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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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willen bestimmen. Ik häbb glücklik nix te willen.<br />

willern → wil<strong>der</strong>n<br />

willens gewillt, in <strong>der</strong> Wendg. willens wenn’ (wessen) (geneigt,<br />

bereit sein). He was willens, he dee alls, wat se em sä’en.<br />

willig willig, gutwillig. Dat bünt no’ wall willige Kin<strong>der</strong>.<br />

Zs.: frij-, gudd-, mood-<br />

Willinge, Willingen- → Wilge, Wilgen-<br />

willkommen willkommen<br />

willmoods mutwillig; absichtlich. De häbbt willmoods wat<br />

kaputtmaakt. → wellmöödig<br />

Wilm, Willem PN Wilhelm. falsken Wilm (Haarkrone aus falschem<br />

Haar, → Tuuw). → Pappendräier, Tappendräier.<br />

Zs.: Jan-<br />

Wilma → Wilhelma<br />

wimmeln wimmeln. Daor wimmelt’t mon so van Fleegen.<br />

wimmersken, wimmerken wimmern. → göösen, höisken<br />

Wimpel m. (Wimpels) Wimpel, dreieckige Fahne<br />

Wimper f. (Wimpern) Wimper.<br />

Zs.: Oogen-<br />

Wind m. (Winde; Windeken) 1. Wind; Windstoß. In de Rogge is de<br />

Wind inefollen (De Rogge is van de Wind eschmetten) (vom Wind zu<br />

Boden gedrückt, → Lääger n.). * Solange as de Wind sik nich dräit,<br />

helpt dat ganze Bääden nix (wenn man um Regen betet, → bääden).<br />

Wenn de Wind uut Norden kümp, dann räängt’t dree Stunden, dree<br />

Daage of dree Wääken. Loopende Wind is Stand van Weer (beständiges<br />

Wetter). Wenn de Wind sik legg, dann giff’t Räägen. De Wind, de<br />

nimp dat Waater wegg (trocknet gut). He krigg den Wind van vöörne<br />

(„Der Wind bläst ihm ins Gesicht”; es gibt Schwierigkeiten; auch<br />

beim Kartenspiel). * Wenn de nix kinn Wind is, dann häff ook den<br />

Hahn up´n Taorn Charakter (von religiösen od. politischen<br />

Anfeindungen). An de Schüüre kann kinn Wind of Weer wat an<br />

versetten (Die Scheune ist sehr stabil, fest). * An denne, daor<br />

dööt noch kinn Wind of Weer wat an (Er ist noch sehr rüstig,<br />

kräftig). He häff de Wind van kreggen (Er hat davon gehört). De<br />

schlaot alls in de Wind (nehmen keine Ratschläge an). Wat’n Wind!<br />

(Wat mäck de ‘n Wind; völle Wind un weenig Räägen) (wenn jd.<br />

prahlt, angibt, → Hemd, Hoffdööre, bes. in Ortsneckereien, →<br />

Ahaus, Anholt, Bocholt, <strong>Borken</strong>, kläisk, Lünten, Nienborg,<br />

Stadtlohn, Vreden, Wüllen). → Äärsbasse, Aprills, Fahne,<br />

flöistern, haol, Jass, Lock, loopen, Nösse, Paoskenacht,<br />

prozessen, schrao, Schuur 1, stille, teggen, un<strong>der</strong>hen, verkehrt,<br />

wäien, wassen, Weer, Wiew. 2. Luft; Blähung. In de Woste moch’m<br />

hier un daor met ne Wostepigge instääken, dat de Wind dr’ uut gong<br />

(daß die Luft herausging; die Würste mußten fest gestopft werden).<br />

Ik mutt noch lück Wind up de Fietse häbben (noch etw. Luft aufs<br />

Fahrrad pumpen). Ih könnt ja puußen, ih häbbt ja Wind un<strong>der</strong> de<br />

Nösse (wenn die Suppe zu heiß ist, → puusten). De Koh häff te vull<br />

Wind binnenkreggen (durch falsches Futter, gieriges Fressen, →<br />

verfrääten, wind-dicke). Wind in’n Buuk (Blähungen). Dann kriss<br />

eene geschmeert, dat kinn Wind of Waater mähr hollen kanns! (grobe<br />

Drohung).<br />

Zs.: Af-, Aobend-, Böister-, Buuse-, Dou-, Fessel-, Harwst-,<br />

hoogen, leegen, Määrten-, Morgen-, Nord(e)-, Ost(e)-, Rügge-,<br />

Schlöcke-, Sieden-, Süüd-, Teggen-, Waater-, West(e)-<br />

Wind-äi n. 1. Windei (Ei ohne harte Schale). Du leggs ook vandaage<br />

noch ‘n Wind-äi! (zu albernem, ausgelassenen Kind). Dat was ‘n

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