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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Gesichte, Gesich(t) n. 1. Sehvermögen. Sien Gesichte wödd<br />

schlechter. 2. Gesicht; Miene; Aussehen. en lellk Gesichte trecken<br />

(Fratzen schneiden). Wat setts weer ‘n (suur) Gesichte up! He ha<br />

‘n Gesichte drup staon (sett en Gesichte up) as sebben Daage<br />

Räägen (mißgelaunt, finstere Miene). De mäck (häff) ‘n Gesicht:<br />

kaas wall Erpel up riewen (mißmutig, z.B Stirn kraus). He häff ‘t<br />

Gesichte immer up gudd Wäär staon (Er ist immer freundlich). Dann<br />

män binnen met usse olle Gesicht (beim Eintreten in die Kirche, in<br />

ein Haus). Se häff ‘n Dood in’t Gesichte staon (Em is ‘n Dood in’t<br />

Gesichte schrewwen) (Er ist todkrank). Ik sägg di dat in’t<br />

Gesicht. He krigg wat an’t Gesicht (Ohrfeige). Ik kann di’t an’t<br />

Gesicht afsehn. Daor häbb wi’t Gesichte nich nao staon (Daran<br />

haben wir kein Interesse). Küür nich öwwer diene Famillie, du<br />

schlötts di sölws in’t Gesicht (schadest dir selbst, → Finger). en<br />

lang Gesicht maaken (enttäuscht sein). Nao´t Gesichte te rääken<br />

mott dat ne Kottmann wenn´(Er sieht aus wie ein Migglied <strong>der</strong><br />

Familie Kottmann). → düütsk, Farwe, fromm, ganz, graade, Lieden,<br />

Maontied, Mappe 2, Patrett, schnieden, stramm, Striekert,<br />

Undöchte, Unweer, Vaa<strong>der</strong>-unser.<br />

Zs.: Aapen-, Keese-, Kin<strong>der</strong>-, Mud<strong>der</strong>gotts-, Pannekooken-, Vöör-<br />

Gesichts- auch: Gesichs-<br />

Gesichtsklööre f. Gesichtsfarbe. He häff ne gesunde<br />

Gesichtsklööre.<br />

Gesichts-uutdruck m. Gesichtsausdruck, Miene<br />

Gesimse n. Giebelabdeckung<br />

Gesinde n. Bedienstete, Gesinde<br />

Gesker → Gescher<br />

Gesocks n. Gesinde, Pöbel. Wat’n Gesocks! → Prüttvolk, toloopen<br />

Gesööge; Gesogge (Rh) n. Gesäuge, Zitzen (von Hunden, Katzen,<br />

Kaninchen). → Titte<br />

Gesööke n. anhaltendes Suchen<br />

Gesoppe n. (Wes, Ot, St, Sü, Ge, Bor, Hei, Rae) Trinkerei, Saufen.<br />

→ Gesuupe<br />

Gespann n. Pferdegespann (Pferd u. Wagen). Mann un Wiew bünt een<br />

Liew; Wiew un Mann een Gespann. → Dissel, Gefahr.<br />

Zs.: Peerde-<br />

gespannt gespannt. → Flitzeboggen<br />

Gespenst n. Gespenst. Du sühs wall Gespenster! → Spook<br />

Gespraddel(e) n. Gestrampel, wi<strong>der</strong>spenstiges Gebärden. →<br />

Gestrampel<br />

gesprenkelt gesprenkelt, voller Tupfer. Dat Kleed is gesprenkelt.<br />

Gess, Gess- → Gest, Gest-<br />

Ge-ssaanke(de) n. (Wes, Vr, St, Sü, Bor, Hei, Rae) Gewinsel;<br />

Genörgel, Quengelei, verwöhntes Reden. Dat Gessaanke kaas nich<br />

an’n Kopp häbben! → Genäölte<br />

Ge-ssoppe n. Schmiererei. → Ssopperij<br />

Gest, Gess m. Hefe. Haal ääben ‘n Tüütken Gest! Den Gest kümp<br />

eerst in warme Melk (Ansetzen von Hefeteig). De geht up as Gess<br />

(wird dick). Daor is richtig Gest bikommen (Sie ist dick<br />

geworden). → Heefe.<br />

Zs.: Brou-, Sommer-<br />

Gest- ‘Hefe-’ auch: Gess-<br />

Gestaamer n. Stottern, Gestammel. He häff nix tesaamenkreggen as<br />

Gestaamer!<br />

Gestank m. Gestank<br />

Geste, Gesten- ‘Gerste’ → Gaste 2, Gasten

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