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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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noch dümmer as usse Häärgott sein Peerd, un dat was ne Essel<br />

(Wortspiel). → afstählen, alle 1, anbääden, anvertrouen, Boom,<br />

Foot, Frou, Gemeende, Gräänsekodde, haalen, Hemmel, Karke,<br />

Kostgänger, Narr, opfern, rooken, sölws, upstaon, vergääten, Woste<br />

Häärgottsweer, -wäär n. „Herrgottswetter”. Is Häärgottsweer; moss<br />

di män lück denao richten (häbben) (Auch schlechtes Wetter ist vom<br />

Herrgott gemacht). → düüwelsk, Gottsweer<br />

Haarhaamer m. Dengelhammer zum Schärfen <strong>der</strong> Sensenschneide. →<br />

Pinghaamer<br />

Haarhuus n. Trockescheune für Ziegel<br />

Hääring, Häärings- → Heering, Heerings-<br />

Hääringsbüsse f. Behälter für Heringen, Deckelkasten aus Steingut<br />

für marinierte Heringe. De Hääringsbüsse stonn bi Noldes (Geschäft<br />

in Ammeloe) immer up de Teeke; de Tange daor fort bi an.<br />

Häär-jeh, -jeminee Herrje! (Ausruf des Entsetzens, <strong>der</strong> Ungeduld)<br />

Haarkatten (Pl.) Hitzegeflimmer. De Haarkatten loopt (Die Luft<br />

flimmert vor Hitze).<br />

häärlik, heerlik, herrlik herrlich. Et süht häärlik uut. Et was ne<br />

häärliken Dagg.<br />

Häärlik-käit f. Jubel, Herrlichkeit<br />

haarn 1 dengeln (durch gleichmäßiges Schlagen mit einem Hammer die<br />

Schneide <strong>der</strong> Sense schärfen, dünn heraustreiben, mußte <strong>der</strong><br />

Schnitter täglich ausführen, meist während <strong>der</strong> Mittagspause).<br />

Denne, de haaren lange (konnte nicht vergessen u. vergeben,<br />

nachtragend). → naonerken<br />

haarn 2 reißen, springen, bersten. De Pötte haart us, wenn se te<br />

heet uut-trocken wäärd (Gefäße reißen, wenn sie heiß aus dem<br />

Töpferofen gezogen werden). → Afköhlboste, Frackwaare, Saiden,<br />

schöörn.<br />

Zs.: kaputt-<br />

Häärn- auch: Heern-, Herrn-<br />

Häärnbai m. (Vr, St, Sü, Ge, Hei, Rae, Bo) holländische<br />

Tabaksorte, Feinschnitt (Krüllschnitt)<br />

Häärndiss, -disk m. Herrentisch. → Äärswisk<br />

Häärngrund m. Grund im Besitz des Adels<br />

Häärnhuus n. herrschaftliches Haus. Dat gaff’t blooß in de<br />

Häärnhüüser, nich bi de gewoonen Löö.<br />

Häärnschufföör m. Fahrer des Fabrikanten, des Chefs<br />

Häärnstunde, -stunne f. Herrenstunde, Zeit des Frühschoppens (11-<br />

12 Uhr) für Honoratioren<br />

Häär-öhm(e) m. 1. Pfarrer, Pastor, Geistlicher. Wi bünt kinne<br />

Häär-öhms Löö (keine Leute, bei denen <strong>der</strong> Pastor ein- u. aus<br />

geht). → geestlik. 2. Steinpilz; Maronenröhrling. → Bruunkappe<br />

Häär-öhmshuus n. Pastorat. → Pastraote<br />

Haarpatt m. Rille, gedengelter Streifen zwischen Schnitt u. Blatt<br />

<strong>der</strong> Sense. → Säißenpatt, strieken<br />

Haar-riss m. feiner, fast unsichtbarer Sprung (bei gebrannten<br />

Gefäßen durch Abklopfen zu bemerken). → haaren 2, Kantenboste<br />

häärschaftlik, herrschaftlik herrschaftlich, nach Art des Adels.<br />

Zs.: hoog-<br />

Häärschup, -schop f. Herrschaft; höher gestellte Personen, z.B.<br />

Vorgesetzte. Se moch de Häärschuppen bedeenen.<br />

Haarsied(e), -siete f. linke Seite des Gespanns, Wagens<br />

häärsken, herrsken herrschen<br />

Haarspitt n. kleiner, in die Erde od. auf einen Klotz gesetzter<br />

Amboß, auf den das Sensenblatt beim Dengeln gelegt wurde (stand

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