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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Possioon, Portsioon, Potzioon m.f. Portion, Anteil. He was ‘n<br />

Possioon kläiner. ne gudde Possioon Flees<br />

Possläin → Poschläin<br />

Posstousend potztausend! (Ausruf des Erstaunens). Posstousend, wat<br />

is dat fäin emaakt!<br />

Post m., Poss (Pöste; Pöstken) Pfahl, Pfosten; Stän<strong>der</strong>. Jee<strong>der</strong>eene<br />

will ne Post häbben, waor he sik an schubben kann. He schubbt<br />

sik an’n verkährten Post (Er gerät an den Falschen). üm de Pöste<br />

strieken (herumlungern). Kraakende Pöste staot faste (z.B. vom<br />

Stöhnen, → Kaore, quacken). binnen de Pöste (drinnen, im Haus). **<br />

Bääter ne Post in de Köcken as ne Tante in’t Huus: üm den Post<br />

kaas ümhen gaon (unverheiratete Tante auf dem Hof, iron.). Loop<br />

nich an de Pöste! (Rat an einen Dickkopf). Dat sitt in de Pöste<br />

(Et ligg in de Pöste) (z.B. best. Krankheit, Eigenschaft, die in<br />

diesem Hause, in <strong>der</strong> Familie liegt). ne Post lieke in de Grund<br />

setten (jm. zurechtweisen). → Katte, papiern, Uprechten.<br />

Zs.: Bedde-, Buurn-, Döören-, Eck-, Eeken-, Frücht-, Gebunds-,<br />

Glind-, Heck(en)-, Hook-, Huus-, Pütten-, Reck-, Schledden-,<br />

Schleet(e)-, Schleetgatts-, Schubbe-, Stütt-, Trappen-, Tuun-,<br />

Wäide-, Worm-<br />

Post f. Post<br />

Postament n. Podium, Pfosten. Up so’n Postment steht ne groote<br />

Antooniusfiguur.<br />

Postbodde m. Briefträger. → Breewbodde<br />

Postdiek m. breiter Fuhrweg für Postkutschen. → Postwegg<br />

posteern, sik anhalten, sich ausruhen. → stillehollen<br />

Posten m. (Posten; Pöstken) 1. Amt, Stelle. He häff ook ‘n Pöstken<br />

(z.B. Amt in einem Verein). He häff ‘n fainen Posten kreggen (gute<br />

Stelle). He is van’n Posten afekommen (entlassen worden). → Baan.<br />

2. in Wendungen wie He is up’n Posten („auf Draht”). He is nich<br />

up’n Posten (nicht auf <strong>der</strong> Höhe, gesundheitlich od. geistig, →<br />

Damm).<br />

Zs.: Reh-<br />

Postenaoten (Pl.) dummes Zeug; Streiterei. → Kaskenaoten<br />

Postenaotenmääker, -maaker m. wer meckert, nörgelt<br />

Posthaorn, -hurn n. Posthorn<br />

Postille f. Erbauungsbuch, Postille.<br />

Zs.: Hand-<br />

Postkaarte f. Postkarte<br />

Postkaste(n) m. 1. Briefschlitz in <strong>der</strong> Haustür. 2. Briefkasten<br />

Postmester m. Postmeister<br />

Postpeerd n. 1. Postpferd, kräftiges Pferd. so möö as ‘n Postpeerd<br />

(sehr müde). 2. kräftige, dicke, plumpe, grobe Person. Wat häff he<br />

sik daor ‘n Postpeerd nommen (bes. dicke Frau). → Höipeerd<br />

Postüür, postüürlik ‘gewaltig’ → Bestüür, bestüürlik<br />

Postwegg m. alter breiter Fuhrweg <strong>der</strong> Postkutschen, Fahrdamm<br />

posumentiern (Bo) ausklügeln, -tüfteln. → musseln 1<br />

Potöölken, Pötöölken → Patöölken<br />

Pott m. (Pötte; Pöttken) 1. Topf (Steinzeugtopf, Eisentopf,<br />

Kochtopf; Nachttopf). Pötte maaken (töpfern). de Pötte uut-trecken<br />

(aus dem Brennofen holen). Pötte schüürn (Kochtöpfe reinigen, die<br />

vom Herdfeuer verrußt waren). nao de Pötte kieken (das Kochen<br />

besorgen). Seh to, dat wat in de Pötte kriggs! (Auffor<strong>der</strong>ung,<br />

Essen zu kochen). Se könnt sik in de Pötte kieken (wohnen nahe<br />

zusammen). * Se kockt nu in eenen Pott (halten zusammen; haben<br />

geheiratet). * Daor mött’t an<strong>der</strong>e (nije) Pötte bi’t Föör („Man muß

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