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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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hiesig hiesig, von hier; alteingesessen. Dat is ne Hiesigen. Dat<br />

bünt kinn hiesige Löö (zugezogen). → inheemsk<br />

Hiesigen m. Spitztopf (Rahmtopf mit weiter Mündung u. engem Boden,<br />

im Ggs. zu → Buuk-, Ssilin<strong>der</strong>pott). → Spitzpott<br />

Hilde; Hille (Ge, Ra, Hei). Hiele (St, Sü) f. (Hilden)<br />

Zwischenboden, Halbbodenraum (zwischen Kuhstall u. Dach in <strong>der</strong><br />

Kübbung, meist für Heu, Stroh, Trockenfutter od. Torf). Se göngen<br />

in de Hilde liggen (Mittagsschlaf halten). Den Dank, den legg män<br />

in de Hilde (Ik häbb de heele Hilde vull Dank) (wenn jd. sich nur<br />

mit Worten bedankt, → Döörenklinke). → Balken, Bönne, Forke,<br />

Sol<strong>der</strong>.<br />

Zs.: Höi-, Kaff-, Schoppen-, Stroh-<br />

Hildegard, Hilde PN Hildegard<br />

Hilden- auch: Hillen-<br />

Hildenkieker m. lange Person. → Dackrenne, tweestöckig<br />

Hildenled<strong>der</strong>, -liere f. -led<strong>der</strong>ken, -lierken kleine Leiter vom<br />

Futterboden zum Dachboden (im Ggs. zur großen Leiter, →<br />

Balkenled<strong>der</strong>). → Bommled<strong>der</strong><br />

Hildenrije f. Unterlegeholz <strong>der</strong> Dachbodenbretter, leichter Balken<br />

als Auflage <strong>der</strong> Verbretterung über den Ställen<br />

Hille → Hilde<br />

Hillekraane (Vr, St, Sü). Hellekraane (Bor, Rh) f. Dohle. →<br />

Kraakräie<br />

Hillen- → Hilden-<br />

Hillge(n)- → Hillige(n)-<br />

hillig heilig. de hillige Mann (St. Nikolaus). In den hilligen<br />

Iewer is dat passeert (übereifrig, in guter Absicht).<br />

Hilligdum, -doom n. Heiligtum. Dat was sien Hilligdom (bes.<br />

wertvolle Sache).<br />

Hill(i)ge-dree-Könninge (Pl.) „Heilige drei Könige” (6. Januar).<br />

Hillige-dree-Könninge, Hillige-dree-Kooken, well’t nich giff, de<br />

mutt gaon spooken. Hillige-dree-Könninge, hillige dree Kooken,<br />

giff’t kienen Ganzen, dann giff’t ‘n Hooken (ein Stück, → Hook;<br />

Heischevers). → Hahnenschräi, -tratt.<br />

Hilligen m. Heiliger. → Altaor.<br />

Zs.: Aller-, Brüggen-, Ies-<br />

Hilligen- auch: Hillgen-<br />

Hilligen Aobend m. Heiligabend<br />

Hilligenbeld n. Heiligenbild, Andachtsbild<br />

Hilligenfiguur f. Heiligenfigur, -bild. → Gipsfiguur, Hilligenbeld<br />

Hilligenhuus n. Bildstock, Wegebild, Station für Prozessionen. He<br />

moch an te völle Hilligenhüüskes vöörbi (Gaststätten, scherzh., →<br />

Harbarge).<br />

Hilligenschien m. Heiligenschein. He löpp all bolle met’n<br />

Hilligenschien harüm (wenn jd. fromm tut).<br />

Hilligenschlieker; Hillgenschlüüker (Vr, Rh) m. scheinheilige<br />

Person; Heuchler, Schleicher<br />

Hilten (Pl.) (Vr, St, Sü, Ge) Knöchel des Fußgelenkes von Schaf<br />

od. Ziege (für das Knöchelspiel). De Froulöö deen völle Hilten<br />

spöllen met veer Knöckskes uut’n Schaop. → Bickel, Kaitken<br />

hilten (Vr, St, Sü, Ge) spielen mit den Fußgelenkknöcheln von<br />

Schaf od. Ziege. Komm ih venaomeddagg ääben to’t Hilten? → bickeln<br />

Hiltenbüttken (Vr, St, Sü, Ge) Schafs- od. Ziegenknöchel für das<br />

Knöchelspiel. → Bickel<br />

Hiltenspöll n. (Vr, St, Sü, Ge) Spiel mit Knöcheln. → Bickelspöll

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