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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Frijdaggsweer, -wäär n. Freitagswetter. Frijdaggsweer is<br />

Sunndaggsweer (Wetterregel).<br />

Frije; Frie (Ge). Friewe (Hei) f. (Frijen) Rist des Fußes,<br />

Fußrücken, Spann. de Frije määten föör Klumpe. → Frist<br />

Frijebüül m. Freier; wer viel freit, gern mit Mädchen flirtet. →<br />

Frijstengel<br />

frijen freien; werben, sich bemühen um (ein Mädchen); poussieren,<br />

ein Liebesverhältnis beginnen od. pflegen; heiraten. He frijt nao<br />

de Däärne. * He was düftig in’t Frijen, as he noch jung was. *<br />

Frijen un Höi-dröögen passeert völle ümsüss (Ge). * Höien un<br />

frijen wädd faaken vergewws daon. Bi’t Melken wodde völle frijt.<br />

Jungs, bün ih noch nich an’t Frijen? * Eenmaol met de Haarke in’t<br />

Lange döör’t Dorp, dann ha’ ih an jeeden Tand eene dranhangen. *<br />

To’t Frijen (Trouen) is noch nümms te laate kommen (wenn ein<br />

Älterer heiratet). * Jung efrijt häff nümms espijt. Frijen un<strong>der</strong><br />

een Dack (Verhältnis zwischen Magd u. Knecht; war verpönt, einer<br />

von beiden wurde entlassen). * Frijen un<strong>der</strong> een Dack, dat is groot<br />

Gemack; dat verschlitt nich vull Hossen un Schoh, et häört abber<br />

vull Praoten daorto (Hei). Daor häff se lang up frijt (Damit hat<br />

sie schon lange geliebäugelt, von best. Sachwerten). → afschlaon,<br />

argern, Dochter, fäärdigmaaken, Gaobel, Klumpen, Mäi, Naober,<br />

Schosteen, trouen, vernijen, Zwerghahn.<br />

Zs.: Mouen-<br />

frijensmaote zum Heiraten fähig, reif. → trouensmaote<br />

Frijen(s)tied f. Zeit <strong>der</strong> ersten Liebe, Zeit vor <strong>der</strong> Hochzeit<br />

Frijen-ühren → Frijers-ühren<br />

Frijer m. Freier, Werber; Heiratswilliger. * Se leet ne gudden<br />

Frijer loopen. ** Ne Frijer an ne Hand is better as eene an de<br />

Wand (Wes). ** Bääter twee Frijers as gaar kinne.<br />

Frijerij f. Freien; Zeit <strong>der</strong> ersten Liebe, Liebesverhältnis. met<br />

Danz un Frijerij (z.B. Kirmes)<br />

Frij(ers)dagg m. Tag, an dem <strong>der</strong> Freier kommt. Den eersten<br />

Wienachtsdagg is kiene Frijersdagg. → Komm-aobend<br />

Frijersfööte (Pl.) in <strong>der</strong> Wendg. He geht up Frijersfööten („auf<br />

Freiersfüßen”). → Bruudschau<br />

Frijersjaore (Pl.) Zeit <strong>der</strong> ersten Liebe; Jahre vor <strong>der</strong> Heirat<br />

Frijerslöö (Pl.) Brautleute, Brautpaar<br />

Frijersmarkt m. n. Markttage, an denen sich heiratswillige junge<br />

Leute kennen lernen konnten (z.B. im Februar u. Dezember in Bor).<br />

→ Düüstermöllen-, Füllen-, Lechtmissen-, Nikolausmarkt<br />

Frijerspättken schmaler Fußweg (Man muß eng nebeneinan<strong>der</strong><br />

eingehakt gehen, scherzh.)<br />

Frijers-ühren, Frijen-ühren (Pl.) (Bor, Rae, Rh, Bo) Stunden, in<br />

denen gefreit wurde, z.B. an Maiabenden; Zeit <strong>der</strong> ersten Liebe<br />

Frijfechter m. selbstbewußte Person (z.B. keckes Mädchen, nicht<br />

verlegen, frei, offen). → frijpöstig<br />

Frijgesell(e) m. Junggeselle<br />

frijgewwig, -gebbig freigebig<br />

Frijhäid f. Freiheit. → Frijte<br />

frijhollen freihalten; einen ausgeben, spendieren (z.B. an <strong>der</strong><br />

Theke)<br />

Frijknüppel, -klüppel m. (St, Sü, Ge, Bor, Rae, Bo) wer viel<br />

freit, gern mit Mädchen flirtet. → Frijstengel<br />

frijlaoten freilassen, entlassen. Se häbbt em eerst twee Jaor<br />

nao’n Krieg frijlaoten (aus <strong>der</strong> Gefangenschaft).<br />

Frijmarke f. Briefmarke. → Breewmarke

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