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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Kiekfösken- auch: Kiekfosken-, Kickfosken-, -fösken, -forsten<br />

Kiekfösken-äier (Pl.) 1. Froschlaich. 2. Sago (scherzh.). → Föskäier,<br />

Saago<br />

Kiekföskendriete f. (St) Froschlaich<br />

Kiekföskenschliek m. (Ra, Rh, Bo) Froschlaich<br />

Kiekgatt n. Flugloch im Bienenkorb<br />

Kiek-in-de-Welt m. Knirps, kleines, unerfahrenes Kind<br />

Kiek-kaste(n) m. Guckkasten (Kin<strong>der</strong>spielzeug: Schuhkarton mit<br />

Drachenpapier u. Figuren, vorne ein Guckloch); Fotoapparat<br />

(scherzh.)<br />

Kieklock n. Kontrollfenster. → Kiekfenster<br />

Kiekpedde f. (Vr) Frosch. → Kiekfosk<br />

Kiekschapp n. alter Fotoapparat<br />

Kiekrahmen m. Kontrollfensterchen. → Kiekfenster<br />

Kiek-uut m. Dachausbau, Erker. → Hüpoteekentaorn<br />

Kiekworste → Kiekfosk<br />

Kiel 1. Kääl, Käädel (Ra, We, Bor, Hei, Rae, Rh, Bo) m. (Kiels;<br />

Kielken) Arbeitsjacke aus blau gefärbtem od. grau gestreiftem<br />

kräftigen Leinenstoff (wird über dem Hemd od. Pullover getragen;<br />

Halsbördchen oft mit bunter Borte besetzt); halbsonntäglicher<br />

Männerkittel für Markt, Besuche u.a. den Kiel antrecken (auf<br />

Freiersfüßen sein). De Frou was noch män een Jaor dood, daor tröck<br />

he ‘n Kiel all weer an. → Busseruun.<br />

Zs.: Arbäids-, blauen, Buurn-, Löggen-, Messlers-, Müürmanns-<br />

Kiel 2 m. (Kiels; Kielken) Keil, Holzkeil zum Festklammern;<br />

Spalteisen; Gänsekiel. Kiels un<strong>der</strong> de Hubbels schlaon (Notbehelf<br />

bei locker sitzendem Reifen). Kiels in’n Ommen (Tonkeile, mit<br />

denen Gefäße im Brennofen seitlich abgestützt werden, → Knuust).<br />

met Kiels und Haamers (Werkzeuge beim Bäumefällen). met eenen Kiel<br />

den an<strong>der</strong>n loss-schlaon (bes at’t alle fastesitt) (mit neuen<br />

Schulden alte bezahlen; das Problem verlagern). → Fallkerb, Hacht,<br />

Knuust, Nücke.<br />

Zs.: Dun<strong>der</strong>-, Holt-, Klööwe-, Praamen-<br />

Kiel 3 m. (Kiels) (Ot, Vr, Rae, Rh) Reihe in Hocken aufgestellter<br />

Garben. De eersten Kiels lao wi vandaage män haalen. → Tiel,<br />

upkielen 2<br />

kielen keilen, festkeilen. dat Radd kielen (Keile behelfsweise<br />

unter die Eisenbän<strong>der</strong> schlagen). → todrieten.<br />

Zs.: fast(e)-, loss-<br />

Kielkestaske, -tasse f. Tasche <strong>der</strong> Arbeitsjacke<br />

Kiem, Kiewen, Kien m. in <strong>der</strong> Wendg. up’n Kiem wessen („auf Draht<br />

sein”, hellwach sein, aufpassen). He is up’n Kiem („auf dem<br />

Posten”).<br />

Kiem, kiemen → Kien n., kienen<br />

Kien m. Harz; harzhaltiger Holzspan (bes. von Tannenholz). Wenn<br />

van de dännen Stubben dat Buutenholt af is, bliff blooß Kien. →<br />

Hass<br />

Kien n., Kiem (Kiene) Keim, Schößling (z.B. <strong>der</strong> Kartoffel). De<br />

Erpel sitt’t ‘s Mäis vull Kienen.<br />

Zs.: Erpel-, Haawer-, Roggen-, Tappen-, Tuffel-<br />

kien, kien- → kinn, kinn-<br />

kienen, kiemen keimen. De Rogge beginnt te kienen. Et kient up’n<br />

Halm. Tuffeln kienen (Kartoffeln entkeimen).<br />

Kienholt n. harzhaltiges Holz, verharztes Stück Brennholz.<br />

Kienholt brennt as Pulwer. → Hass-ende, -holt<br />

Kienspaon m. Kienspan, Kienfackel (bes. Tannenholz)

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