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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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Gelte 1, Gelt f. (Gelten) 1. innere Astgabel, Gabelholz (z.B. Teil<br />

des Wagens, → Schredden). 2. verwachsenes, knorriges Stück Holz<br />

Gelte 2, Gelt f. (Gelten) 1. Geschlechtsteil <strong>der</strong> Sau. → Faasel. 2.<br />

weibl. Ferkel; bes. verschnittenes junges weibl. Schwein. 3.<br />

Mutterschwein (St, Ge, Ra, Rae; alt, → Farken, Sogge).<br />

Zs.: Bäär-, Driewe-, Faasel-, Spörrie-<br />

Gelück(e) → Glück<br />

Gelüll(e) n. 1. Sabbeln (von laufendem Speichel). 2. Geschwätz,<br />

sinnloses Gerede, Lallen (z.B. von Betrunkenen)<br />

gelungen son<strong>der</strong>bar, eigenartig, abson<strong>der</strong>lich. He süht ganz<br />

gelungen uut. → gediegen<br />

Gelüü → Gelüüde<br />

Geluud n. Geräusch, Lärm, Laut; Geschrei, z.B. Wehgeschrei,<br />

schriller Schrei. Wat föör’n Geluud is dat? en Geluud maaken (z.B.<br />

komisches Geräusch von sich geben). Wat giff he ‘n Geluud van sik<br />

(Wehgeschrei, Wichtigtuerei). → Schräi<br />

Gelüü(de), Gelüüd n. Geläute. → Gebimmelte.<br />

Zs.: Fest-<br />

Gemaaksel n. Machwerk, Herstellung<br />

Gemack n. Ruhe, Bequemlichkeit; Erleichterung. Gemack hollen (sich<br />

ruhig verhalten). Holl Gemack! (Bewahre die Ruhe). Doo’t met<br />

Gemack! (Laß es langsam angehen). He sitt (ligg) up sien Gemack<br />

(up’t Gemack) (Er hat es gemütlich, bequem).<br />

Zs.: Un-<br />

Gemäck → Gemäckte<br />

gemäcklik gemächlikh, gemütlich; angenehm. Dat kaas du gemäcklik<br />

(schaffst du bestimmt). He dööt dat ganz gemäcklik (langsam).<br />

Zs.: un-<br />

Gemäcklik-käit f. Bequemlichkeit<br />

Gemackstohl m. Lehnstuhl, Sessel. → Lönnstohl, Sessel<br />

Gemäckte, Gemäck n. Gemächt, männl. Geschlechtsteil. Wat’n kott<br />

Hemdken, häs‘t Gemäckte noch nich äs bedeckt! → Schaamte<br />

Gemaske, Gemasse n. Herumlaufen; Getobe (z.B. von Kin<strong>der</strong>n)<br />

Gemaske ‘Gamasche’ → Gamaske<br />

Gemecker(e) n. Gemecker<br />

gemeen 1. einfach, schlicht. de gemeene Mann. ‘n gemeenen End<br />

(hinteres Ende, z.B. des Ackers). 2. böse, boshaft, gemein. Dat<br />

was en gemeen Doon.<br />

Zs.: all-, un-<br />

Gemeende, Gemeente f. Gemeinde, Kommune. * Wenn usse Häärgott ne<br />

Gemeente straofen will, dann schleet he den Öwwersten met<br />

Blindhäid.<br />

Zs.: Buurn-, Dorps-<br />

Gemeende- auch: Gemeente-<br />

Gemeen<strong>der</strong>aod m. Gemein<strong>der</strong>at<br />

Gemeensbusk, -buss m. Wald im Besitz <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Gemeensgrund m. Gemeindegrund, Grundbesitz <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Gemeensholt n. Gehölz im Besitz <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Gemeenskotten m. kleiner Hof im Besitz <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Gemeenswegg m. Gemeindeweg, öffentlicher Weg, Gemarkungsweg<br />

Gemeente, Gemeente- → Gemeende, Gemeende-<br />

gemeenwegg einfach, schlicht. De Löö bünt gemeenwegg (sind einfach<br />

u. umgänglich). → gemeen, gewohnwegg<br />

Gemen. Gäämen ON Gemen bei Bor. Gäämske Pottwotteln<br />

(„Pflanzwurzeln”; Ortsneckerei: Möhren werden gesät; die Gemener

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