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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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örpelig, örplig, örplik. urplik (Rh, Bo) ärmlich, armselig;<br />

dürftig, kläglich, kümmerlich. örpelig Gräss (niedriges Gras).<br />

wat’n örplik Spill! en örpelig Männeken. → ömmelig<br />

Ort m. (Orte; Örtken) Ort. → Waord<br />

Ortwick. Oork(e) ON Ortwick, Bauersch. von Ahaus. Tüsken de Oork<br />

un Quantwick wonnt en Tropp laige Lüüde (Ortsneckerei aus Wüllen,<br />

Ahauser <strong>Mundart</strong>).<br />

Osse → Ossen<br />

Össel m. (Rh) (sth.s) (Össels) Schmutzfink, unsaubere Person<br />

össelig (Rh) (sth.s) schmutzig, unaufgeräumt, verkommen. → äösig<br />

össeln (Rh) kränkeln; kränklich, verkommen, unordentlich sein. Dat<br />

Dier, dat össelt de so rüm.<br />

Ossen, Osse m. (Ossens; Össken) Ochse (für das Gespann <strong>der</strong><br />

Kleinbauern, billiger als Pferde, bis zum Zweiten Weltkrieg). so<br />

twassen as ne Ossen. ne Osse van ne Käärl (grob, stur). He kreeg<br />

ne Kopp as ne Ossen (dick od. rot). * He lött sik schuuwen as ne<br />

Ossen in’t Jück (laßt sich bevormunden, hin- u. herschieben). Du<br />

kaas di an mi schüürn, sägg de Buur to’n Ossen, mon bliew mi met<br />

de Häörn van’n Balg! * Et kümp so langsaam as bi de Osse de Melk:<br />

alle sebben Jaor en Dröppken (→ Droppen). He steht daor so dumm as<br />

ne Osse. * Usse Häärgott wahrt stöötske Ossens vöör lange Häörn.<br />

Nu häs ‘n Ossen an de Melk (1. Unerwartet kommt doch bei <strong>der</strong> Sache<br />

etw. heraus. 2. Kartenspielausdruck: wenn jd. einen Stich nach dem<br />

an<strong>der</strong>n verliert). → Barg, Börgermester, dumm, Fenne, fröhr,<br />

Glooria, Höi, Kopp-arbäid, krank, metfallen, Nordbrook,<br />

Ottenstein, Ploog, rieke, Rindflees, Steern, suupen,tuusken,<br />

twingen, Waord.<br />

Zs.: Bull-, Treck-<br />

Ossen-äärs m. (Wes, Vr, St) 1. Hinterteil des Ochsen. 2.<br />

Apfelsorte (groß, dick, hellgrün, Mitte September reif). →<br />

Schallamorski<br />

Ossenblood n. 1. Ochsenblut. 2. braun-rote Farbe (Caput mortuum)<br />

als Giebel-, Fachwerk-, Möbel-, Deckenanstrich (Abfallprodukt <strong>der</strong><br />

Eisengewinnung). → Doodenkopp, roodbruun<br />

Ossenbloome f. (Wes, Vr, St, Sü, Ge, Rae) weiße Margerite,<br />

Jakobskraut (Wiesenblume, Heilkraut). → Margeritte<br />

Ossenbuur m., -büürken Bauer mit mittelgroßem Hof, <strong>der</strong> mit Ochsen<br />

statt mit Pferden fuhr. → Kohbuur<br />

Ossenfell n. Ochsenfell<br />

Ossenflees, -fleesk n. Ochsenfleisch<br />

Ossenhaorn, -hurn n. Horn des Ochsen (wurde als Blasinstrument,<br />

Signalhorn verwendet, → Koh-haorn)<br />

Ossenjück, -jöck n. Ochsenjoch (meist Stirnjoch)<br />

Ossenkopp m. Ochsenkopf; Person mit rotem Kopf (vom Arbeiten)<br />

Ossenmett n. (Vr, St, Rae) Schilf od. an<strong>der</strong>e Pflanze im Weißtorf<br />

(zum Feueranzünden benutzt). → Löös<br />

Ossen-ooge n. Wasserblase (scherzh.)<br />

Ossenpääserik, -pesserik m. Ochsenziemer<br />

Ossenschlaoge f. (Wes, Vr, St, Ge, Ra, Rae) tiefer Hohlweg für<br />

Ochsengespann u. Vieh<br />

Ossenschoole f. (St, Ge, Rh, Bo) „Ochsenschule”, Latein- od.<br />

Rektoratsschule (in Ortsneckerei). → Brünen<br />

Ossenschott n. Verschlag, in dem <strong>der</strong> Ochse steht<br />

Ossenstall m. Ochsenstall<br />

Ossenstatt m. Ochsenschwanz

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