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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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ös → bes<br />

boso wieso, inwiefern. → woso<br />

Boss 1 m. (Bösse; Bössken) 1. Eisenhülse, Buchse <strong>der</strong> Radnabe,<br />

worin die Achse läuft. de Bösse inbraanen in den Naaben (wurden<br />

z.T. eingebrannt u. fest eingeschlagen). → Büsse 2. 2. Rundholz<br />

zum Verschluß <strong>der</strong> Tonne.<br />

Zs.: Waagen-<br />

Boss 2 m. (Bösse; Bössken) Kleinkind, kleiner, etw. dreckiger<br />

Junge, Knirps, Rotzbengel. Ik was so ne Boss van veer Jaor. →<br />

Bössel.<br />

Zs.: Luuse-<br />

Boss 3 m. Chef. → Baas<br />

boss nichts mehr. He is boss (Er hat nichts mehr, hat alles<br />

verloren, z.B. im Knickerspiel, ist „pleite“). We willt uh äs boss<br />

ääten (alles aufessen, bis nichts mehr vorhanden ist). → beet<br />

bosseern Steine roh behauen, bossieren<br />

Bössel, Bossel. Borßel (Rh, Bo) m. (Bössels; Bösselken) 1. Bürste<br />

(aus Heidekraut, als Topfreiniger od. aus Schweineborsten als<br />

Pinsel). 2. kräftige, starke Person; aufgeschossener od. wil<strong>der</strong><br />

Junge. ne Bössel van ne Jungen. → Boss 2, Böösel. 3.<br />

Nichtseßhafter.<br />

Zs.: Decken-, Draod-, Fatt-, Hand-, Haor-, Jan-, Kannen-, Klee<strong>der</strong>-<br />

, Schoh-, Schüür-, Staol-, Tand(e)-, Tüüg-, Weer-, Wicks-<br />

Bössel- auch: Bossel-, Borßel-<br />

Bösselken (St) Marienblümchen. → Marie-enblöömken<br />

Bösselkolonie f. Heim für Nichtseßhafte, arbeitslose<br />

„Tippelbrü<strong>der</strong>“. → Kolonist<br />

Bösselmääker, -maaker m. Bürstenmacher, Bürstenbin<strong>der</strong><br />

bösseln, bosseln, borßeln (Rh, Bo) bürsten.<br />

Zs.: krass-<br />

bossen 1. scharren, wühlen, kratzen, in die Erde hineingraben<br />

(z.B. vom Hund, Maulwurf, Schwein). De Pugge bossen in’t<br />

Wottelbedde. De Hund is an’t Bossen. → Gööre, grubbeln. 2. hasten;<br />

schuften, tüchtig arbeiten; tüfteln (Vr, St). → busseln, musseln<br />

1, wosseln.<br />

Zs.: loss-<br />

bössen (Vr, St, We, Ge, Ra, Rae, Bo) 1. wegwerfen; wegstoßen, -<br />

jagen heraustreiben. uut’n Huuse bössen. 2. schlagen; schießen,<br />

Lärm machen beim Schießen.<br />

Zs.: wegg-<br />

bössen ‘bersten’ → basten<br />

Bosskopp m. Boskop, Apfelsorte (eine gelb-rote u. eine grüne<br />

Sorte). → Duur-appel<br />

Bosskopp-appel m. Boskop. → quäd<strong>der</strong>ig<br />

Boss-stück n. (Rh) Stelle <strong>der</strong> Mühlenachse, an <strong>der</strong> die Flügel<br />

angeschraubt sind<br />

Bost, Boste. Borste (Rh, Bo) f. (Böste; Bösteken) Brust. Ik häbb’t<br />

up de Bost (erkältet, Bronchitis). an de Bost leggen (häbben)<br />

(Säugling stillen). Dat Kind höllt de Tande alle uut de Boste (hat<br />

beim Zahnen Bronchitis od. Husten, Bor). vöör de Boste häbben<br />

(noch vor sich haben). He nimp sik te vull vöör de Bost<br />

(ehrgeiziges Vorhaben). He häff noch män twintig Jaor vöör de Bost<br />

(ist noch ziemlich jung). gudd wat vöör de Bost häbben (reich<br />

sein). Dann leggt se de Böste up de Hegge, un dann geht dat<br />

Quaaken hen un weer (von tratschenden Nachbarfrauen). → Arm, Kost,<br />

schweern.

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