

Ackerwagens. → Böggel, Huus<br />

Kuckucks-äi n. Kuckucksei. Dat was wall ‘n Kuckucks-äi (z.B.<br />

uneheliches Kind).<br />

Kuckucksbloome f. Geflecktes Knabenkraut (Orchideenart); im<br />

Westmünsterland allgemein auch für Wiesenschaumkraut, →<br />

Pingsterbloome. → Pumpenbladd.<br />

Zs.: roode, witte<br />

Kuckucksroop, -röppe m. Kuckucksruf<br />

Kuckucks-stöhlken (Vr, Sü, Ge, Bor, Rae) Kin<strong>der</strong>spiel: Binsen<br />

werden zwischen den Fingern so gebunden u. geflochten, daß dieses<br />

Gebilde wie ein Stühlchen aussieht<br />

Kuckucks-uhr, -ühr f. Kuckucksuhr. → Roosenklocke, Quattelschlagg<br />

Kuckuck-well-häff-den-Ball Ballspiel für Kin<strong>der</strong>: Sie stehen in<br />

einer Reihe, davor steht ein Kind mit dem Rücken zur Reihe u.<br />

wirft den Ball über den Kopf. Wer den Ball fängt, verbirgt ihn<br />

hinter dem Rücken. Der Werfer muß raten, wer den Ball hat.<br />

kuddelig schmutzig, ungewaschen. → schmuddelig<br />

Kuddelmuddel m. Durcheinan<strong>der</strong>. → Musselmassel<br />

Kuggelbohne f. Kugeldistel (Distelart mit blauen, kugeligen<br />

Blütenständen; daraus wurden Fischkö<strong>der</strong> bereitet für eine<br />

verbotene Art zu fischen: Blütenstände wurden gemahlen u. mit<br />

Roggen(mehl) vermengt; wenn Fische davon fressen, platzt ihnen die<br />

Schwimmblase, sie treiben nach oben u. sind leicht zu fangen.)<br />

Kuggelkaorn, -kurn n. Kugelsdistel<br />

kuggeln in verbotener Weise fischen mit Fischfutter aus<br />

Kugeldistel. ääben en kuggeln gaon<br />

kuhlbouen tief pflügen (zuerst die Grassoden abpflügen, dann noch<br />

einmal tiefer pflügen). → rioolen, saodbouen<br />

Kuhle f. (Kuhlen; Kühlken) 1. Kuhle, Mulde, Grube, Vertiefung;<br />

Wassertümpel, Teich. Wi mött’t de Runkeln in de Kuhle maaken<br />

(winterfest einlagern). dat Büüksken in de Kuhle leggen (satt u.<br />

zufrieden ins Bett gehen, → krassen). 2. „Grübchen”, Vertiefung in<br />

<strong>der</strong> Wange, im Kinn; Kniekehle. Se häff ‘n Kühlken in de Backe.<br />

Kühlken bi’t Ballspöll (Der Ball muß unter dem Knie durchgereicht<br />

u. abgeworfen werden).<br />

Zs.: Aalen-, Arm-, Asken-, Bleek-, Bönne-, Büük-, Eerd-, Erpel-,<br />

Fill-, Fiske-, Flass-, Föör-, Foot-, Foss-, Hanf-, Hunger-,<br />

Jauche-, Kalk-, Kies-, Knee-, Knicker-, Kolleraawen-, Lehm-,<br />

Margel-, Mest-, Middel-, Modde-, Moor-, Pest-, Piern-, Potteerden-,<br />

Raak-, Rööte-, Rööwen-, Runkel-, Saage-, Sand-, Schadden-<br />

, Schlatt-, Steen-, Suup-, Tichel-, Vääne-, Waater-, Wottel-<br />

Kuhlenrand m. Rand <strong>der</strong> Grube (Torfkuhle). Se satten to’t Ääten<br />

an’n Kuhlenrand.<br />

Kühlken-rullen (Rh) mit Murmeln spielen (Murmeln müssen in ein<br />

Loch in <strong>der</strong> Erde rollen)

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