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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kalle f. (Sü, Ra, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo) Sprache, Sprechweise.<br />

Well de Bookeltse Kalle kallen kann, kann ne mooie Kalle kallen.<br />

kallen (Sü, Ra, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo) sprechen, reden; erzählen.<br />

He kallt dr’ öwwer wegg. → Düüwel, küürn, praoten, sprääken.<br />

Zs.: breed-<br />

kalm ruhig. sik kalm hollen. Kalm an!<br />

Kalmuck m.(Vr, Ge, Ra, Rae, Bo) Stoffart aus Baumwolle<br />

kalmucken aus (schlechtem) Baumwollstoff<br />

Kalw n. (Kalwer; Kälwken) 1. Kalb. Uut Kalwer wädd Rin<strong>der</strong>, uut<br />

Kin<strong>der</strong> groote Löö. * Kalwer bindt man an Stricke, Määnsken an<br />

Schriften. ** Bääter eenmaol in’t Jaor ne Koh versuupen as jeeden<br />

Dagg ‘n Kalw. * Ne Koh met’n Kalw köff nich jee<strong>der</strong>-een (Frau mit<br />

Kind). * Man sall’t Schott nich ährer fäärdigmaaken, as’t Kalw dr’<br />

is (die Wiege nicht eher bereiten, als das Kind geboren ist,<br />

Aberglaube, → terechtemaaken). * Et is de Koh vergääten, dat se ‘n<br />

Kalw west is (hat auch klein angefangen). * Daor lährt de Kalwer<br />

dat Suupen nao („Durch Schaden wird man klug”, → muusen). * De<br />

fraogt ‘t Kalw van de Koh (neugierig). He häff ‘n Kalw kreggen<br />

(hat sich übergeben, → afsetten). Wat’n Kalw van ne Hund (großer<br />

Hund). Kalw Mooses (kindische, alberne Person). → an<strong>der</strong>sjaoren,<br />

blenken, bölken, en, glänzen, Koh, mähr, nüchtern, Pütt, Säängen,<br />

schwaor, stääken, staaksig. 2. unfertiger, ungarer Gegenstand,<br />

fehlerhafte Stelle, bes. in Töpferware. He krigg de ‘n Kalw in<br />

(wenn im Ofen an einer Stelle die Ware nicht gar wird).<br />

Zs.: Bullen-, Koh-, Maond-, Melk(s)-, Molk-, Reh-, Sesswääken-,<br />

Söötemelks-, Spöll-, Starken-, Waater-, Wälter-<br />

Kalwbrao(de)n → Kalwsbraoden<br />

kalwen kalben, ein Kalb werfen<br />

kalwer-achtig albern, kindisch<br />

Kalwergries m. (Bo) Thymusdrüse beim Kalb<br />

Kalwerhook m. abgeteilter Raum für ein neugeborenes Kalb. en<br />

Kalwerhook afdeelen. → Dööre<br />

kalwerig albern; lustig<br />

Kalwerij f. albernes Verhalten, Albernheit<br />

Kalwerkoppel f. Kälberweide<br />

Kalwerlööpen m. geküfertes Gefäß zum Füttern <strong>der</strong> Kälber<br />

Kalwermaote f. „Kälberart”. → Kin<strong>der</strong>maote<br />

Kalwermest, -mess m. Kälbermist<br />

kalwern herumalbern, albern herumspielen, ausgelassen u. übermütig<br />

herumtollen. → dawweln, galwern<br />

Kalwer-reck(e) n. Stange vor dem Kälberstall (verstellbar)<br />

Kalwerschlagg → Kalwerverschlagg<br />

Kalwerschott n. kleiner Kälberstall, Abteilung im Stall für Kälber<br />

Kalwerstall m. Kälberstall<br />

Kalwerstatt m. Kälberschwanz. Hemd uut de Buxe, Kalwerstatt<br />

(Spottvers, zu Kin<strong>der</strong>n, denen das Hemd aus <strong>der</strong> Hose hing)<br />

Kalwertande (Pl.) 1. Milchzähne bei Rin<strong>der</strong>n (vorne, unten; vom<br />

zweiten Lebensjahr an werden jährlich zwei ersetzt). 2. Graupen,<br />

große Gerstengraupen (scherzh.). → Pelle-, Schällegaste<br />

Kalwertrogg m. Kälbertrog<br />

Kalwer(ver)schlagg m. Verschlag für ein neugeborenes Kälbchen (mit<br />

Brettern od. Tür im Stall abgetrennt). → Kalwerhook<br />

Kalwerwäide f. Weide für Kälber, Jungvieh. → Güstenwäide<br />

Kalwfell n. Kalbfell<br />

Kalwflees, -fleesk n. Kalbfleisch. * Daor sitt noch vull Kalwflees<br />

an (Übermut, jugendliche Unerfahrenheit). → Halwflees

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