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Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart - Kreis Borken

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teilnahmslos. He dööt dat so laarifaari. Se küürt so laalilaali<br />

(lahm, langweilig).<br />

Lääsebook n. Lesebuch, Fibel<br />

Lääsebrill(e) f. Lesebrille<br />

lääsen (läss; laas, laasen; lääsen) 1. auflesen, nachsuchen. →<br />

Aore, sammeln, Tuffel. 2. lesen. Ik hääb ‘t Bläddken noch nich<br />

elääsen. → Brille, Brügge, du, Lewieten, Misse.<br />

Zs.: Sünte-Matten-<br />

Lääsepiepe f. Stummelpfeife mit langem Stiel (Form wegen <strong>der</strong><br />

Bequemlichkeit)<br />

Lääsepult n. Lesepult<br />

Lääseratte f. Leseratte<br />

lääserlik leserlich<br />

Lääsesteen m. vom Acker gelesener Stein<br />

Lääsestück n. Lesestück, kurze Geschichte (z.B. im Schulbuch)<br />

Lääsestunde, -stunne f. Lesestunde<br />

Lääseteeken n. Lesezeichen<br />

laat(e) (lääter, laater; laatst) spät. laate Rogge (spät gesäter<br />

Roggen, nach dem 10. Oktober, gedeiht besser als früher Roggen).<br />

Et is ne laaten Naomeddagg ewodden (spät geworden). In Holland<br />

wann’ de unwies laate (an<strong>der</strong>e Tageseinteilung, z.B. bei den<br />

Mahlzeiten). Wu laate is’t? (Antwort:) Könn ih nix up an, et wödd<br />

immer lääter! Ne mooie Tied, üm lääter te weern. Nett so laate as<br />

gistern üm disse Tied. De Katte häff up de Plaate pisst, dat<br />

Hündeken deteggen, daor hä’en se bäide meggen. → Pissenstied,<br />

Plaate). * En bettken te laat is vull te laat. Well ‘s Morgens<br />

laate is, de mott ‘s Aobends länger doon. Dat feel em ook laate in<br />

(Das fiel ihm spät ein, er war schlecht vorbereitet). Et is all<br />

weer so laate (wie<strong>der</strong> schwanger). Ik wuss all, wu laat at’t was<br />

(„was die Stunde geschlagen hat”). Un well kümp laater, de krigg<br />

Waater (wenn jd. zu spät zum Essen kommt). Je lääter an’n Aobend,<br />

je mooier dat Volk. → bes, drüm, frijen, froh 1, Kiekfosk, Klocke,<br />

morgens, nao-ääten, Proostemaoltied, quaod, Verstand<br />

laaters später, nachher. Bes laaters! (Abschiedsgruß). → nao<strong>der</strong>s,<br />

naoheer<br />

Laatsen, laatsen → Laatsken, laatsken<br />

laatsig (Wes, St, Sü, Ge, Hei, Rae) nachlässig; müßig. Wat stehs<br />

daor weer laatsig! → töömig<br />

Laats(k)en m. ausgetretener Schuh, Pantoffel<br />

laats(k)en latschen, schlen<strong>der</strong>n<br />

Lääwedagg → Lääwendagg<br />

Lääwemann m., -männeken „Lebemann”, Verschwen<strong>der</strong>. Denne is ‘n<br />

groot Lääwemänneken!<br />

Lääwen, Lääben n. 1. Leben. He häff ‘t Lääwen de noch nich döör<br />

(He is noch in’t Lääwen) (lebt noch). Solange at de noch Lääben in<br />

is, hoppt man noch. Ook met Geld kaas dat Lääben de nich inhollen.<br />

Dat is sien lange Lääwen (Er war schon totgesagt u. lebt noch). He<br />

häff sik üm’t Lääwen bracht (sik ‘t Lääwen nommen) (Selbstmord).<br />

Den Dood häört bi’t Lääben debi. Daor sitt Lääben in<br />

(quicklebendig). Se häff in ähr Lääwen hatt arbäidt (ihr Leben<br />

lang). Dat doo’k föör mien Lääwen gern (sehr gern). Denne kümp<br />

wall döör’t Läwen (weiß sich zu helfen). Dat häbb’k in mien Lääwen<br />

noch nich ehäört (niemals). He häff van sien Lääwen estönnt (Er<br />

hat immer geklagt, Rh). Dat doo’k van mien Lääwen neet (nooit van<br />

mien Lääwen) (niemals, Bo, → melääwen, selääwen). → Bijenschuur,<br />

blöien, Frömde, häbben, inhollen, krumm, Luus, Mählpott, Muus,

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