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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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unröstig unruhig; rührig, eifrig<br />

unruhig, -rüig unruhig, rastlos, bewegt. Dat bünt unruhige Tieden.<br />

→ ruhig<br />

unrund nicht genau kreisrund<br />

uns → us<br />

unsäälig → unsellig<br />

unsacht(e) unsanft; unangenehm, unbequem. He göng de unsachte met<br />

üm (unsorgfältig). He was unsachte (nicht nett, unhöflich). Dat<br />

wann’ unsachte Jaore (unangenehme, unruhige, anstrengende Jahre<br />

z.B. mit Zwillingen). He is unsacht an’n Dood kommen (z.B. durch<br />

Unfall ums Leben gekommen).<br />

unschaamhaftig schamlos, unkeusch<br />

unscharp unscharf<br />

unschlaggfäärdig ungeschickt<br />

Unschuld f. Unschuld<br />

unschüldig, -schüllig unschuldig; brav, naiv. Daor mott nu den<br />

Unschülligen met’n Schülligen lieden. Wi wassen daomaols noch so<br />

unschüldig (z.B. nicht aufgeklärt). → nijgeboorn<br />

unse → usse<br />

unsellig, -säälig unselig, elend, garstig; gering. → Floh<br />

unsicher unsicher. Dat Weer is unsicher (unbeständig).<br />

Unsinn m. Unsinn<br />

unsinnig unsinnig, sinnlos<br />

Unstand m. schlechter Zustand, in Wendungen wie in Unstand(e)<br />

wenn’ (in Unordnung, schlechtem Zustand, ungepflegt sein). Den<br />

Hoff is in Unstand. Wat nich instande is, is in Unstande. De<br />

Fietse is vull in Unstande (Am Fahrrad ist vieles kaputt). De häff<br />

alls in Unstande (Sie ist nachlässig, unordentlich).<br />

unstäödig, -stäörig unbeständig; unstet. ne unstäödigen Käärl<br />

Unstüür n. (Ge) Unwohlsein. Ik bün in Unstüür (fühle mich unwohl).<br />

Untall f. 1. Unzahl, große Anzahl, nicht zählbare Menge. 2.<br />

unpaarige Zahl. → Unpaar<br />

untefrää(ne) unzufrieden; ärgerlich, mißmutig.<br />

unterechte, -trechte krank, unwohl. Wat was mien Mann daor<br />

untrechte! (Was ging es meinem Mann damals schlecht).<br />

Unter-offizier m. 1. Unteroffizier (Amt im Schützenverein). 2.<br />

Gluttopf im Fußwärmeröfchen (scherzh.). → Kuntenkieker<br />

Untied f. unpassende Zeit. He dee alls to Untied (zu früh od. zu<br />

spät). ** Bääter to Untied as gaar nich!<br />

untieds zur unpassenden Zeit, zur falschen od. ungewohnten Zeit;<br />

ungelegen. De Kalwer kommt immer untieds (z.B. in <strong>der</strong> Nacht).<br />

untrealig unruhig, nervös; übermütig, ausgelassen. De Hengste<br />

wann’ untrealig un unrüig bi’t Beschlaon. De Blaage bünt so<br />

untrealig. → unbändig<br />

untrüü untreu<br />

Untüüg n. 1. Ungeziefer, Schädling, Larve eines Schädlings (z.B.<br />

Maikäfer, Schnake, Bremsfliege, Mehlwurm); Schädling in Haus u.<br />

Feld (Maus, Ratte); Raubzeug (z.B. Mar<strong>der</strong>). → Muuseplaoge, Ruupe.<br />

2. Unkraut. Barken, dat is Untüüg in de Büske (Unkraut im Forst).<br />

* Ne grooten Gaorden, ‘n Hoop Froulöö un Müüse is Untüüg in Huuse<br />

(Wes). Süh, lääws ook noch? (Antwort:) Untüüg vergeht nich. →<br />

Bucht 3, Ruut<br />

Untüügsaod n. Unkrautsamen. → Ruutsaod<br />

unverdach(en)s, unverdach(t)s unverhofft; unerwartet, plötzlich.<br />

unverdachs uutschäiden (plötzlich aufhören). He häff em

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